Thomas Schäfer ist "Deutschlands Wein-Champion 2023"

Deutschlands Wein-Champion 2023

Gemeinsam mit dem Deutschen Weininstitut (DWI) haben wir wieder "Deutschlands Wein-Champion" gesucht – und gefunden. Tolle Preise und ein spannender Wettbewerb für Leser:innen waren garantiert, drei Vorrunden und das große Finale galt es zu bestreiten. Wie es Thomas Schäfer aus Stuttgart auf den ersten Platz schaffte, erfahren Sie hier.
Text Gabriele Heins
Datum09.11.2023
©Verena Müller

Es hat sich gelohnt, dass er mit zwölf Jahren ein Weinbuch von Jancis Robinson im Regal seines Vaters entdeckt (und verschlungen) hat und nun regelmäßig Blindproben in seiner Lieblingsweinbar macht: Thomas Schäfer heißt der "Deutsche Wein-Champion 2023". Mit 36 Jahren ist der promovierte Physiker aus Stuttgart, der aus dem Weinort Langenlois im österreichischen Kamptal stammt, dabei auch der jüngste Sieger in dem Wettbewerb für Leser:innen und Hobbyweinfans, den DER FEINSCHMECKER zum siebten Mal mit dem Deutschen Weininstitut (DWI) ausgerichtet hat.

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Auf Platz 2 kam in diesem Jahr Kai Wrase, Richter am Amtsgericht in Hannover. "Zur Vorbereitung habe ich nur noch deutsche und nur rebsortentypische Weine aufgemacht und einiges zu Anbaugebieten, Rebsorten und rechtlichen Vorgaben im Weinbau nachgelesen", sagte der 49-Jährige Silvaner-Liebhaber. Den dritten Platz machte Dr. André Krapat, 37, Partner einer Unternehmensberatung aus dem Kreis Bergstraße, der ein Faible für deutschen Riesling hat und auf seinen Reisen in bisher 80 Länder immer auch die jeweiligen Reben im Blick hatte.

Kniffliger, aber freundschaftlicher Wettbewerb

Sie schafften den Weg durch ein Nadelöhr: Knapp 300 Leserinnen und Leser waren unserem Aufruf (FE 4/23 und feinschmecker.de) gefolgt und hatten einen Fragebogen rund um Weinwissen ausgefüllt. Wer hier gut abschnitt, erhielt vom DWI Weine der Lauffener Weingärtner, die es zu beschreiben galt. Die Besten aus dieser Verkostung trafen sich dann zu Vorrunden in Hannover und München, um die 13 besten Kandidatinnen und Kandidaten für das Finale zu ermitteln.

Alle Finalist:innen (hinten, v. l.): Melanie Treusch, Kerstin Samper, Marco Graeff, Jörg Trzeciak, Simon Scheidt, Philipp Aumann, Harald Robok, Jörg Halkenhäuser, Thorsten Dieter. Vorn, v. l.: Kai Wrase, André Krapat, Sarina Hildmann, Thomas Schäfer.

Drei Frauen und zehn Männer waren es schließlich – eine starke Gruppe von Weinenthusiast:innen, die sich beim Finale blendend verstanden und mit freundschaftlichem Ehrgeiz den Parcours der mündlichen und schriftlichen Prüfungen absolvierten. Erstmals fand der in einem Weinbaubetrieb statt: den Lauffener Weingärtnern nördlich von Stuttgart. Geschäftsführer Marian Kopp war engagiert dabei und führte die Finalist:innen in der Pause vor der Siegerehrung durch die "Heiligen Hallen" der Stahltanks und Holzfässer und erklärte die Arbeit einer erfolgreichen Weingenossenschaft.

Sehen Sie in diesem Video die Highlights vom "Wein-Champion 2023" (der Artikel wird unten fortgeführt):

Bis alle Urkunden und attraktiven Preise (siehe unten) verteilt waren, herrschte allerdings volle Konzentration auf die Prüfungsfragen, die Florian Koch, Leiter Aus- und Fortbildung beim DWI, entwickelt hatte: im theoretischen Teil ging es um konkretes Fachwissen rund um deutschen Wein, im Praxisblock mussten wieder Weine blind in puncto Geschmack, Jahrgang, Rebsorte und Region beschrieben werden – da­runter eine Pfälzer Scheurebe Auslese von 1976 und ein 2021er Orange-Wein aus Rheinhessen.

Außerdem baten Eberhard Abele, Leitung Werbung und Marktforschung beim DWI, sowie Gabriele Heins, Chefredaktion DER FEINSCHMECKER, die Finalist:innen einzeln zum "Speed-Weintalk", bei dem sie abklopften, wie tief das Weinwissen und wie groß die Leidenschaft für das Hobby ist.

Schön war das breite Spek­trum der Teilnehmenden: Im Alter von 34 bis 62 Jahren kamen sie aus Usedom, Bonn oder Würzburg; mit dabei waren eine Kinderphysiotherapeutin, eine Ingenieurin, ein Elektrotechniker und ein Museumsleiter.   

Zum Abschluss mussten die drei Finalisten noch einmal zittern: Live vor allen Teilnehmenden (sowie deren Partner:innen, die zum Barbecue eingeladen waren), sollte jeder einen Wein blind bestimmen und so viele Stakkato-Fragen wie möglich in einer Minute korrekt beantworten. "Da fühle ich mich wie beim dritten Staatsexamen", sagte Kai Wrase. Den Schwarzriesling stiftete Winzerin Julia Beckbissinger von der Vinitiative, dem Nachwuchs-Verband der Lauffener Weingärtner.

Nach der Siegerehrung wurde im Garten der Genossenschaft gegrillt, gefeiert und weiter gefachsimpelt – vor allem aber guter deutscher Wein nicht nur verkostet, sondern einfach nur genossen!  

Interview mit Thomas Schäfer

Finalist (und späterer Sieger) Thomas Schäfer im großen Finale von "Deutschlands Wein-Champion 2023".

Glückwunsch, lieber Thomas Schäfer! Wie bilden Sie sich beim Wein immer weiter?

Verkosten, so oft es geht! Und sich dabei immer die Frage stellen, warum ein Wein so schmeckt, wie er schmeckt. Viel gelernt habe ich bei der Vinophilium Wine Academy in Stuttgart, lese Bücher wie Jens Priewes "Große Weinschule", höre Podcasts, lese Magazine und gehe oft in meine Lieblingsweinbar "High Fidelity". 

Was ist für Sie die Stärke des deutschen Weins?

Deutschland gehört zu den spannendsten Weinbaunationen, das liegt am Qualitätsaufschwung der letzten zwanzig Jahre und an den Leitrebsorten Riesling (er gerät selten auf der Welt so präzise und mineralisch wie hier) und Spätburgunder. Letzterer braucht den Vergleich mit burgundischem Pinot Noir nicht zu scheuen (dazu oft zum niedrigeren Preis), und es ist enorm spannend zu beobachten, ob sich dabei ein speziell deutscher Stil herausbilden wird.

Was möchten Sie als Wein-Champion aktiv tun?

Ich möchte mit meinen Vorgängern Weinverkostungen organisieren und freue mich darauf,  weitere tolle Mitglieder der Community zu treffen, die sich auch in einer WhatsApp-Gruppe austauschen. Den Titel empfinde ich, besonders als Österreicher, der in Stuttgart lebt, als große Ehre und Freude – und gelebten Akt der Integration.

Über den Feinschmecker-Wettbewerb

An unserem Wettbewerb "Wein-Champion" können alle Leserinnen von DER FEINSCHMECKER teilnehmen, sofern sie Laien sind, also keine Profis wie Gastronom:innen, Sommelier, Winzer:innen oder Weinakademiker:innen.

Interessierte müssen jedes Jahr einen kniffligen Fragebogen ausfüllen. Alle Einsendungen werden dann von uns ausgewertet und die besten Teilnehmer:innen kommen in die nächste Runde. Dann gilt es, Weine, die Ihnen zugeschickt werden, zu beschreiben. Die nächste Stufe ist das Halbfinale, in dem Sie theoretische und praktische Fragen erwarten. Der Kreis der Besten kommt schließlich ins große Finale, das 2023 am 8. September bei den Lauffener Weingärtnern in Württemberg (Lauffen) ausgetragen wurde – in freundschaftlicher Atmosphäre mit Zeit zum Austausch und Vernetzen.

In der Jury für den Wein-Champion 2023 saßen Eberhard Abele und Florian Koch vom Deutschen Weininstitut (DWI), Gabriele Heins (stellvertretende Chefredakteurin von DER FEINSCHMECKER), Kenny Machaczek (Eventmanager und langjähriger Weinverkoster) sowie die Weinexperten und -autoren Caro Maurer (Master of Wine) und Jens Priewe.

Diese Preise gingen 2023 an die Finalist:innen

Neben dem Titel – Wein-Champion 2023 – gab es hochkarätige Preise zu gewinnen.

Alle Finalist:innen erhielten ein handverlesenes deutsches Weinpaket vom Würzburger Spitzenweinhändler ROT WEISS ROSÉ – Premium.Wein  sowie den elegant mundgeblasenen Rotweindekanter Enoteca von Zwiesel Glas mit perfekt bauchiger Form für viel Oberflächenspiel.

Weinklimaschrank von SMEG

1. Preis: Weinklimaschrank von SMEG

Hauptgewinn war der frei stehende Klimaschrank von SMEG im Classic Design aus Edelstahl für 197 Flaschen. Lichtgeschützte Isolier-Doppelverglasung, zwei Temperaturzonen und dynamische Umluftkühlung garantieren ideale Lagerbedingungen für Ihre Weiß- wie Rotweine und damit perfekten Weingenuss.

2. Preis: Junghans Meister Worldtimer

Die globale Vernetztheit inspirierte Junghans zur neuen Meister Worldtimer: Die elegant-klassische Uhr zeigt die Zeit an 24 Orten gleichzeitig. Mit Automatikwerk, Gehäuse Edelstahl PVD-beschichtet, beidseitig entspiegeltes Saphirglas, Kalbslederband.

3. Preis: Genuss im Rheingau

Der Drittplatzierte durfte sich über eine Reise für zwei in den Rheingau freuen, gesponsert von Original Selters: Zwei Übernachtungen mit Frühstück im Hotel Burg Schwarzenstein, Drei-Gänge-Menü im "Burgrestaurant" sowie einer Weinprobe.

4. Preis: Wochenende in der Hamburger HafenCity

In Hamburgs dynamischer HafenCity befindet sich das 25hours Hotel HafenCity, das zwei Personen zu einer Übernachtung mit Frühstück einlud, inklusive: "Herzstück"-Menü im Restaurant "heimat" mit Weinbegleitung, Aperitif, Kaffee.

5. Preis: Spitzenmenü am Tegernsee

Ein Menü der Extraklasse für zwei: Spitzenkoch Thomas Kellermann aus dem Restaurant "Dichter" in den Egerner Höfen am Tegernsee serviert ein Fünf-Gänge- Menü mit Weinbegleitung.

6. Preis: Hebelkorkenzieher von Le Creuset

Der innovative Korkenzieher Leverpull LM- 250 Metal mit Kapselabschneider (Design: Herbert Allen) von Le Creuset öffnet Weinflaschen mühelos.

7. Preis: Weinkühler von Villeroy & Boch

Villeroy & Boch stiftet den schicken Weinkühler "Bordeaux" in Weiß. Clou ist die LED-Beleuchtung.

8.-10. Preis: Messer von Güde

Klinge, Flaschenöffner und Korkenzieher vereint der Traditionsbetrieb Güde in dem Multifunktionsmesser mit Griff aus Fasseiche.

11. Preis: Weingläser von Rosenthal

Zwei Weingläser der Traditionsmarke Rosenthal aus der Trinkglasserie Turandot (Design: Gianni Cinti, weiß & rot) aus Kristall.

12. & 13. Preis: Standard-Kochbuch "Fisch"

Ein Meisterwerk rund um die Fischküche von Gräfe & Unzer auf 360 Seiten mit Rezepten von Spitzenköchen.

Wir bedanken uns herzlich bei allen Teilnehmenden und Partnern und freuen uns bereits auf den Wein-Champion 2024!

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