48 Stunden in Udine
Die besten Tipps für 48 Stunden in Udine – eine kulinarische Perle im Nordosten Italiens.
DONNERSTAG
14 UHR
Einchecken im altmodisch-charmanten Hotel „Astoria“: ein Haus mit Flair und Geschichte mitten in der quirligen Altstadt.

14.30 UHR
In der Osteria „Al Cappello“ stimmt uns eine Platte mit Prosciutto di San Daniele, Speck aus Sauris und der Käsespezialität Montasio auf die Gaben des Friauls ein.

15.30 UHR
Ins „Hausbrandt“ locken uns Kaffeespezialitäten aus der bekannten Triester Rösterei sowie allerlei Kuchen und Törtchen.
16 UHR
Vorbei an der Loggia del Lionello aus dem 15. Jahrhundert und der Piazza Libertà mit dem Carrara-Brunnen zum Palazzo Patriarcale. Auch dort orientierte man sich an Venedig und gewann 1726 Giovanni Battista Tiepolo für die Ausgestaltung von Treppenhaus, Galerien und Sälen. Seine Fresken begeistern durch brillante Farben, lebensvoll gezeichnete Figuren und Szenerien und die Grazie seines hintergründigen Illusionismus.
17 UHR
Zum Castello auf dem Burgberg: Ein herrlicher Blick öffnet sich über die Stadt bis zu den Julischen und Karnischen Alpen.

19 UHR
Bei einem Glas Friulano in der Bar „Versus“ lässt sich gut beobachten, wie die Einheimischen auf der Piazza Giacomo Matteotti flanieren und ihre neue Frühjahrsgarderobe zur Schau stellen.
20 UHR
So köstlich schmeckt die Adria! Das elegante Restaurant „Vitello d’Oro“ ist berühmt für seinen crudo di pesce: sechs bis acht Sorten roher Fisch, Muscheln und Schalentiere, mariniert oder pur. Auch die mit Garnelen und Jakobsmuscheln gefüllten Ravioli oder der fritto misto mit seiner knusprigen Panade zeigen die Leidenschaft der Brüder Sabinot für Meeresfrüchte und Fisch.

22 UHR

FREITAG
9.30 UHR
Mit dem Lokalbähnchen in Richtung der Colli Orientali, eines der besten Weingebiete des Friaul. Nach einer halben Stunde erreichen wir Cividale mit seinen kostbaren Kunstwerken aus der Ära der Langobarden.
10.30 UHR
Im „Caffè Longobardi“ ist die Vitrine prall gefüllt mit süßen Leckereien. Bei Cappuccino und Espresso bestaunt man die Palazzi und das Treiben am Platz.
11 UHR
Spaziergang zum Tempietto Longobardo, einem Oratorium aus dem 8. Jahrhundert hoch über dem Fluss Natisone. Die sechs Frauen oberhalb des Portals geben Rätsel auf: unergründliche Wesen aus hellem Kalkstuck, majestätisch groß, mit klaren Gesichtern und dem Anflug eines Lächelns um die Lippen.
11.30 UHR
Wenn Moreno Scubla seine Löffelchen aus der Lade zieht, öffnet sich die Tür zum Schlaraffenland: Wir probieren Olivenöl, Balsamico und vincotto aus allen Teilen Italiens. In seiner „Antica Drogheria“ verkauft Scubla ausgesucht gute Produkte und liefert Rezepte dazu.
12.30 UHR
Im gemütlichen Ristorante „Al Monastero“ munden die maltagliati mit Entenragout oder die berühmten cialcions, die den Geschmack der Alpen mit den Aromen des Orients verbinden: Teigtaschen, gefüllt mit Kartoffeln, Zwiebeln, Minze und Melisse, gewürzt mit Zimt, Zitronen- und Orangenschale, dann mit geräuchertem Ricotta bestreut.
16 UHR
Zurück in Udine, steuern wir das „Caffè Contarena“ im Palazzo degli Uffici Municipali an. Die Halle im Stil der Belle Époque mit prächtigen Lüstern, Ornamenten und Dekorationen wirkt etwas museal, aber gerade dadurch außergewöhnlich.
19 UHR
Das Taxi bringt uns nach Godia, einen Vorort von Udine. Das „Agli Amici“, seit 1887 in Familienbesitz, hat einen Höhenflug von der Trattoria zum eleganten Gourmetlokal hingelegt. Küchenchef Emanuele Scarello verbindet Regionalität mit Weltläufigkeit. Die Kennebec-Kartöffelchen, die in der Gegend bestens gedeihen, bekrönt er mit zart-bissfesten Tintenfischstreifen (die Tiere gefangen in der Lagune von Grado), Gnocchi kombiniert er mit Algen, Calamari und Tamarinde. Das Perlhuhn wird sous vide gegart, gegrillt, schließlich kurz geräuchert und dann mit einer Zabaione aus Frühlingskräutern und einer leichten Olivensauce serviert.

SAMSTAG
9 UHR
Über die Piazza XX Settembre schlendern wir zum romanisch-gotischen Dom mit seinen sehenswerten Portalen. Im Inneren: weitere Werke von Tiepolo.
9.30 UHR
Die Casa Cavazzini, ein Ensemble aus mehreren restaurierten Palazzi, zeigt eine anregende Sammlung zeitgenössischer Kunst: Bilder und Plastiken des 20. und 21. Jahrhunderts, dazu Fresken und Möbel aus den Wohnräumen der früheren Besitzer.
11 UHR
Cappuccino und Brioche im „Caffè Beltrame“, wo die Damen nach ihren Shoppingtouren einkehren, neben sich riesige Tüten aus den Modegeschäften der Via Mercatovecchio und deren Seitengassen.
11.30 UHR
„La Baita“, die Hütte also, heißt der Laden der Sennerei Tosoni. Er ist winzig, aber vom Boden bis zur Decke mit Käse, Schinken, Würsten und anderen Delikatessen gefüllt.
12 UHR
In der anheimelnden „Trattoria Ai Frati“ pflegt man die traditionelle friulanische Küche. Tagliolini kommen mit Spargel und Prosciutto di San Daniele auf den Teller, paccheri mit einer kräftig gewürzten Salsiccia-Sauce. Spätestens nach dem frico con polenta, einem kross gebratenen Käsefladen, den man mit Kartoffeln und Polenta anreicherte, um die Knechte satt zu machen, bitten wir glücklich um Grappa, caffè und Rechnung.

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