Feinschmecker Riesling Cup 2023: Die 13 besten Weine
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Riesling Cup 2023: Die 13 besten Weine

Seit 15 Jahren kürt der Feinschmecker mit dem Riesling Cup die besten Weine der beliebten Rebsorte. Welche 13 Rieslinge überzeugen konnten und wer das zweite Mal in Folge auf dem Siegertreppchen steht.
Text Gabriele Heins
Datum17.01.2024

Hunderte renommierte Weingüter aus sämtlichen deutschen Anbaugebieten folgten dem Aufruf des Feinschmeckers und reichten jeweils einen Riesling aus dem Jahrgang 2022 ein – vom Guts- und Ortswein bis zum Großen Gewächs, stets als trockener Wein. Eine hochkarätige Jury aus erfahrenen Weinkritikern verkostete die Einreichungen in mehreren Durchgängen. Im großen Finale konkurrierten schließlich 89 herausragende Kandidaten um die begehrtesten Bewertungen.

Die Bewertungen spiegeln eine große Spannbreite und Strahlkraft beim deutschen Riesling wider: Basisweine sind ebenso dabei wie Große Gewächse, arrivierte und weniger bekannte Betriebe. Blickt man außerdem etwa auf die Plätze 5 und 11, stellt man fest, dass man kein Vermögen ausgeben muss, um einen tol­len Riesling zu genießen (und immer griffbereit im Haus zu haben). Die Rebsorte spielt in jeder Liga, jeder Re­gion ihre ganz eigenen Stärken und Facetten aus. Die Rangliste der Top 13 zeigt, was den Wein so besonders macht.

Platz 1: 2022 Abtsberg Riesling Große Lage von Maximin Grünhaus

Der Abtsberg Riesling Große Lage, Jahrgang 2022, von Maximin Grünhaus belegt im Riesling Cup 2023 den ersten Platz.

Wer einen strahlenden Mosel-Riesling par excellence sucht, sollte sich diesen Siegertyp sichern: Schon der Duft ist betörend klassisch mit Noten von gelbem Steinobst und Passionsfrucht. 

Der Gaumen hält, was die Nase verspricht: präzise, feingliedrig, dabei sehr griffig und eindringlich sowie getragen von erfrischender Säure mit eleganter Länge. Maximin von Schubert hat aus dem Filetstück Abtsberg, der ältesten Lage des Hauses mit Cool-Climate-Charakter und Blauschiefer-Böden, dieses Unikat in kleinster Erntemenge herausgeholt und spontan vergoren. Zum Vererben (mit Potenzial für Jahrzehnte) oder jetzt genießen. Bravo! Preislich liegt der Wein von der Mosel bei 40 Euro.

Maximin Grünhaus
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Das stattliche Weingut in Mertesdorf ist längst eine Legende. Seit 1882 im Familienbesitz, führt heute Maximin von Schubert die Geschicke des traditionsreichen Betriebes. Der Riesling ist in den arrondierten Grünhäuser Weinbergen neben einigen Partien Weiß- und Spätburgunder die unbestrittene Hauptrebsorte. Was wir aus dem aktuellen Jahrgang verkosten konnten, gehört unzweifelhaft zu den besten 2024er Gewächsen im Anbaugebiet. Es sind Parade-Rieslinge von enormem Format, Weine mit unkompliziert klarem Ausdruck in der Frucht und einer erfrischenden Ansage in der prononcierten Säure. Hier und da kommen Nuancen von delikater Würze ins Spiel. Die Riesling Großen Gewächse zeigen ihre Brillanz in einer exzellenten Komplexität, die Aromatik und Säure, Reife und Nachhaltigkeit perfekt zueinander stellen. Großartige Weine!

Maximin Grünhaus 1, 54318 Mertesdorf
+49 (0) 651 5111
www.maximingruenhaus.de

Platz 2: 2022 Steinbuckel Riesling GG vom Weingut Philipp Kuhn

Der Steinbuckel Riesling GG, Jahrgang 2022, von Philipp Kuhn belegt im Riesling Cup 2023 den zweiten Platz. Im vergangenen Jahr gewann der den Cup.

Philipp Kuhn hat einen Lauf: Im vergangenen Jahr gewann er den Riesling Cup mit dem Kirschgarten GG, jetzt holt der Steinbuckel von kühler Kalksteinlage „Silber“.

Er beeindruckte die Jury mit seinem klaren, kompromisslosen Terroir-Charakter: fest gewirkt, steinig und leicht phenolisch, rauchig mit Druck am Gaumen und starker Länge, dazu präzise Zitrusnoten und feiner Charme. Der Preis für den Riesling aus der Pfalz liegt bei 36 Euro.

Weingut Philipp Kuhn
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Der Laumersheimer Kirschgarten ist die Keimzelle des Schaffens von Philipp Kuhn. Schon mit 16 durfte er dort seine ersten Pinots pflanzen, heute gilt ihm die Lage als bester Ausdruck seines Terroirs, egal ob für die weißen Rieslinge und Weißburgunder oder seinen roten Spätburgunder. Seine trockene Stilistik ist allumfassend und im besten Sinne französisch inspiriert. Sein Schaffen erstreckt sich bis in die nördlichen Ausläufer der Pfalz, wo er im Zellertal einen rauchigen und reduktiven Riesling keltert, mit viel steiniger Mineralität, eine gelungene Verbindung aus Leichtigkeit und druckvollem Abgang. Noch mehr Power, noch mehr Säurestruktur zeigt das GG aus dem Saumagen, anfangs noch verschlossen, dann mit Würze und kernigem Zug. Kommen wir zum Kirschgarten: ein verschlossener Riesling, der ätherische Kühle mit feiner Frucht und Eleganz verbindet und auf jeden Fall noch Zeit braucht. Der Spätburgunder aus der gleichen Lage punktet mit nahezu perfekten Tanninen, viel satter Frucht und wunderbarer Säure. Ein Kraftpaket mit kühler Eleganz. Eine beeindruckende Kollektion aus einem Guss.

Großkarlbacherstr. 20, 67229 Laumersheim
+49 (0) 6238 656
www.weingut-philipp-kuhn.de

Platz 3: 2022 Haardter Herzog Riesling Erste Lage vom Weingut Von Winning

Der Haardter Herzog Riesling Erste Lage, Jahrgang 2022, landet beim Riesling Cup 2023 auf Platz 3.

Ein Wein, in den man sich schockverlieben kann: Schon die Nase betört mit Noten von exotischen Früchten und Kokos, am Gaumen ein starkes Spiel von Würze und Saftigkeit. 

Gewachsen auf Sand und Kiesel ist der Riesling komplex und wird von feiner Säure wie auch präzisen Holznoten gerahmt. „Wer macht das so?“, staunte eine Jurorin. Eine Flasche von dem Riesling aus der Pfalz kostet 22 Euro.

Weingut von Winning
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Seit 2009 aus Dr. Deinhard wieder von Winning wurde, ist das Weingut auch zurück auf den Weinkarten. Auf 50 Hektar sind zehn Erste und zwölf Große Lagen verteilt, mit knapp 70 Prozent dominiert Riesling, flankiert von Sauvignon blanc, Chardonnay und Pinot noir. Genau das durften wir verkosten. Bei aller Frucht und Fülle eine Kollektion, die nur vordergründig überzeugt, aber in großen Teilen schon recht deutlich Finesse vermissen lässt. Der schlotzig-fruchtige und unkomplizierte Riesling Ortswein ist absolut gut gemacht, und das Große Gewächs aus dem Idig lässt mit Struktur, Grip und Zug nichts zu wünschen übrig. Unter den Sauvignons gefiel uns der vermeintlich einfachere mit Holunder und Zitronenmelisse, Säure, Saftigkeit und Struktur.

Weinstraße 10, 67146 Deidesheim
+49 (0) 6326 966870
www.von-winning.de

Platz 4: 2022 Goldtröpfchen Riesling GG vom Weingut Grans-Fassian

Auf dem vierten Platz des Riesling Cup 2023 landet der Goldtröpfchen Riesling GG, Jahrgang 2022, vom Weingut Grans-Fassian an der Mosel.

In der 13. Generation leitet Catherina Grans das Weingut und setzt sich mit diesem sauber und dicht strukturierten Charakter samt spannenden salzigen Noten an die Spitze. „Griffig, saftig, viel Textur“, notierte ein Juror. 

Ein Riesling, der weniger Obstkorb ist, sondern mit eigenwilligen Noten von Kamille und Eisenkraut punktet. Der Wein von der Mosel liegt preislich bei 35 Euro.

Weingut Grans-Fassian
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Wer Rieslinge so puristisch elegant und mineralisch inspiriert auf die Flaschen bringen kann wie Catherina Grans, den darf man getrost eine Koryphäe nennen. Statt Weinkönigin. Natürlich steht die engagierte Winzerin in großer Tradition, schon seit Generationen wird in dem Familienweingut das Beste aus den Trauben herausgeholt. Der Reigen beginnt mit den schlanken Riesling-Gutsweinen, konsequent trocken ausgebaut, wie rund 80 Prozent des Sortiments, und mineralisch-elegant im Lauf. Absolute Highlights im Jahrgang 2024 sind die Großen Gewächse aus Trittenheimer und Piesporter Lagen. Kompakte dichte Weine mit Tiefgang und Oberflächenspannung. Und mit Potenzial, die Weine dürfen ruhig noch ein paar Jahre im Keller verschwinden. Fruchtsüß? Geht auch, spielerischer Riesling Kabinett im klassischen Mosel-Stil und die Riesling Auslese, deren dichte Frucht von der erfrischenden Säure auf Trapp gebracht wird.

Römerstr. 28, 54340 Leiwen
+49 (0) 6507 3170
www.grans-fassian.de

Platz 5: 2022 Siefersheimer Riesling Trocken von Weingut Fogt

Der Siefersheimer Riesling Trocken von Weingut Fogt schafft es beim Riesling Cup 2023 auf Platz 5.

Hinter dem Jungendstil-Etikett verbirgt sich ein Gewächs von kühlen Höhen und Vulkangestein mit prägnanter Würze und Mineralität. 

Feuerstein und Salzigkeit am Gaumen, dazu schlank und straff mit kräuterigem Nachhall. Dieser Riesling aus Rheinhessen ist mundfüllend mit einer gut eingebundenen Säure – und dazu ein attraktiver Preis von € 8,90!

Weingut Fogt
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Das Hinterland von Bingen mit seinen uralten Muschelbänken, Steinmeeren und Vulkanen ist ein ideales Terroir für hochklassige Weine. Die Weine von Georg Fogt, die dort wachsen, sind schon seit Jahren bei Kennern aus ganz Deutschland sehr gesucht. Mit Recht, wie wir nach den Proben bestätigen können. Fogt versteht es, leicht verständliche und doch anspruchsvolle Weine zu erzeugen, die beide zufrieden stellen: die Spaßweintrinker und die Kenner. Der Riesling griffig und klar, der Spätburgunder Blanc de Noirs kräftig und mit markanter Säure, der Chardonnay vanillig und leicht geholzt, die Scheurebe – ein Aushängeschild des Gutes – dezent blumig und fein. Die im Holz ausgebaute Graue Burgunder Réserve bietet Fülle und Eleganz, gleichermaßen die Scheurebe Fumé, die das i-Tüpfelchen des Sortiments ist. Mainstream auf hohem Niveau, so könnte man den Weinstil zusammenfassen.

Schönborner Hof 1, 55576 Badenheim
+49 6701 7434
weingut-fogt.de

Platz 6: 2022 Riesling Ebern-Burger Schlossberg vom Weingut Hahnmühle

Der Riesling Ebern-Burger Schlossberg, 2022, vom Weingut Hahnmühle belegt Platz 6 beim Riesling Cup 2023.

Vom historischen Steilhang Schlossberg stammt dieser zupackend-kraftvolle, mineralische Biowein mit aparten Noten von Feuerstein und Säure mit Zug.

„Sehr klassisch, mächtig und druckvoll“, lobte ein Juror beim Blindtasting. Auch die elegante Balance gefiel den Verkostern! Dieser Riesling von der Nahe kostet 26 Euro pro Flasche.

Platz 7: 2022 Trittenheimer Apotheke Riesling Trocken vom Weingut Ansgar Clüsserath

Der Trittenheimer Apotheke Riesling Trocken vom Weingut Ansgar Clüsserath belegt Platz 7 im Riesling Cup 2023.

Bis zu 100 Jahre alte Reben von Schieferböden liefern die Trauben für diesen Terroir-Moselaner von Eva Clüsserath-Wittmann mit nur 8 Vol.-% Alkohol. 

Tänzerisch vibrierend, fein würzig, seidig, mit Länge und animierendem Hauch von Pfirsich und Ingwer. Der Riesling von der Mosel kostet 33 Euro.

Weingut Ansgar Clüsserath
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Gratulation nach Trittenheim! Mit diesem Jahrgang gibt es die Höchstbewertung für das Weingut von Eva Clüsserath-Wittmann. Schon seit Jahren kommen aus dem Familienbetrieb erstklassige Rieslinge, die aktuellen Weine sind nun endlich ganz oben angekommen. Und das gilt für die trockenen ebenso, wie für die restsüßen, spontan vergorenen Qualitäten. Eva Clüsserath-Wittmann kann beides. Im Vordergrund ihrer durchaus straffen Rieslinge steht immer diese betörende mineralische Eleganz, die die blitzsaubere und sehr präsente Frucht adelt. Dazu setzt die talentierte Winzerin eine Säure, die voller Dynamik steckt, erfrischend jugendlich das ganze Riesling-Konstrukt zum Schwingen und Klingen bringt. Wenn man Wein hören könnte, wäre das eine Mozart-Symphonie. Riesling at its best, finessenreiches großes Gaumenkino aus besten Trittenheimer Lagen, die damit ihr Renommee als Top-Terroir mehr als bestätigen.

Spielesstr. 4, 54349 Trittenheim
+49 (0) 6507 2290
www.ansgar-cluesserath.de

Platz 8: 2022 Hoheleite Riesling GG vom Weingut Weltner

Der Hoheleite Riesling GG, Jahrgang 2022, vom Weingut Weltner landet auf Platz 8 beim Riesling Cup 2023.

Aus dem Filetstück der Toplage Küchenmeister mit facettenreichem „Geologiemix“ stammt der Franke, der mit einem entsprechend starken Auftritt punktet: weißer Pfirsich und grüner Tee in der Nase. 

„Springt richtig aus dem Glas“, so eine Jurorin. Am Gaumen ist der Wein engmaschig und sehr straight mit feiner Salz- und Bitternote. Der Riesling aus Franken liegt preislich bei 38 Euro.

Weingut Paul Weltner
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Gab es Rödelsee mit seinem Küchenmeister eigentlich schon vor Paul Weltner? Schwer zu sagen, sind Lage und Winzer doch so stark miteinander verbunden. Der ruhige, immer gelassen wirkende Paul Weltner gehört definitiv zu den stilbildenden Erzeugern des fränkischen Weinbaus. Es sind feine Weine, allen voran der Silvaner, der hier nach alter Tradition mit „y“ geschrieben wird. Diese Feinheit wirkt in der Jugend der Weine oft wässrig, die Frucht noch nicht ganz eingebunden und der Gesamteindruck hinterlässt dann immer ein Fragezeichen. Das Weingut ist jedoch bekannt dafür, dass die Weine sehr gut reifen und sich dann finden, nachhaltig und komplex werden. Aktuell können wir den 2024 Rödelseer Küchenmeister Riesling mit seinem feinen Gripp, der integrierten Extraktsüße und der einladenden Saftigkeit empfehlen.

Wiesenbronner Str. 17, 97348 Rödelsee
+49 (0) 9323 3646
www.weltnerwein.de

Platz 9: 2022 Edelacker Riesling GG vom Weingut Pawis

Der Edelacker Riesling GG vom Weingut Pawis, Jahrgang 2022, räumt Platz 9 beim Riesling Cup 2023 ab.

Schön, dass endlich ein Riesling aus den östlichen Weinregionen in unserer Top 13 steht! Und er war in der Probe auch nicht zu übersehen.

Der Riesling überzeugt mit tiefer Aromatik von gelben Früchten (Quitte und Mirabelle), duftig, floral, saftig, fast füllig mit Zug am Gaumen, dabei gut ausbalanciert. Die Flasche wird für 28 Euro angeboten.

Platz 10: 2022 Riesling auf der Ley vom Weingut Udo Weber

Platz 10 belegt der Riesling auf der Ley, Jahrgang 2022, vom Weingut Udo Weber.

Laura Weber (ehemalige Naheweinkönigin) sollte man sich merken. In elfter Generation setzt sie Zeichen – etwa mit dem Spitzengewächs: im ältesten Holzfass spontan vergoren, straff am Gaumen und in sich ruhend.

Erfrischende Säure, phenolisch, kühle Anmutung, klassisch. „Braucht Luft“, so der Tipp einer Jurorin. Der Riesling von der Nahe liegt preislich bei 21,80 Euro.

Weingut Udo Weber
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Elf Generationen Weinbau, mittlerweile hat Tochter Laura (53. Nahe-Weinkönigin, diplomierte Winzerin und Önologin) die Zügel des Betriebs in der Hand: Udo und Sabine Weber haben ganz offensichtlich alles richtig gemacht! Interessanterweise sind die „kleineren“ Weine (darunter auch die aus der „L(aura)“-Edition) etwas stromlinienförmig, fast ein wenig beliebig ausgefallen: Der Duo Surprise No. 1 (Sauvignon und Scheurebe à deux) erinnert uns (zu sehr) an Limonade, der Riesling vom Grünschiefer an Gletschereis. Auch der Chardonnay No. 5 überzeugt uns nur bedingt, wirkt etwas übersteuert. Umso schöner dann der Rote Riesling Bienengärtchen aus dem Monzinger Rosenberg, der eine einnehmend kraftvolle, würzige Frucht an den Tag legt, eine Mutation des Weißen Rieslings, gefällt mit gelber Frucht, einer pfeffrig-kräutrigen Würze und feiner präziser Säure. Anregend würzig (ein Hauch Petrol, darüber Kamillenblüten) dann der Monzinger Halenberg Riesling trocken »Großer Genuss«, dessen saftige, recht reife Säure sehr einladend wirkt.

Soonwaldstr. 41, 55569 Monzingen
+49 (0) 6751 3278
www.weingut-udo-weber.de

Platz 11: 2022 Enkircher Riesling Trocken vom Weingut Caspari

Der Enkircher Riesling Trocken, Jahrgang 2022, vom Weingut Caspari landet auf Platz 11.

Dieser Charakter von der Mittelmosel zeigt, was ein Ortswein kann: Die Trauben von Hand gelesen, zeigt er eigenes Profil mit Noten von Vanilleblüten und Verveine, hat Schwung mit belebender Säure, zarter Frische und fruchtsüßem Schmelz.

 „Noch unschuldig, noch unberührt vom Alter“, notierte eine Jurorin. Eine Flasche vom Mosel-Riesling kostet nur 12 Euro.

Weingut Caspari-Kappel
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Stimmiger und fokussierter als im Vorjahr erscheinen uns die aktuellen trockenen Rieslinge von der Mittelmosel, die der junge Kellermeister Uwe Jostock auf die Flaschen gebracht hat. Sie präsentieren sich herrlich schlank, verfügen über eine wunderbar subtile, animierende Frucht und eine auf den Punkt gesetzte Säure, die selbst träge Aromen zum Schwingen bringen kann. Die feinherben Rieslinge aus dem Bio-Weingut haben nicht ganz diese Klasse, hier dominieren ein bisschen zu reife Noten die Weine und lassen den Jahrgang älter erscheinen als er ist. Wieder punkten kann das Enkircher Weingut mit seinem Sauvignon blanc, der wie im vergangenen Jahr besonders zugänglich ist, auch wenn er mit seiner beherzten Art durchaus den Gaumen herausfordert. Warum nicht, Mosel mit internationalem Touch.

Am Steffensberg 29, 56850 Enkirch
+49 (0) 6541 6348
www.caspariwein.de

Platz 12: 2022 Erbacher Steinmorgen Riesling Erste Lage vom Weingut Jakob Jung

Der Erbacher Steinmorgen Riesling Erste Lage, Jahrgang 2022, vom Weingut Jakob Jung belegt Platz 12.

Der einzige Rheingauer in der Top 13 ist auf Lösslehm in einer Spitzenlage gewachsen und sofort präsent am Gaumen: sehr dicht, sehr konzentriert mit rassiger, perfekt eingewobener Säure, die an Lemon Curd erinnert.

„Würziger Abgang, fast pfeffrig“, schrieb ein Tester anerkennend. Der Riesling aus dem Rheingau ist schon für 14,40 Euro zu haben.

Weingut Jakob Jung
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Alexander Jung hält im traditionellen Familienweingut alle Fäden in der Hand und zeigt in seiner aktuellen Kollektion Konstanz und Ausdruckskraft. Neben der Hauptrebsorte Riesling werden auch Burgundersorten, Sauvignon Blanc und Merlot gekeltert. Der Weißburgunder & Chardonnay Gutswein überzeugt mit heller Fruchtaromatik, dezentem Rauch- und Holzeinfluss sowie nussigen Noten. Der Gutsriesling bietet als Basisqualität einen leichten Einstieg, während der Erbacher Ortswein Riesling mehr Ausdruck zeigt – elegant, gelbfruchtig und von feinen Kräuternoten nach Salbei begleitet, am Gaumen frisch, klar und mit mineralischem Nachhall. Der Steinmorgen Riesling Erste Lage schließlich offenbart Tiefe und Dimension: Aromen von Aprikose, Mandel und gelbem Apfel, am Gaumen mit Kraft, straffem Zug und gutem Reifepotenzial.

Eberbacher Str. 22, 65346 Eltville am Rhein
+49 (0) 6123 900620
www.weingut-jakob-jung.de

Platz 13: 2022 Riesling vom Schiefer Birkweiler Kastanienbusch vom Weingut Wolf

Auf Platz 13 landet der Riesling vom Schiefer Birkweiler Kastanienbusch, Jahrgang 2022, vom Weingut Wolf.

Der junge Winzer Mathias Wolf landet mit dem Lagenwein einen Coup. Sehr angetan war die Jury von dem intensiven Duft nach Rose, Ananas und einem Hauch Muskat.

Am Gaumen zeigt sich der Riesling vital und sehr präsent, saftig und trinkfreudig mit toller Länge. Der Riesling aus der Pfalz liegt preislich bei 16,50 Euro.

Weingut Klaus & Mathias Wolf
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Schiefer, Rotliegendes, Buntsandstein und Muschelkalk prägen die Lagen des Weinguts im Süden der Pfalz. Seit Mathias Wolf vor mehr als zehn Jahren die Verantwortung im Keller übernommen hat, hat er sich sukzessive einen Namen auch über die Pfälzer Grenzen hinaus gemacht. In diesem Jahr überzeugen die Weine mit mehr Individualität wieder auf ganzer Linie. Die vier Weine aus der Lage Kastanienbusch sind eine Macht und zeigen die Bodenvielfalt der Lage, ob beim Riesling, der auf Rotliegendem wächst und mit Struktur und Würze überzeugt oder beim Spätburgunder, der auf dem Buntsandstein Fülle und Kraft getankt hat und eher mit Muskeln als mit schneidiger Eleganz punktet. Herausragend der Weißburgunder: kraftvoll mit deutlichem aber gut integriertem Holz, kalkiger Mineralität und Struktur. Schöne Kollektion!

Hauptstr. 36, 76831 Birkweiler
+49 (0) 6345 919203
www.weingut-wolf-birkweiler.de

15 Jahre Feinschmecker Riesling Cup

Maximin und Amelie von Schubert leiten das Weingut Maximin Grünhaus gemeinsam in sechster Generation.

Der Feinschmecker stellt den besten Riesling seit 15 Jahren fest. Der Wettbewerb um die wichtigs­te weiße deutsche Rebsorte wurde bis zur Pande­mie von einer Gala im Bayerischen Hof in Mün­chen gekrönt. Traditionell werden die Sieger verdeckt ermittelt – und so bleiben Überraschungen nicht aus: Unvergessen ist der viermalige Sieg von Helmut Dönnhoff oder der zweifache von Korrell und jetzt von Maximin Grünhaus. „Die verdeckte Verkostung ist der größte Ritterschlag für mich“, sagt Gewinner Maximin von Schubert, der zu seiner Top­-Lage Abtsberg eine besondere Nähe hat: „Morgens beim Frühstück blicke ich auf die Lage sowie beim Abendessen, daher habe ich auch eine große emotionale Bindung an diesen Berg.“

Die hochkarätige Jury des Riesling Cups

Die Riesling Cup-Jury (v.l.): Nancy Großmann (Sommelière, „Rutz“, Berlin), Christoph Raffelt (Weinautor/Podcaster, Hamburg), Frederik Janus (Kellermeister Bremer Ratskeller), Maximilian Wilm (Betriebsleiter und Sommelier „Kinfelts“, Hamburg), Gabriele Heins (Der Feinschmecker, Hamburg), Caro Maurer (Master of Wine und Weinautorin, Bonn), David Eitel (Sommelier, „The Table“, Hamburg).

Das Finale des Riesling Cups 2023 fand im Hamburger Weinrestaurant „Kinfelts“ statt. Die Jury verkostete die 89 Rieslinge in Zwölfer-Flights blind. Dabei notierten sie ihre Eindrücke und bewerteten jeden Wein mit Punkten. Zwischendurch sorgte die berühmte Trüffel-Parmesan-Pasta des Restaurants für neue Energie. Die Jury bestand wieder einmal aus Weinexpert:innen, die die feinen Nuancen und Unterschiede präzise herausschmecken: Nancy Großmann (Sommelière, „Rutz“, Berlin), Christoph Raffelt (Weinautor/Podcaster, Hamburg), Frederik Janus (Kellermeister Bremer Ratskeller), Maximilian Wilm (Betriebsleiter und Sommelier „Kinfelts“, Hamburg), Gabriele Heins (Der Feinschmecker, Hamburg), Caro Maurer (Master of Wine und Weinautorin, Bonn), David Eitel (Sommelier, „The Table“, Hamburg).

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