48 Stunden in Lucca

10.30 Uhr 

Einchecken im Hotel Grand Universe Lucca. Eleganz und modernes Design auf Schritt und Tritt, auch in der kleinen Bar mit einer imponierenden goldenen Espressomaschine. 

11 Uhr

Wir schnüren die Via Santa Croce entlang: links und rechts wunderschöne historische Fassaden, charmante kleine Geschäfte, etwa für exquisite Düfte (Aquae, Haus Nr. 54). 

12 Uhr

Am Corte San Lorenzo 9 kam der Komponist Giacomo Puccini 1858 zur Welt. Wir machen eine Wohnungsbesichtigung. Der Maestro hatte ein schwarzes Steinway-Piano! Was wäre Italiens Sound ohne "Tosca", "La Bohème" oder "Madame Butterfly"? (Casa Natale Puccini, tgl. 10-18.30 Uhr).

13 Uhr 

Pranzo im modern-puristischen Lokal L’Imbuto, wo Cristiano Tomei gern das Enfant terrible gibt: etwa mit zart-süßem Fleisch vom Heuschreckenkrebs, mit Krustentierfond gegart in einer kleinen Espressokanne. Mit rohen Rindfleischscheiben, serviert auf stark erhitzter Rinde der Strandpinie – ein Aroma-Booster. Was aussieht wie ein Stück Schweizer Käse, ist Crema Catalana mit Parmesan – auf einer Mausefalle gereicht. Humor hat er, der Herr Tomei. Und eine schöne Terrasse. 

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15 Uhr 

Zeit zum Bummeln. Wir verlaufen uns ständig. Was ist denn das da für ein Backsteinturm, auf dem oben wie eine Fata Morgana riesige Steineichen wachsen? Bauherren waren die Guinigi, Herrscherfamilie, wohlhabende Händler und Banker, die im 14. Jahrhundert diese 45 Meter hohe Machtdemonstration aufstellten – ihren Geschlechterturm.

17.30 Uhr

Vor der Kirche San Michele auf der gleichnamigen Piazza, Luccas Mittelpunkt seit der Antike, bewundern wir die kühn gestaffelte, reich verzierte hohe Fassade. Gekrönt wird sie vom Erzengel Michael mit Flügeln aus goldenen Federn. Innen entzückt eine Madonna von Andrea della Robbia. 

18.30 Uhr

Für den Aperitif empfiehlt sich die hochwertig sortierte "Enoteca Marsili". Zwei Türen weiter bietet die kleine Pasticceria Taddeucci das berühmte Rosinenbrot "Buccellato", gewürzt mit Anis. Einst wurde er als Ring gebacken und zum Mitnehmen über den Arm gehängt. 

20 Uhr

In der historischen Taverne "Buca di Sant’Antonio" hängt der Himmel voller Kupfertöpfe. Hier kultiviert Familie Barbieri traditionelle Luccheser Gerichte, etwa hausgemachte Tagliatelle mit Kaninchenragout oder wohltuende "garmugia di primavera", eine Frühlings-Bouillon mit jungem Gemüse und Kalbshack, die auch Stammgast Giacomo Puccini schon erfreute. 

22 Uhr

Dessert im Stehen, in der nahen Via San Paolini 10, in der Bio-Eisdiele De'Coltelli (bis 23 Uhr): Safran-Eis mit Orangenschale. Oder Cashewnuss-Eis mit Maldon Sea Salt – einfach "favoloso"! Freitags hat das "Marsili" länger offen – vielleicht noch ein Gläschen Vin Santo?

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16.30 Uhr 

Die Neugier führt uns durch die Porta Santa Maria zwei Kilometer aus der Altstadt hinaus zur Via Matteo Civitali 559, ins Atelier Damiano Carrara. Carrara ist Italiens Star-Patissier, bekanntes TV-Gesicht mit diversen Filialen im Raum Los Angeles und auch dort eine Berühmtheit. Ein weitläufiger Showroom der edel-süßen Kunst, ausgestellt in verglasten Tresen und Klimaschränken. Das Himbeermousse-Törtchen mit knusprigem Schokoboden lassen wir uns auf der Zunge zergehen. 

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19.00 Uhr

Einer der schönsten Plätze Italiens ist die berühmte, elliptisch geformte Piazza Anfiteatro, von den Römern vor fast 2000 Jahren angelegt. Heute säumen sie gelb getünchte Häuser, wie eine Perlenkette reihen sich davor Restaurants und Bars. Im "Peperosa" sind Fisch und Krustentiere eine Empfehlung. Die Ware wird täglich frisch aus Viareggio angelandet. Nicht versäumen: "il crudo di mare", die rohen Fischspezialitäten, heute etwa Tatar von Thunfisch, Garnelen und Jakobsmuscheln, daneben Kaisergranate und Scampi. Fein! 

21.30 Uhr

Wir nehmen unter Sternen Abschied in der stilvollen Champagner-Bar auf dem Dach unseres Hotel