Tartufo: Wissenswertes über das Eis-Dessert

Tartufo: Wissenswertes über die italienische Eisspezialität

Inspiriert von Trüffelpralinen und ursprünglich von Hand gerollt, ist Tartufo die Königin unter den italienischen Eisspezialitäten. Das Dessert stammt aus dem kalabrischen Ort Pizzo, nur hier gibt es bis heute das wahre Tartufo di Pizzo. 
Datum19.05.2023

Tartufo di Pizzo: mehr als ein klassisches Eis

Tartufo basiert zwar auf herkömmlicher Eiscreme, ist jedoch weit mehr als das. Das Original Tartufo di Pizzo kombiniert von Hand gerolltes Schokoladen- und Haselnusseis, gefüllt mit geschmolzener Schokolade und umhüllt von gezuckertem Kakaopulver. Das Ergebnis ist eine Eispraline, deren unterschiedliche Geschmackskomponenten perfekt aufeinander abgestimmt sind.  

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Inzwischen gibt es unzählige Tartufo-Eis-Varianten mit Klassikern wie Vanille- und Schokoladeneis, aber auch mit fruchtigen oder nussigen Sorten. Schokoladensoße und Kakao wie im Original können nach Belieben etwa durch Karamell, Nussmus, Frucht- oder Eierlikör, Marmelade, Sahne, Früchte und Krokant ersetzt werden. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. 

Was bedeutet Tartufo?

Tartufo bedeutet aus dem Italienischen übersetzt Trüffel – eine Anspielung auf die optische Ähnlichkeit der Eisspezialität mit Trüffelpralinen beziehungsweise mit dem seltenen Trüffelpilz. 

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Wo kommt das Tartufo her?

Die Entstehungsgeschichte der Eisspezialität Tartufo ist auf den Sizilianer Giuseppe De Maria zurückzuführen, der in den 1950er Jahren im kalabrischen Pizzo eine Bar betrieb. Aus Mangel an Dessertförmchen soll er das Eis eines Tages mit seinen Händen geformt haben. Die Schokoladensoße füllte er ins Innere und wickelte die Eisbällchen anschließend in Zuckerpapier, das er mit Kakao bestäubte. 

Inspiration für seine besondere Art der Zubereitung könnten die sizilianischen Arancini gewesen sein. Das sind mit Reis gefüllte und einer Panade aus Semmelbröseln bedeckte Teigbällchen. 

Aufgrund der Form und Farbe muss das Dessert die Gäste sofort an Trüffel erinnert haben. So soll die Bezeichnung Tartufo geboren worden sein. Das Original unter dem geschützten Namen Tartufo di Pizzo wird bis heute nur in der gleichnamigen Küstenstadt serviert.

Grundrezept: Wie bereitet man Tartufo-Eis zu?

Tartufo besteht traditionell aus 

  • zwei Eissorten, 
  • einem flüssigen oder cremigen Kern und 
  • einem Topping. 

Das traditionelle Tartufo-Eis aus Pizzo basiert auf Schokoladen- und Haselnusseis, das gefüllt mit geschmolzener Schokolade für einige Stunden ins Gefrierfach kommt. Anschließend wird die Eispraline in Kakaopulver gewälzt und halbgefroren serviert. Neben Tartufo di Pizzo gibt es unzählige weitere Varianten, von denen wir Ihnen am Ende des Artikels fünf vorstellen. 

Die Tartufo-Zubereitung von Hand braucht viel Übung und Fingerspitzengefühl. Einfacher geht es mit einer Silikonform für Halbkugeln, in die Sie die Eismasse zum Gefrieren einfüllen. Alternativ können Sie Dessertförmchen mit Frischhaltefolie auslegen und das Tartufo-Eis darin einfrieren. 

Tartufo-Eis zubereiten in drei Schritten

Die Herstellung von Tartufo erfolgt üblicherweise in drei Schritten:

  1. Nehmen Sie die zwei Sorten Eiscreme aus dem Gefrierfach und rühren Sie diese in einer Schüssel cremig. 
  2. Füllen Sie die Eiscreme in zwei Schichten in die Förmchen. Ins Innere kommt der cremige oder flüssige Kern. Verschließen Sie die Tartufi mit etwas Eiscreme und stellen Sie die Formen für mehrere Stunden in den Gefrierschrank.
  3. Lösen Sie die Eispralinen aus der Form und wälzen Sie die Tartufi vor dem Servieren in dem Topping Ihrer Wahl.

Wie lange hält Tartufo?

Fertig zubereitet kann Tartufo problemlos zwei bis vier Monate im Gefrierfach halten. Wichtig: Schützen Sie die Eiscreme unbedingt vor Gefrierbrand, indem Sie die Eispralinen beispielsweise in einer geschlossenen Dose lagern.

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Tartufo selber zubereiten: 5 Rezept-Ideen

Tartufo können Sie ganz nach Ihrem Geschmack zubereiten. Auch veganes Tartufo lässt sich ohne Weiteres herstellen. Verwenden Sie dafür anstelle von Milcheis zwei pflanzliche Eiscremesorten. Die italienische Dessert-Spezialität lädt dazu ein, kreativ zu werden. 

Als Inspiration stellen wir Ihnen fünf Tartufo-Klassiker vor:

Tartufo Bianco 

Wer Vanille der schokoladigen Variante vorzieht, dürfte mit dem Tartufo Bianco auf seine Kosten kommen. Hierfür wird üblicherweise Bourbon-Vanille- mit Kaffee-Eis kombiniert. Als Füllung eignet sich eine Nusscreme wie Mandelmus und als Topping weiße Schokoraspeln. 

Tartufo al Pistacchio

Pistazieneis ist aus Italien, der Heimat von Tartufo, nicht wegzudenken. Für das Tartufo Pistacchio verwenden Sie die Eissorten Vanille und Pistazie. Den cremigen Kern bildet ein Pistazienmus und als Krönung werden die semifreddo Eispralinen in gehackten Pistazien gewälzt. 

Tartufo alla Nocciola

Das nussige Tartufo Nocciola ist nah dran am Original. Haselnuss- trifft auf Schokoladeneis. Im Innern ist eine Nuss-Nougat-Creme und der Eistrüffel ist umhüllt von knusprigem Haselnusskrokant.

Tartufo alla Fragola

Tartufo mit Frucht? Auch das passt hervorragend. Lassen Sie die Eissorten Vanille und Erdbeere mit einem Kern aus Erdbeermarmelade verschmelzen. Als Topping verfeinern pulverisierte, gefriergetrocknete Erdbeeren diese köstliche Tartufo-Variante. 

Tartufo al Limoncello

Limoncello ist einer der beliebtesten Digestifs in Italien. Kein Wunder, dass der Zitrusfruchtlikör auch seinen Weg in die Eisspezialität Tartufo schafft. Bei diesem fruchtig-herben Dessert treffen Vanille- und Zitroneneis auf eine Limoncello-Füllung. Für die alkoholfreie Variante eignet sich eine Zitronenmarmelade. Dazu passt eine Hülle aus weißen Schokoladenraspeln. 

Sie lieben Limoncello? Dann probieren Sie unbedingt unsere karamellisierte Limoncello-Tarte mit buntem Melonensalat.

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