Die 12 besten Restaurants in Deutschland 2023

Das erwartet Sie hier:
Die besten Restaurants in Deutschland 2023
DER FEINSCHMECKER hat auch dieses Jahr wieder die 500 besten Restaurants in Deutschland gekürt. Und das in herausfordernden Zeiten – noch nie gab es so viele Veränderungen in der deutschen Restaurantszene: Renommierte Adressen wie das Français in Frankfurt oder das Ferment in Münster schlossen, vielerorts wurden Konzepte geändert, und gravierender Personalmangel prägt die Branche fast überall. Doch viele Gastronom:innen bewiesen in diesen herausfordernden Zeiten auch Mut und eröffneten neue Restaurants.
Trommelwirbel für die absolute Spitzenklasse: Die folgenden 12 Restaurants wurden von DER FEINSCHMECKER in diesem Jahr mit der Höchstbewertung von 5F ausgezeichnet und führen die Liste der besten Adressen Deutschlands an. Sie alle bieten einzigartige Spitzenküche, perfekten Service und herausragende Weine auf höchstem Niveau.
Aqua
Das Team um Küchenchef Sven Elverfeld präsentiert im Restaurant Aqua im Ritz-Carlton Wolfsburg eine so innovative wie raffinierte Spitzenküche mit unverwechselbarer Handschrift. Was bisweilen einfach klingt, ist bei Sven Elverfeld stets ein Gericht von kreativer Raffinesse aus regionalen und internationalen Produkten allerbester Qualität. Highlights in zwei Menüs sind etwa karamellisierte Kalamata-Oliven, Pulpo, Pimentos und Holzkohle-Mayonnaise, Rehrücken „Purple Curry“ mit Johannisbeersenf, Rotkohl und Kartoffelknödel oder Wagyu-Rind mit "Cima di Rapa" und Dauphine-Kartoffel.
Konzept: Moderne europäische Spitzenküche auf Weltklasseniveau im eleganten Ritz-Carlton Wolfsburg, serviert in zwei Menüs.
Küche: Sven Elverfelds moderne und innovative Spitzenküche ist eine der besten des Landes. In zwei Menüs („Neues Entdecken“ und „Meine Verbundenheit“ bringt regionale wie internationale Produkte von allerbester Qualität in brillanten Gerichten perfekt zur Geltung. Marinierte Gänseleber mit Sellerie, Apfel und Haselnuss oder Kabeljau und Rauchmandeln mit warm mariniertem Artischockensalat in dem einen, Bouchot-Muscheln mit Kalbstafelspitz und Spitzkohl oder Onsen-Senfei mit Büsumer Krabben und Specköl im anderen Menü. Eine ganz und gar eigenständige Stilistik, die oft kopiert, aber nie erreicht wird.
Wein: Die außergewöhnliche Weinkarte mit über 800 Positionen von Topgütern aus aller Welt ist weltklasse. 200 Weine werden auch glasweise ausgeschenkt.
Atmosphäre: Modern, urban und angenehm zeitlos-edel ist das Interieur, Maître-Sommelier Marcel Runge führt auch weiterhin einen höchst zugewandten Service, immer mit dem angemessenen Charme am Gast.
Fazit: Zeitgemäßer Hochgenuss mit dem Gast im Mittelpunkt – das absolute Wohlfühlerlebnis!
Bareiss
Claus-Peter Lumpp sorgt seit 30 Jahren dafür, dass das Drei-Sterne-Restaurant im gleichnamigen Hotel in Baiersbronn zu den besten Restaurants in Deutschland gehört. Hier wird die große französische Klassik in zeitgemäßer Form und großzügiger Opulenz zelebriert. Das erstklassige Serviceteam beherrscht die Kunst der perfekten Balance zwischen professioneller Gastlichkeit und authentischer Empathie.
Claus-Peter Lumpp im FEINSCHMECKER-Podcast
Konzept: Das Gourmetrestaurant im Ferienhotel ist ein Fest der französischen Klassik im zeitgemäßen Gewand und glänzt mit heute seltener Großzügigkeit im Angebot: 4 Menüs (eines vegetarisch) und opulente À-la-carte-Auswahl.
Küche: Seit 40 Jahren wird hier große Küche geboten, seit 30 Jahren steht Claus-Peter Lumpp am Herd. Französisch geprägte Haute Cuisine interpretiert er meisterhaft im Rhythmus der Jahreszeiten, im Sommer eher mediterran, in der kälteren Jahreszeit auch mal asiatisch angehaucht. Nach üppigem Amuse-Bouche-Reigen startet man wahlweise leicht (konfierter Saibling mit Kerbelwurzel, Kokos und Zitrusaromen) oder mit Lumpps Lieblingsprodukt, der Gänseleber, die er in allen Spielarten durchdekliniert, mal als Terrine mit Salzkaramell und Portwein-Marmorierung, mal gebraten mit Calvadosapfel. Beste Produkte dürfen ohne allzu viel ablenkendes Beiwerk ihre Aromatik entfalten, dafür steht exemplarisch bretonischer Steinbutt, auf den Punkt
gegart und üppig mit schwarzem Trüffel garniert, dazu steuert Ofensellerie feinerdige Aromen bei. Krönender Abschluss jedes Menüs ist Stefan Leitners meisterliche Patisserie, vom eleganten Praliné-Parfait mit Pekannuss, Tahiti-Vanille und Sherry-Portweinsauce bis zum üppigst bestückten Dessertwagen, der beste in Deutschland.
Wein: Die Karte ist hier eine wahre „Bibel“, in rotes Leder gebunden mit rund 1000 Weinschätzen, viel Jahrgangstiefe und gesuchten Raritäten.
Atmosphäre: Thomas Brandt (auch seit 30 Jahren im Einsatz) und sein eingespieltes Serviceteam vertreiben mit Humor und guter Laune jegliche Gourmettempelsteifheit im klassisch dekorierten Restaurant mit Kristallleuchter, tiefblauem Teppich und üppiger Floristenkunst.
Fazit: Opulent-stimmungsvolles Gourmeterlebnis der Extraklasse.
Jan
Jan Hartwig ist seit kurzem sein eigener Herr am Herd und steht auch in seinem neuen Münchner Restaurant Jan, in dem rund 40 Gäste Platz finden, für die neue deutsche Küche. Auf der Basis exzellenten klassischen Handwerks kreiert er aus vorwiegend heimischen und nachhaltig erzeugten Spitzenprodukten raffinierte weltläufige. Das Jan können Sie sowohl am Mittag als auch am Abend besuchen.
Konzept: Auch in der neuen Selbstständigkeit steht Jan Hartwig (zuvor „Atelier” im Bayerischen Hof) für zeitgemäße Haute Cuisine, mittags und abends serviert er das große Menü (€ 295); mittags auch eine reduzierte Version (€ 195).
Küche: Hartwig bewegt sich weiterhin an der Spitze der neuen deutschen Küche, sein Stil ist weltoffen in der Aromatik, attraktiv in der Optik, kreativ in der Konzeption. Seine Gerichte präsentiert er auf dem Fundament besten klassischen Handwerks, sie sind filigran gearbeitet, minutiös abgeschmeckt und nicht selten von jener Süffigkeit, die man im Gasthaus schätzt und an der Spitze viel zu selten findet. Bayerische Forelle mit Linsen und Champignons im Molkesud präsentiert heimatliche Aromatik neu und spannungsreich; Kalbsbries, ein Lieblingsprodukt des Chefs, kommt mit Kalbslack glasiert, außen schön knusprig ausgebacken, innen butterzart. Begleitet wird die Innerei im Mar-y-Muntaña-Stil von Rauchfischbrühe und Stabmuscheln, dazu gibt’s Petersilienwurzelpüree. Schön, dass auch im Dessertbereich lustvolle Optik und Aromatik vorherrschen – das Törtchen von Bioschokolade, Passionsfrucht und Erdnuss knüpft augenzwinkernd an Snickers-Kindheitserinnerungen an.
Wein: Jochen Benz, seit Jahren an Hartwigs Seite, empfiehlt treffsicher aus einer Karte mit Schwerpunkt Deutschland und Frankreich – und hält noch eine bestens bestückte Raritätenkarte bereit.
Atmosphäre: Fern jeder Gourmettempelattitüde empfängt das „Jan“ mit lichtem, hellem, beinahe puristischem Ambiente, mit viel Douglasienholz und Tischen aus gekohlter Eiche. Kilian Skalet und sein Team umsorgen die Gäste herzlich und unkompliziert. Sommerterrasse im Innenhof.
Fazit: Fine-Dining der zeitgemäßen Art mit Fokus auf großer Küche und gelebter Gastfreundschaft.



Sowohl im Restaurant Aqua, als auch im Bareiss und Jan genießen Sie Spitzenküche.
Rutz Restaurant
Sternekoch Marco Müller ist einer der Pioniere der neuen deutschen Regionalküche und in seinem Berliner Rutz auch einer ihrer konsequentesten Vertreter. Für exzellente und innovative Produkte, wie zum Beispiel trocken gereifter Fisch, kooperiert er eng mit nachhaltig arbeitenden lokalen Erzeugerbetrieben und kombiniert sie mit internationalen Zutaten zu hocharomatischen, komplexen Gerichten. Für die passende Weinbegleitung sorgt Sommelière Nancy Großmann. Sie zeichnet auch für die Aktion "Rutz Rebell" verantwortlich, bei der ausgewählte Winzer:innen Weine exklusiv für das Rutz kreieren.
Marco Müller im FEINSCHMECKER-Podcast
Konzept: Das nach dem ersten Sommelier Lars Rutz benannte Restaurant wurde mit Natursteinwände aus Brannenburger Nagelfluh, puristisch-bequemen Mobiliar und einem zweigeschossiges Regal mit Einmachgläsern, das wie eine Installation die Zutatensuche und -verarbeitung des Küchenstils symbolisiert, neu gestaltet. Es verschmolzen so die einstige Erdgeschoss-Weinbar und die bisherige Beletage-Gourmetebene. Im Sommer wird auf der Obergeschossterrasse serviert. Ein Menü in sieben oder acht Gängen.
Küche: Küchendirektor Marco Müller und Küchenchef Dennis Quetsch haben nach der Neugestaltung mit ihrem Team noch weiter zugelegt. Aus regionalen Spitzenzutaten und internationalen Topprodukten (Taschenkrebs, N25-Kaviar) bereiten sie eine filigrane, elaborierte Küche zwischen Intellekt und Bauch. Trocken gereifter Ikejime-Karpfen von den Müritzfischern trifft in komplexem, frischem Aufbau elegant auf Holunderblatt und -blüte. Spektakulär auch ein Fleischgericht, das Wagyu säuerlich knackig kontrastierend auf mit Lindenblütenessig bestäubte junge Triebe treffen lässt, und zwischen kernig-schmelzendem Fleischgeschmack und belebender Frische zu schweben scheint. Weiterhin wird gekonnt mit Selbstfermentierten und Gepickeltem und eigenen Gewürzsaucen Garums gearbeitet.
Wein: Empfehlenswert ist Nancy Großmanns Weinbegleitung oder die alkoholfreien Eigenkreationen. Ansonsten umfangreiche Weinkarte mit europäischem Schwerpunkt.
Atmosphäre: Restaurantleiter Falco Mühlichen geht empathisch zwischen professioneller Freundlichkeit und „Berliner Schnauze“ auf die Gäste ein. Dementsprechend ist die Stimmung für internationale Foodies, kleine Runden und Genießerpärchen perfekt. Hier darf gedacht und gelacht werden!
Fazit: Genussvolle kulinarische Bildungsreise auf Weltniveau in elegant-geradlinigem Ambiente.
schanz. restaurant.
Familienbetrieb mit Spitzenküche: Im schanz. restaurant. hat sich Thomas Schanz konsequent in die deutsche Spitze hochgearbeitet. Auf klassischer französischer Basis pflegt er an der Mosel eine zeitgemäße, hochpräzise und filigrane Spitzenküche als Menü oder à la carte. Er gehört zu den zurückhaltenden Vertretern seiner Zunft, hier geht es nicht um Inszenierung, sondern um ein unprätentiöses Restauranterlebnis auf höchstem Niveau in einem außergewöhnlich sympathischen Familienbetrieb.
Konzept: Im Gourmetrestaurant der Familie Schanz im beschaulichen Mosel-Örtchen speist man auf Weltklasseniveau. Menü und À-la-carte-Auswahl. Frühzeitig reservieren!
Küche: Thomas Schanz ist keiner, der viel Rummel um die eigene Person macht – so wie er kochen kann, hat er das auch nicht nötig. Sein ganzes Engagement gilt den Spitzenprodukten und ihrer handwerklich akribischen und aromatisch perfekten Zubereitung. Dabei steht er fest auf dem Fundament französischer Klassik, die er zeitgemäß und mit dezidiert eigener Handschrift kontinuierlich weiterentwickelt. Beim Einkauf profitiert er von der Nähe zu Luxemburg, das kommt den Gästen vor allem bei Fisch und Meeresfrüchten zugute. Etwa beim Carpaccio vom ultrafrischen, roh marinierten Langostino, der sich unter einer Schicht getrockneter Tintenfischtinte versteckt, apart dekoriert mit grünem Spargel und gebeiztem Thunfischbauch. Zur elegant pochierten Rotbarbe aus der Vendée gehen die Aromen von Eisbergsalat und Wildkräutern, von Orangenblüte und Hibiskus in reinster Harmonie auf. Superbe Produktqualität auch bei der Label-Rouge-Taubenbrust, treffgenau untermalt durch pfeffrige Noten, Praline von den Geflügelinnereien, Wirsing, Spitzmorcheln.
Wein: Umfangreiche Weinkarte, exzellent sortiert in den Bereichen Mosel, Bordeaux und Burgund. Die hausgemachte alkoholfreie Begleitung lohnt!
Atmosphäre: Das ruhig gelegene Restaurant ist stilvoll in Weiß und Anthrazit gehalten, im Sommer lockt die begrünte Terrasse. Herzlich-familiärer Service.
Fazit: Ein Ort, wo große Küche, stilvoller Genuss und entspanntes Wohlgefühl zusammenkommen.
Schwarzwaldstube
Das Fünf-Sterne-Superior-Hotel Traube Tonbach im Schwarzwald ist seit Jahrzehnten eine Traditionsadresse für Kulinarik auf absolutem Spitzenniveau. Das Flaggschiff und eine der besten deutschen Adressen von internationalem Ruf bleibt auch weiterhin das Sternerestaurant Schwarzwaldstube. Küchenchef Torsten Michel präsentiert eine zeitgemäße und meisterliche Haute Cuisine auf französischer Basis. Nicht nur die Küche, sondern auch das Team sind hier Spitzenklasse: Sommelier Stéphane Gass gehört zu den Besten seiner Zunft.
Konzept: Im komplett neu erbauten Stammhaus der Traube Tonbach schließt die Restaurant-Ikone nahtlos an frühere Erfolge an; sie ist eines der wenigen deutschen Häuser von Weltrang. Große Küche französischer Prägung und heute seltene Großzügigkeit im Angebot: drei Menüs (eines vegetarisch) und À-la-carte-Auswahl.
Küche: Torsten Michel ist ein Ausnahmekoch, sowohl was seine handwerkliche Meisterschaft und kulinarische Intelligenz als auch was sein unprätentiöses Auftreten angeht. Ihm gelingen Gerichte von großer innerer Harmonie, ob butterzarter Balfegó-Thunfisch mit Imperialkaviar und Soyamayonnaise oder behutsam gebratene Entenleber mit glasiertem Rhabarber und animierender Limetten-Ingwer-Jus zum Entrée. Große Kochkunst: perfekt glasig gegarte Seezunge, mit Garnelentatar gefüllt, dazu Artischocke, Gamba-Ceviche und ein Coulis von Artischocken und Garnelenköpfen für mediterrane Aromatik. Virtuos auch das Sauté von Kalbsniere und -bries, mit Sherry glasiert und von eingelegter Gartengurke sowie cremigem Schmorsaft begleitet. Der neue Patissier überzeugt mit flaumigem Schokoladensoufflé samt filigraner Schwarzwälder-Kirsch-Variation.
Wein: Eine der besten Weinkarten Deutschlands (rund 800 Positionen), die nicht nur mit großen Namen, sondern stets mit spannenden Neuentdeckungen glänzt. Stéphane Gass steht mit elsässischem Charme für immenses Burgunder-Know-how und empfiehlt sichere Pairings.
Atmosphäre: Der Raum begeistert mit acht Meter Höhe, lichtdurchfluteter Grundstimmung und Panoramablick ins Tonbachtal; dunkler Granitboden, komfortable Samtsessel und ein moderner Design-Kronleuchter prägen das Ambiente. Nina Mihilli führt neu das hochprofessionelle, stets gut gelaunte Serviceteam.
Fazit: Große Genusskultur, ein Erlebnis in jeder Hinsicht.



Regionale Zutaten und allerhöchste Qualität – dafür steht das "Rutz Restaurant" (Bild links). Unaufgeregt zur Spitze: Thomas Schanz (Mitte). Das Team in der Schwarzwaldstube von links: Piet Gliesche, Nina Mihilli, Sommelier Stephane Gass, Küchenchef Torsten Michel.
Sonnora
Gastgeber und Küchenchef Clemens Rambichler sorgt mit seiner klassisch basierten Spitzenküche auch weiterhin dafür, dass die legendäre Top-Adresse am Rande der Eifel zu einer der besten Adressen des Landes gehört. Nur noch selten werden Menü und à la carte angeboten – Großzügigkeit ist hier ein eherner Grundsatz. Gastgeberin und Sommelière Magdalena Rambichler stellt dazu stets eine außergewöhnliche Weinauswahl auf Weltklasseniveau bereit.
Konzept: Eine der absolut besten Genussadressen des Landes und eine der seltenen Möglichkeiten, neben einem Degustationsmenü auch aus einer umfangreichen À-la-carte-Auswahl auf höchstem Niveau wählen zu können.
Küche: Clemens Rambichler präsentiert souverän ein zeitgemäß-klassisches Repertoire, das wie nirgendwo sonst Opulenz und Harmonie der Aromen zelebriert. Für die großen Klassiker wie die Kaviar-Torte, die gegrillten Langoustines „Royale“ mit Flugmango und Limonen-Butter-Sauce oder den Rehrücken aus der Eifler Jagd lohnt sich allein die Anreise. Im wechselnden 8-Gang-Menü kreiert er eine raffinierte Aromenreise auf behutsam modernisierter klassischer Basis.
Wein: Magdalena Brandstätter gestaltet als Gastgeberin und eine von Deutschlands führenden Weinexpertinnen Keller und Karte und empfiehlt aus einer herausragenden Auswahl mit den besten deutschen Rieslingen und Ikonen aus Bordeaux und Burgund.
Atmosphäre: Lichte Eleganz prägt das modernisierte Ambiente, das nichts von seiner Behaglichkeit eingebüßt hat – das gilt auch für den perfekten und herzlich-zugewandten Service des jungen Teams, dem man die Freude an ihrer Berufung stets anmerkt.
Fazit: Ein unvergessliches Genusserlebnis auf allerhöchstem Niveau mit stilvollem Wohlfühlfaktor in einem herzlich geführten Haus – perfekt!
Söl’ring Hof
Auf Sylt inszeniert Jan-Philipp Berner im Zwei-Sterne-Restaurant beste Produkte von der Nordseeinsel sowie aus Europas Norden kreativ und höchst geschmackvoll. Gemeinsam mit Sommelière und Restaurantleiterin Bärbel Ring führt er den Söl’ring Hof auf der Rantumer Düne als Nachfolger von Johannes King jetzt als souveräner Gastgeber in die Zukunft. Natürlich ist auch die Weinauswahl, von Bärbel Ring kuratiert, weiterhin außergewöhnlich in Qualität und Umfang.
Konzept: 54,8°N – 8,3°O lautet die geografische Lage des Söl’ring Hofs, eines bildhübschen und luxuriösen Unterschlupfes mitten in den Dünen am Strand von Rantum. Beim Betreten beginnt die Entschleunigung. Überall findet sich im Haus ein Bezug zur Natur der Insel. Menü 6-8 Gänge.
Küche: Jan-Philipp Berner präsentiert hochkomplexe Speisen, seine Küche aus dem hohen Norden ist brillant. Den Zusammenhang zur Insel arbeitet Jan-Philipp Berner tiefgründig heraus. Das zeigt sich mal in erfrischender und authentischer Schlichtheit durch Zutaten wie Sanddorn, den Berner eigenhändig in der Umgebung gesammelt hat und fürs Dessert weiterentwickelt. Es beginnt beim „Einklang“ mit dem Schwertmuschel-Tatar mit Petersilienwurzel, dem ein Essigauszug von Kamille flirrende Leichtigkeit verleiht. Bei der Fjordforelle mit Topinambur, Apfel und Mandeln sorgt eine Rauchfischbouillon für vollendeten Schliff. Die Maronencreme mit Portwein-Sorbet, Walnuss und süß mariniertem Bittersalat ist eine prächtige Alternative zu Gänsestopfleber. Der saftige Rotbarsch mit Grünkohlhaube ruht auf knackigen Steckrüben-Spaghetti, Senfkörner machen den Aufbau bissfest. Berner rückt die Zartheit des Rehrückens neben Blutwurst und einer herben Süße von Moosbeeren in den Vordergrund. Und dann hat Sanddorn von Sylt seinen großen Auftritt als Mousse zu Karamell-Crossies und einem Kerbeljus. Der „Ausklang“ in fünf süßen Kleinigkeiten ist unwiderstehlich.
Wein: Vorbildlich. Einmal von der Basis zur Spitze, dann quer durchs ganze Farbspektrum von Weiß über Orange bis Rot. Von unbekannten Entdeckungen bis zu den großen Namen, jedem wird Platz eingeräumt.
Atmosphäre: Hell, freundlich, natürlich das Interieur. Hellgrau ist die dominierende Farbe neben dem Sandfarben der drehbaren, sehr bequemen Lederstühle. An einem Ende gewährt eine weiße Theke Einblick in die Küche.
Fazit: Hier kommt alles zusammen, hier passt alles zusammen: Stil, Stimmung und das unvergessliche kulinarische Erlebnis.
Steinheuers Restaurant „Zur Alten Post“
Im Ahrtaler Familienbetrieb wird die Generationennachfolge beispielhaft gelebt: In der Küche agieren Patron Hans Stefan Steinheuer und Küchenchef und Schwiegersohn Christian Binder partnerschaftlich und sorgen dafür, dass beide Restaurants im sympathischen Haus jedes für sich ein Erlebnis sind. Beste Zutaten aus dem hauseigenen Garten stehen zumeist im Zentrum ihrer zeitgemäßen, aber nie dogmatischen Regionalküche, die auch weltläufige Einflüsse präsentiert. Für die perfekte Weinbegleitung sorgt Sommelière Désirée Steinheuer.
Christian Binder im FEINSCHMECKER-Podcast
Konzept: Die Steinheuers bestechen auch weiterhin mit ihrer Regionalküche auf Weltniveau, mit familiärer Atmosphäre, die jede Hemmschwelle zur Spitzengastronomie überwindet. Zwei Menüs in 4 bis 6 Gängen (€ 175-225).
Küche: Wenn Hans Stefan Steinheuer und sein Schwiegersohn Christian Binder zusammen kochen, dann entstehen aromatische Opulenz und grandiose Akkorde. Die beiden Menüs ranken sich um die Wurzeln oder Blüten aus dem heimischen Garten. Etwa bei Kohlrabi mit Macadamia und Kerbel oder der Jakobsmuschel mit Meerrettich, Fenchelrisotto und Holunderkapern. Ein Signature Gericht ist der Ahrtaler Rehrücken, der in diesem Jahr von Beten, Herbsttrompeten und Kampot-Pfefferjus begleitet wird. Die Auswahl von Rohmilchkäsen wird auf dem Wagen serviert, die Patisserie ist den Köchen ein echtes Anliegen und besticht durch Vielfalt und Kreativität, etwa bei den Variationen von Pfirsich Melba.
Wein: Désirée Steinheuer findet zu den Kreationen stets spannende Akkorde, bevorzugt aus der Ahr-Region und aus Frankreich. Zur Weinbegleitung lässt sie auch mal zwei Weine probieren und sie ist stets so freundlich und souverän, dass sich der Gast sofort willkommen fühlt.
Atmosphäre: Ein eleganter Speisesaal mit guter Akustik und einer neuen Raumaufteilung, die noch mehr Separees schafft. Der Service im Team um Gabriele Steinheuer ist stets familiär und fröhlich.
Fazit: Ein kulinarisches Wohlfühlerlebnis auf höchstem Niveau, der Gast wird rundum verwöhnt.



Das Sonnora, der Söl’ring Hof auf Sylt sowie das Steinheuers Restaurant „Zur Alten Post“ bieten Kulinarik auf allerhöchstem Niveau.
Tohru in der Schreiberei
Nach Jahren im Münchner Werneckhof startete Tohru Nakamura mit einem Partner und seinem eigenen Restaurant Tohru in der Schreiberei neu durch. Im denkmalgeschützten Gebäude entstand ein exklusives Gourmetrestaurant mit zeitgemäßem wie lässigen Wohlfühlambiente und einer meisterlichen japanisch inspirierten europäischen Spitzenküche. Restaurantleiterin und Sommelière Julia Kolbeck berät souverän bei Wein und Sake.
Konzept: Hinter denkmalgeschützten Mauern, im Herzen der Altstadt, schuf Tohru Nakamura sein eigenes Reich: Fine-Dining im 1. Stock, franko-asiatische Brasserie unten. Das Degustationsmenü oben umfasst 10 Gänge.
Küche: Seinen ausgesprochen eigenständigen Küchenstil, die kreative Symbiose europäischer Avantgarde und japanischer Tradition, verfeinert Tohru Nakamura immer weiter, feilt beständig an Optik und Aromentiefe. Er kann auf ein über Jahre aufgebautes Netzwerk regionaler und internationaler Spitzenproduzenten bauen, zu seinen Favoriten zählt der katalanische Balfegó-Thunfisch aus nachhaltiger Zucht. Dessen Bauch, zartschmelzend durch den hohen Fettanteil, schneidet er als Tatar und in Streifen und garniert mit mariniertem Rettich (rot, lila und Daikon) sowie hauchdünn in Tempurateig ausgebackenem Nori-Algen-Chip, Ponzu-Mohnöl-Vinaigrette und Kimizu-Espuma vervollständigen das Aromenspiel. Uralte japanische Küchentechnik, das Beizen mit Koji-fermentierter Reispaste, gewinnt dem Rücken vom Poltinger Reh ganz neue Seiten ab, dazu gibt es das Ragout von der Keule mit Lauchherz, marinierten Preiselbeeren, Rehjus und Douglasienschaum.
Wein: Julia Kolbeck, Restaurantleiterin und Sommelière, bietet je eine Wein- und Sakebegleitung, empfiehlt aber auch zielsicher aus der gut aufgestellten Karte (600 Positionen).
Atmosphäre: Gedecktes Orange und Smaragdgrün setzen den Ton in den stilvoll renovierten Räumen. Man fühlt sich wie in einem sehr zeitgemäßen Wohnzimmer – mit flauschigem Teppich, Leder-Drehsesseln und geschickt austarierten Lichtakzenten. Sympathischer junger Service.
Fazit: Zeitgemäßes Rundum-Genusserlebnis, das sich jeder Gourmet einmal gönnen sollte.
Vendôme
Joachim Wissler steht mit dem Vendôme im Grandhotel Schloss Bensberg seit über zwei Jahrzehnten an der deutschen Spitze. Seit er sich im Sommer 2022 neu aufgestellt hat, ist eines der beiden Menüs eine vegetarische Speisenfolge – natürlich auch sie auf Spitzenniveau. Auch im Team gab es Veränderungen, und die Küche öffnet sich im eleganten Restaurant künftig für noch mehr Nähe den Gästen.
Joachim Wissler im FEINSCHMECKER-Podcast
Konzept: Nach seiner Kreativpause meldet sich der langjährige Großmeister deutscher Avantgarde-Küche mit neuem Elan zurück. Zwei große Menüs (ab € 260), eines vegetarisch.
Küche: Joachim Wissler und Souschef Dennis Melzer treten nun als Duo auf, gemeinsam orchestrieren sie große Küche auf der Höhe der Zeit, die bevorzugt auf heimische Produkte setzt. Selbst der Hummer kommt nicht mehr aus der Bretagne, sondern aus Helgoland, ist intensiv im Geschmack und wird begleitet von confierter Bete, etwas Kalbskopf, Pimentcreme und Kamillenvinaigrette, à part gibt es Rettichraviolo mit Hummerklein. Typisch Wissler auch das geröstete Kalbshirn, überzogen mit Rotkohl-Kimchi-Lack, begleitet von eingelegten Steinpilzen und Sellerie-Tahin mit schwarzem Trüffel. Comfort Food auf höchstem Niveau ist im vegetarischen Menü gewitzter Buchweizen-French-Toast mit Steinpilzroyale, Sangohachi-Beurre-Blanc und Topinambur in verschiedenen Spielarten.
Wein: Die rund 650 Positionen starke Karte (Schwerpunkt Deutschland und Frankreich) bietet Kennern die große Auswahl.
Atmosphäre: Im barocken Kutscherhäuschen von Schloss Bensberg sitzt man in zeitgemäß-stilvollem Rahmen; freundlicher junger Service.
Fazit: Kulinarische Masterclass für avancierte Gourmets.
Victor’s Fine Dining by christian bau
Christian Bau steht mit seinen französisch-japanischen Kreationen auch weiterhin an der Spitze der deutschen Gourmetelite. In seinem Menü "Paris bis Tokio" präsentiert er die Produktqualität, Präzision und Traditionen Japans mit französischer Aromenopulenz. Sommelière Nina Mann begleitet die Weltklasse-Kreationen mit dem besten, was die deutsche und internationale Weinwelt zu bieten hat.
Konzept: Das pittoreske Schlösschen hoch über der Mosel lockt Gourmets aus aller Welt; im opulenten Degustationsmenü fächert Christian Bau sein französisch-japanisches Geschmacksuniversum auf.
Küche: Das Menü Paris-Tokyo steht sympthomatisch für Baus Werdegang vom Adepten klassisch französischer Küche zum Liebhaber japanischer Einflüsse. Es nimmt den Gast mit auf eine Reise zu Spitzenprodukten beider Kulturen, wie man sie in ähnlicher Ballung und Güteklasse, dazu noch meisterlich verarbeitet, hierzulande selten findet. Ein Fest der Meeresfrüchte ist der umfangreiche Amuse-Bouche-Reigen mit ultrafrischer Königskrabbe, zeeländischer Auster oder Eis vom Seeigel. Jakobsmuscheln für die exzellenten Sashimi im Menü lässt sich Bau lebend liefern, er unterstreicht ihre zarte Aromatik durch erfrischende Buttermilch-Dashi, ätherische Wasabi-Noten und Kaviar. Vom katalanischen Balfegò-Thunfisch fächert er alle Nuancen auf, den besonders geschmacksintensiven Bauch als Tatar, den Rücken als Sashimi, à part gibt’s zum Trinken eine Dashi und leicht angewärmten, aus den Bäckchen gekochten Tee. Im Hauptgang begeistert Miyazaki-Rind mit intensiven Grillaromen samt gebratener Gänseleber, eingerahmt von Sellerie, Trevisano und einer Jus Gras, an der Seite Agnolotti, gefüllt mit geschmorten Kalbsbäckchen.
Wein: Den Schatz des von Nina Mann engagiert geführten Kellers machen gereifte Rieslinge von Saar und Mosel (Raritäten! Jahrgangstiefe!) aus, eine perfekte Paarung zu Baus fernöstlichen Aromenspielen. Rund 700 Positionen, auch Frankreich ist ein Schwerpunkt.
Atmosphäre: Hinter historischen Mauern sitzt man im angenehm zurückhaltend dekorierten Saal mit weit auseinander stehenden runden Tischen und weißen Lederdrehsesseln. Felix Kress‘ junges Team sorgt für höchst aufmerksamen Service.
Fazit: Genusserlebnis der Extraklasse, eine Bildungsreise für Connaisseurs.



Das Tohru in der Schreiberei, Vendôme und Victor’s Fine Dining gehören zu den 12 besten Restaurants in Deutschland.
Die Aufsteiger-Restaurants 2023
Diese Restaurants konnte Ihre FEINSCHMECKER-Bewertung noch verbessern und sind jetzt besser als zuvor:
Neu mit 5F:
schanz. / Piesport
Jan / München
Neu mit 4F:
Gustav / Frankfurt
ZweiSinn / Nürnberg
Neu mit 3,5F:
BRIKZ / Berlin
1876 Daniel Dal-Ben / Düsseldorf
Grammons / Dortmund
Bembergs Häuschen / Euskirchen
La Vallée Verte / Herleshausen
La Société / Köln
Ox & Klee / Köln
360 Grad / Limburg
Der Butt / Rostock
Zauberlehrling / Stuttgart
Schwitzers im Park / Waldbronn
Prominente Schließungen
Frühsammers / Berlin (hatte 3F)
luma / Dortmund (hatte 3,5F)
Goldberg / Fellbach (hatte 3,5F)
Restaurant Français / Frankfurt (hatte 4F)
Sandhof Gourmetrestaurant / Ingelheim (hatte 3F)
Kaminzimmer im Staudenwirt / Finning (hatte 3F)
Tian / München (hatte 2,5F)
Ferment / Münster (hatte 3F)
Raubs Gasthof / Oberndorf (hatte 3,5F)
Reisers am Stein / Würzburg (hatte 2,5F)