Alexander Wulf im Porträt | DER FEINSCHMECKER

Alexander Wulf: Der erste Sternekoch mit russischen Wurzeln

Von der deftigen Heimatküche seiner Mutter über die klassisch französische Haute Cuisine hin zur kreativen, russischen Gourmetküche: Der in Sibirien geborene Alexander Wulf hat sich nach ganz oben gekocht. Sein Können stellt er im mehrfach ausgezeichneten Restaurant Troyka bei Düsseldorf eindrücklich unter Beweis.
Datum05.04.2023

Steckbrief Alexander Wulf

Name: Alexander Wulf

Alter: geboren am 23. Juni 1982 in Krasnojarsk, Russland

Stationen: Kochlehre im Haus Wilms in Wassenberg-Effeld, ab 2003 Sous-Chef im Gasthaus Krönele im österreichischen Lustenau, anschließend im Restaurant St. Jacques in Heinsberg-Randerath, ab 2008 Praktika im Schloss Lerbach (bei Dieter Müller), im Vendôme (bei Joachim Wissler, von DER FEINSCHMECKER mit 5F ausgezeichnet) und in Steinheuers Restaurant (bei Hans Stefan Steinheuer, von DER FEINSCHMECKER mit 5F ausgezeichnet), ab 2018 Küchenchef im Gourmetrestaurant St. Jacques, seit 2021 Chefkoch im Restaurant Troyka (zusammen mit Marcel Kokot und Sommelier Ronny Schreiber)

Restaurant: Das Restaurant Troyka (von DER FEINSCHMECKER mit 3F ausgezeichnet) in Erkelenz-Neu-Immerath empfängt Gäste mit elegantem Interieur und entspanntem Ambiente. Die Küchenchefs Alexander Wulf und Marcel Kokot servieren kunstvolle, authentisch russische Gourmetküche aus frischen und biologischen Zutaten. Ronny Schreiber, der zu den besten Sommeliers Deutschlands zählt, ist ein Meister im Pairing und empfiehlt – von bekannten Top-Erzeugern bis hin zu absoluten Insidern – für jede kulinarische Kreation die passende Weinbegleitung.

Auszeichnungen: Das Troyka ist mehrfach ausgezeichnet, unter anderem von DER FEINSCHMECKER mit 3F (eine Erläuterung finden Sie weiter unten), mit einem Michelin-Stern und 16 Punkten im Gault-Millau.

Restaurant TROYKA
Rurstraße 19
41812 Erkelenz
Tel.: +49 (0)24 31 94 55 355
www.troyka.de
Geöffnet Do-Sa 18-21.30 Uhr, So 12-14 und 18-21.30 Uhr

Wie kam Alexander Wulf zum Kochen?

Alexander Wulf ist im sibirischen Krasnojarsk geboren und in Kasachstan aufgewachsen. Von klein auf war die Küche sein liebster Ort. Hier, an der Seite seiner Mutter, verbrachte der Zweitjüngste von vier Geschwistern viele Abendstunden und schaute der Köchin über die Schulter. "Bis heute verbindet meine Mutter und mich die gemeinsame Leidenschaft zum Kochen", sagt Alexander Wulf.

Später in Deutschland – die Familie flüchtete 1992 nach Holzweiler im Kreis Heinsberg – ermutigte ihn sein Fußballtrainer, Koch zu werden: "Junge, geh lieber kochen. Mit Fußball wirst du nie viel Geld verdienen", erinnert sich Alexander Wulf an dessen Worte. Diese nahm sich der 13-Jährige zu Herzen und begann einen Aushilfsjob als Spülhilfe. Wie es der Zufall wollte, bekam er kurzerhand die Chance, sich auch am Herd zu beweisen. "Nach diesem kurzen Ausflug in die Gastronomie wusste ich, dass ich Koch werden wollte", verrät der heutige Sternekoch Alexander Wulf auf seiner Website.

Alexander Wulf: von der Spülhilfe zum Sternekoch

Seine Kochausbildung absolvierte Alexander Wulf im Haus Wilms in Wassenberg-Effeld und schloss mit Bestnoten ab. Nicht nur das: Zusammen mit weiteren Auszubildenden gewann Wulf zu dieser Zeit einen der bedeutendsten Kochwettbewerbe, die "Culinar Europameisterschaft" in Maastricht. Das ist bisher keinem anderen deutschen Team gelungen. Alexander Wulfs Weg als Spitzenkoch war geebnet und mit 22 fasste er den Entschluss, den Schritt in die Sternegastronomie zu wagen. 

Acht Jahre lang arbeitete Alexander Wulf im Gourmetrestaurant St. Jacques. Erst als Sous-Chef und später als Küchenchef. Zwischenstationen bei deutschen Starköchen wie Dieter Müller (Schloss Lerbach), Joachim Wissler (Vendôme) und Hans Stefan Steinheuer (Steinheuers Restaurant) inspirierten ihn zu seinem filigranen, kreativen Kochstil, mit dem er bis heute russische Haute Cuisine auf den Teller bringt.  

In seiner Zeit im St. Jacques lernte Alexander Wulf seinen derzeitigen Geschäftspartner Ronny Schreiber kennen, mit dem er 2018 die Restaurantleitung übernahm. Später holten sie Marcel Kokot als zweiten Küchenchef an Bord. Als Trio gründeten sie 2021 ihr eigenes Restaurant Troyka, was aus dem Russischen übersetzt Dreigespann bedeutet.  

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Wo kocht Alexander Wulf?

Alexander Wulf ist Küchenchef im ehemaligen Sternerestaurant Burgstuben-Residenz, das heute den Namen Troyka trägt. Er führt das Bistro und Gourmetrestaurant zusammen mit seinen Freunden Marcel Kokot, ebenfalls Küchenchef, und dem Chef-Sommelier Ronny Schreiber. 

Das Sternekoch-Duo kreiert authentisch russische Spezialitäten, kreativ und modern umgesetzt, lässt sich aber auch von der deutschen Küche inspirieren. "Deutschland ist meine Heimat, in Russland sind meine Wurzeln", erklärt Alexander Wulf in einem Interview mit dem Stern. Das spiegelt sich auch in seinen Gerichten wider. Zum Einsatz kommen nur frische und biologische Zutaten, einige davon sogar aus dem eigenen Kräuter- und Gemüsegarten.

Das aktuelle Menü steht unter dem Motto "Troyka meets Frankenländle". So gibt es neben fränkischem Schiefertrüffel als Amuse-Gueule Borschtsch Macaron. Außerdem Taubenbrust und Variation vom Kalb. 

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Wie viele Sterne hat Alex Wulf?

Seinen ersten Stern erkochte Alexander Wulf 2008 im Gourmetrestaurant St. Jacques in Heinsberg-Randerath. Seit 2018 können der Spitzenkoch und sein Team einen Michelin-Stern halten. Das Troyka ist unter den 200 besten Restaurants in Deutschland. DER FEINSCHMECKER zeichnet die Lokalität mit 3F aus. 

Auch Stephan Hentschel aus dem vegetarisches Fine Dining Restaurant Cookies Cream in Berlin wurde 2018 zum ersten Mal mit einem Stern ausgezeichnet und kann diesen seither halten.

Troyka
H K R Q

Konzept: Troyka bedeutet auf Russisch Dreigespann. Das ist das Führungstrio aus den Küchenchefs Alexander Wulf und Marcel Kokot und Sommelier Ronny Schreiber. Zudem gibt es im Neubau neben dem Restaurant mit Menü und Upgrade-Möglichkeiten einen Chefs‘ Table-Theke an der offenen Küche und von Donnerstag bis Sonntag ein 3-Gang Menü (€ 74) im Bistro-Teil.
Küche: Bemerkenswert bei der modernen, farbenfrohen Kreativküche sind die russischen Kindheitserinnerung Alex Wulfs, die als Zutaten- und Zubereitungen einfließen. Lokaler Dammhirsch trifft auf die Teigtaschen Pelmeni und sibirische Blaubeere. Wagyu bekommt mit Roter Bete und Champignons Borschtsch-Anklänge. Zudem locken Signature Dishes wie „Russischer Donat“ mit Gänseleber-Variationen (€ 36).
Wein: Großer Wert wird auf die bestens abgestimmte Weinbegleitung gelegt. Nicht nur Wein-Freaks erfreut die weinweltumspannende Karte in Umfang und fairer Kalkulation.
Atmosphäre: Das Ambiente im Neubau ist ansprechend schick und lässig, der engagierte Service locker und bestens informiert.
Fazit: Aufregender Genuss mit Individualität und Anspruch in locker-stilvollem Rahmen.

Rurstr. 19, 41812 Erkelenz
+49 (0) 2431 9455355
www.troyka.de
Do-Sa 18-20.30 Uhr, So 12-14.30 und 18-20.30 Uhr
Menüs € 159 - 239

Die FEINSCHMECKER-Bewertungskriterien

In jeder Hinsicht perfekt
Küche und Service herausragend, Ambiente und Komfort außergewöhnlich
Exzellente Küche, sehr guter Service, Komfort und Ambiente bemerkenswert
Sehr gute Küche, guter Service, angenehmes Ambiente, komfortabel
Gute Küche, ansprechendes Ambiente
Solide Küche, sympathisches Lokal
Bewertung ausgesetzt
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