Die besten Restaurants in Deutschland 2023
Konzept: Casual Fine Dining im Hotel Monopol, serviert wird ein Menü mit sechs Gängen (€ 137) sowie die vegane Version (€ 123). Küchenstil: Der Küchenchef Lukas Jakobi kocht vollmundig-kreativ auf, teils mit regionalen Zutaten, teils mit asiatischen Akzenten. Gebeizte Sauerländer Forelle überzeugte mit pikanter Kimchi-Würze, Kaviar und in Daikon-Rettich-Ring gefüllte Beurre Blanc sowie Shiso-Tempura. Zuvor leitete wie bei allen Gängen ein nachhaltiger Snack aus nicht benötigten Abschnitten ein, hier Fischbauch in knuspriger Haut, ein. Mit der Wagyu-Zunge mit indonesisch angehauchter Würzsauce Boemboe Bali das zeigte er das Potential selten genutzter Cuts. Wein: Kleine Europa-Weinkarte mit günstigen Newcomern und arrivierten Spitzenweinen, insgesamt gibt es 100 Positionen. Atmosphäre: Ein legeres Restaurant im urbanen Schick mit dunkler Farbgebung und markant buntem Graffiti an den Wänden –Großstadtflair in Hilden. Fazit: Individueller Kreativ-Genuss mit Anspruch in zwanglosem Rahmen.
Konzept: Das kleine Fine-Dining-Restaurant im schmucken Schieferhäuschen ist die neue kulinarische Nummer eins der Schwebebahnstadt. Menü mit sechs Gängen (€ 148), die Gerichte können auch einzeln bestellt werden. Küchenstil: Der junge Chefkoch Alexander Hoppe steht für französische Klassik, doch modern gemacht und bisweilen mit fernöstlichen Akzenten versehen. Sehr frisch, dabei voll im Geschmack präsentierte sich der marinierte Taschenkrebs mit geschwärztem Rettich, eingelegten Radieschen und Buchenpilzen, raffiniert abgerundet mit einem asiatischen Sud (€ 30). Trüffel, Trüffeljus und Pilzschaum veredelten ein Croissant von der Kartoffel mit Lauchcreme (€ 30) – erdige Noten, eine wunderschöne Herbstimpression. Zart und saftig das Filet vom Rehrücken mit einer Sonnenblumenkern-Macadamia-Kruste. Dazu gefielen eine komplexe Vierfachvariation vom Kürbis und Zwiebelmarmelade (€ 48). Klasse Patisserie! Wein: Die fast rein europäische, sehr fair kalkulierte Weinkarte umfasst rund 160 Positionen, deutsche Spitzenwinzer sind bestens vertreten. Raritätensammlung mit gereiften Jahrgängen. Tipp: Patron Serkan Akgün nach hochwertigen Weinen aus der Türkei, die (noch) nicht gelistet sind, fragen. Atmosphäre: Dezent elegant das Interieur, sehr freundlich und aufmerksam der Service, entspannt die Stimmung. Fazit: Stilvolle Gastlichkeit mit Charme, bei der die Küche im Mittelpunkt steht.
Konzept: Das Backsteingebäudes mit für das Bergische Land typischer Schieferverkleidung steht wie ein Solitär im Grünen, beinahe eine Pilgerstätte für regional-rustikale Tradition und eine, weltoffene Küche. Das manifestiert sich auch an der Wahlfreiheit zwischen À-la-carte-Gerichten, Menü und saisonalen Specials wie ganzer Gans oder Ente auf Vorbestellung. Küchenstil: Wie schon bei Vater Walter, stehen bei Sascha Stemberg immer noch Klassiker wie die Kuhlendahler Perlgraupensuppe mit regionaler Mettwurst nach Familienrezept, heiß und intensiv, oder Blutwurst vom Wuppertaler Freilandschwein mit Kartoffel-Stielmus-Gemüse und Altbierjus auf der Karte. In die passionierte Gourmetküche geht es beim über Holzkohle gegrillten Kaisergranat mit Tandoori-Sud aus dem Menü. Die „einfach lecker“-Handschrift Sascha Stembergs kulminiert dann in bayerischem Hirschkalbsrücken mit Apfelrotkohl, Blutwurst-Sandwich und Trompetenpilz-Jus. Wein: Viele Weine aus Deutschland zu trinkfreudigen Preisen, darunter einige Stemberg-Selektionen. Die Zusammenarbeit mit dem Düsseldorfer „Concept Riesling“ brachte einige Newcomer auf den Pop-up-Weinkartenteil. Bei den Rotweinen finden sich viele aus Italien, Jahrgangstiefe bei hochwertigen Bordeaux-Rotweinen. Atmosphäre: Wegen dieser gleichberechtigten, hervorragend gekochten Mischung pilgern unzählige Stammgäste, anspruchsvolle Foodies und hungrige Kochkollegen ins Bergische Land. Fazit: Ein Hort der Genuss-Demokratie: Erstklassiges Wohlfühlerlebnis mit hohem kulinarischen Anspruch.
Phillip Schneider hat sein Restaurant nach sieben erfolgreichen Jahren überraschend im April 2023 geschlossen.