Tohru Nakamura im Portrait | DER FEINSCHMECKER

Tohru Nakamura im Portrait: Jedes Gericht ein einzigartiges Festmahl

Kulinarische Werte und das gemeinsame Essen wurden schon in seinem Elternhaus zelebriert. Kein Wunder, dass Tohru Nakamura früh seine Leidenschaft fürs Kochen entdeckte. Heute ist er einer der besten Köche Deutschlands.

Steckbrief Tohru Nakamura

Name: Tohru Nakamura

Alter: geboren am 1. Oktober 1983 in München

Stationen: 2004 bis 2007 Ausbildung im Gourmetrestaurant im Hotel Königshof, 2008 bis 2010 Restaurant Vendôme im Grandhotel Schloss Bensberg, 2010 bis 2012 Restaurant Oud Sluis, 2012 Hospitationen in Japan, unter anderem im Restaurant Ishikawa und Restaurant Sushi Ito in Tokio, 2012 bis 2020 Projektmanagement und kulinarische Beratung bei Geisel Privathotels in München, 2013 bis 2020 Küchenchef im Werneckhof by Geisel, 2020 bis 2021 Küchenchef im Pop-up-Restaurant Salon Rouge by Tohru Nakamura, seit 2021 Küchenchef im Restaurant Tohru in der Schreiberei in München.

Restaurant: Das Tohru in der Schreiberei serviert französische Küche mit japanischem Einschlag. Sie dinieren in einem historischen Gewölbe mit Wohnzimmerflair. Tohru Nakamuras kulinarische Werte im eigenen Restaurant: Produktvielfalt, Nachhaltigkeit, Qualität und Kreativität. 2022 wurde das Tohru in der Schreiberei mit zwei Michelin-Sternen ausgezeichnet. Ein Menü kostet 260 Euro.

DER FEINSCHMECKER zeichnet das Tohru in der Schreiberei mit 5F aus – der Höchstwertung. Die ausführliche Restaurant-Bewertung finden Sie am Ende dieses Artikels.

TV-Auftritte: 2017, 2018, 2020 und 2022 Gastjuror bei "The Taste", 2018 Kontrahent von Tim Mälzer in der Fernsehsendung "Kitchen Impossible", 2018 Teilnehmer der Kochshow "Knife Fight Club".

Tohru in der Schreiberei
Burgstraße 5 
80331 München
Tel.: +49 89 21529172
www.schreiberei-muc.de
Di-Sa 19 bis 0 Uhr geöffnet

Wie kam Tohru Nakamura zum Kochen?

Noch bevor Tohru Nakamura mit 21 anfing, beruflich zu kochen, machte er erste Erfahrungen in einer Profi-Küche – und fing sofort Feuer. Ein Praktikum bei Sterneköchin Léa Linster in Luxemburg legte den Grundstein für seine spätere Erfolgskarriere. Nach seiner Kochausbildung im Hotel Königshof bei Martin Fauster machte Tohru Nakamura Station in verschiedenen Sternerestaurants. Besonders prägend war seine Zeit als Souschef im Drei-Sterne-Restaurant Oud Sluis unter Sergio Herman.

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Darauf folgte eine Zeit in Tokio, wo der Sohn eines japanischen Vaters und einer deutschen Mutter einen Teil seiner Wurzeln entdeckte und sich kulinarisch weiterentwickelte. Zurück in Deutschland begann Tohru Nakamura 2013 als Küchenchef in Geisels Werneckhof in München. Hier erkochte der Aufsteiger seine ersten zwei Sterne. In den Folgejahren wurde Nakamura mehrfach zum "Koch des Jahres" gewählt.

Ab 2020 eröffnete der Sternekoch schließlich seine eigenen Restaurants. Erst die Pop-Up-Location Salon Rouge by Tohru Nakamura in der Münchener Innenstadt, dann ein Open-Air-Fastfood-Lokal. 2021 zog er mit dem Restaurant Tohru in die Schreiberei in München, für das er 2022 mit zwei Michelin-Sternen ausgezeichnet wurde.

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Wie ist der Kochstil von Tohru Nakamura?

Der Kochstil von Tohru Nakamura ist von seinen Wurzeln geprägt: In seinen Gerichten trifft europäische Vielfalt auf asiatische Aromen. Mediterrane Leichtigkeit und Frische haben es Nakamura ebenso angetan wie französische Raffinesse und deutsches Soul Food. Gepaart mit japanischen Produkten und südostasiatischen Gewürzen kreiert Tohru Nakamura einzigartige Menüs. Seine Philosophie im Tohru in der Schreiberei in München: "Keine Kompromisse, um allen Gästen ein einzigartiges Festmahl zu bereiten."

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Was erwartet Gäste im Restaurant Tohru in der Schreiberei?

Man muss nicht erst das Gourmetmenü bestellen, um sich im Tohru wohlzufühlen. Das Restaurant in der Burgstraße in München heißt Gäste mit mondänem Wohnzimmerflair in den Farben Orange und Smaragdgrün willkommen. Eine prächtige Kulisse, die an ein gehobenes französisches Café erinnert, aber auch von japanischem Design inspiriert ist.

Opulent wie das Ambiente ist auch die Menüfolge. Auf der Speisekarte stehen saisonale Gerichte mit handverlesenen Produkten. Zum Beispiel Seeforelle an Sobashirotamari, Perlzwiebel und Apfel, Reh an Kürbis, Miso, Erdnuss und Sanddorn oder Ozaki Wagyu an Shiitake, Maitake, Katsoubushi und Räucheraal. Bewusst spricht Tohru Nakamura von "kulinarischen Ereignissen". Jedes Gericht, mit Liebe zum Detail angerichtet, wird von korrespondierenden Weinen begleitet und hat einen hohen Wiedererkennungswert.

Sein eigenes Lieblingsgericht ist übrigens, wie Tohru Nakamura auf seiner Webseite verrät, ein "einfaches" Omelette mit geschmolzener Butter.

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Zu Gast bei Tohru Nakamura

Tohru in der Schreiberei
R Q F V

Konzept: Hinter denkmalgeschützten Mauern, im Herzen der Altstadt, schuf Tohru Nakamura sein eigenes Reich: Fine-Dining im 1. Stock, franko-asiatische Brasserie unten. Das Degustationsmenü oben umfasst 10 Gänge.
Küche: Seinen ausgesprochen eigenständigen Küchenstil, die kreative Symbiose europäischer Avantgarde und japanischer Tradition, verfeinert Tohru Nakamura immer weiter, feilt beständig an Optik und Aromentiefe. Er kann auf ein über Jahre aufgebautes Netzwerk regionaler und internationaler Spitzenproduzenten bauen, zu seinen Favoriten zählt der katalanische Balfegó-Thunfisch aus nachhaltiger Zucht. Dessen Bauch, zartschmelzend durch den hohen Fettanteil, schneidet er als Tatar und in Streifen und garniert mit mariniertem Rettich (rot, lila und Daikon) sowie hauchdünn in Tempurateig ausgebackenem Nori-Algen-Chip, Ponzu-Mohnöl-Vinaigrette und Kimizu-Espuma vervollständigen das Aromenspiel. Uralte japanische Küchentechnik, das Beizen mit Koji-fermentierter Reispaste, gewinnt dem Rücken vom Poltinger Reh ganz neue Seiten ab, dazu gibt es das Ragout von der Keule mit Lauchherz, marinierten Preiselbeeren, Rehjus und Douglasienschaum.
Wein: Julia Kolbeck, Restaurantleiterin und Sommelière, bietet je eine Wein- und Sakebegleitung, empfiehlt aber auch zielsicher aus der gut aufgestellten Karte (600 Positionen).
Atmosphäre: Gedecktes Orange und Smaragdgrün setzen den Ton in den stilvoll renovierten Räumen. Man fühlt sich wie in einem sehr zeitgemäßen Wohnzimmer – mit flauschigem Teppich, Leder-Drehsesseln und geschickt austarierten Lichtakzenten. Sympathischer junger Service.
Fazit: Zeitgemäßes Rundum-Genusserlebnis, das sich jeder Gourmet einmal gönnen sollte.

Burgstr. 5, 80331 München
+49 (0) 89 21529172
schreiberei-muc.de
Di-Sa 19-0 Uhr
Menüs € 220 - 260
Schreiberei
I K N R Q F

Konzept: Tohru Nakamuras Zweitlokal im Erdgeschoss der „Schreiberei“ mit französisch-asiatischem Soulfood – vom lockeren Snack bis zum abendfüllenden Menü.
Küche: Die Nakamura-DNA ist unverkennbar, sie wird vom engagierten neuen Küchenchef Josh Covington stimmig um amerikanische Soulfood-Akzente ergänzt – „Chicken & Waffles“ (€ 14) mit Ahornsirup und Shiso sind ein knusprig-saftiger Start. Schweinebauch mit Vanille-Ponzu (€ 9) verrät ebenso den Fine-Dining-Hintergrund wie Maishendl vom Grill mit Süßkartoffel und Mais-Chutney (€ 28). Sehr gut: die Tatars, allen voran das aus Roter Bete mit geröstetem Anis, der alle Erdigkeit nimmt (€ 14).
Getränke: Weinkarte mit Anspruch und Frankreich-Schwerpunkt; coole Drinks mit Asia-Twist.
Atmosphäre: Drinnen sitzt man unter Kreuzgewölbe rund um die zentral platzierte Bar, draußen im historischen Innenhof mit plätscherndem Brunnen.

Dienerstraße 20, 80331 München
+49 (0) 89 21529172
www.schreiberei-muc.de
Di-Fr 12-14.30 und 17.30-0 Uhr, Sa 12-1 Uhr

Die FEINSCHMECKER-Bewertungskriterien

In jeder Hinsicht perfekt
Küche und Service herausragend, Ambiente und Komfort außergewöhnlich
Exzellente Küche, sehr guter Service, Komfort und Ambiente bemerkenswert
Sehr gute Küche, guter Service, angenehmes Ambiente, komfortabel
Gute Küche, ansprechendes Ambiente
Solide Küche, sympathisches Lokal
Bewertung ausgesetzt
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