48 Stunden in Tiflis

48 Stunden in Tiflis

Historische Bauten, heiße Quellen, eine raffinierte Küche und georgischer Wein laden dazu ein, Tiflis näher kennenzulernen.
Datum20.01.2019

Freitag

10:30 Uhr:

Nach dem Direktflug aus München einchecken im frisch eröffneten „Stamba Hotel“. Für die Retro-Designperle wurde im In-Viertel Vera ein fünfstöckiges Industriegebäude aus den 30er-Jahren umgestaltet. Die 52-Quadratmeter-Zimmer haben hohe Decken und eine große Fensterfront zum grünen Innenhof. Blickfang im „Aviator Signature Room“ ist eine frei stehende Badewanne aus Messing. Lobby und Rezeption wirken durch raumhohe Bücherregale wie ein riesiges Antiquariat. Die Etagenböden wurden bis auf die tragenden Betonsäulen entfernt, Gäste blicken hoch bis zum Dachpool mit Glasboden.

12:30 Uhr:

Lunch im „Café Stamba“. Das Hotelrestaurant im Diner-Stil hat eine moderne georgisch-internationale Karte. Zu Tomaten wird Sulguni serviert, ein würziger georgischer Salzlakenkäse. Knusprig und saftig ist danach das Huhn mit gegrilltem Gemüse.

14:00 Uhr:

Spaziergang über den Rustaweli-Boulevard, der von Platanen gesäumten Prachtstraße der Stadt. An Opernhaus und Nationalmuseum vorbei geht es zum Freiheitsplatz und von dort durch die Gassen der Altstadt Richtung Bäderviertel.

16:00 Uhr:

Im dampfenden Labyrinth der Schwefelbäder tauchen wir unter und entspannen. Einmal muss man das in der Stadt gemacht haben. Schließlich hat Tbilisi, wie die Georgier sagen, ihren Namen von den heißen Quellen: "tbili" heißt warm.

19:00 Uhr:

Abendessen im Restaurant „Littera“ im Schriftstellerhaus, einer Jugendstilvilla mit romantischem Garten. Tekuna Gachechiladze gilt als Königin der georgischen Küche, hat auf innovative Art dafür gesorgt, dass diese im 21. Jahrhundert angekommen ist. Die Köchin kombiniert Wildforellen-Carpaccio mit Mangosalat und Wildkräutern, umhüllt gebackene Muscheln mit einer Walnusskruste und würzt Tatar vom heimischen Rind mit einer Chili-Koriander-Paste. Dazu kosten wir vom Château Mukhrani einen fruchtigen Shavkapito. Die heimische Rebsorte ist nur eine von vielen mit langem Stammbaum: Georgien gehört zu den ältesten Weinregionen der Welt.

22:00 Uhr:

Den letzten Tschatscha, einheimischen Grappa, gibt es nicht weit vom Hotel in der Bistro-Bar „Lolita“, wo sich die kreative Szene gut gelaunt bei lauter Jazzmusik trifft.

Samstag

9:00 Uhr:

Frühstück im begrünten Atrium des Hotels mit Früchten, Joghurts und selbst gekochten Konfitüren.

10:00 Uhr:

Nach einer Taxifahrt zur Seilbahnstation schweben wir in einer Gondel hoch zur Festung Narikala. Der Blick von hier auf Tiflis ist fantastisch. Zu Fuß geht es hinab in die Altstadt, die zum Welterbe der Unesco zählt. Die „Gallery27“ bietet dort in einem schönen alten Holzhaus georgische Handwerkskunst an.

12:30 Uhr:

Im „Ezo“ sitzen wir in einem traditionellen Innenhof mit viel Charme. Alle Produkte stammen aus der Region, vor allem von kleinen Biohöfen. Blumig-herb schmeckt Jonjoli, ein Pimpernussblütensalat mit Walnuss-Knoblauch-Sauce. Besonders gut sind hier auch die Variationen von Pchali, einer pastenartigen Mischung aus Gemüse, Walnüssen, Knoblauch und Koriander. Dazu gibt es Chatschapuri, warmes, mit Käse gefülltes Brot. Das sehr zarte Kalbfleisch mit vielen Kräutern wird anschließend serviert.

15:00 Uhr:

Kaffee und Estragon-Limonade beim Puppenspieler Rezo Gabriadze. Das „Café Gabriadze“ neben seinem Theater lohnt schon wegen der originellen Ausstattung – Tische und Stühle sind etwa von Gabriadze bemalt. Nun ist Zeit, über die futuristische Friedensbrücke (wegen ihrer Krümmung „Glasgurke“ genannt) zu schlendern, sie führt über den Fluß Kura zum gigantischen, neu gestalteten Rike-Park.

19:00 Uhr:

Zur Weinprobe im „g.Vino“ werden georgische Tapas gereicht. Die Weinbar führt eine große Auswahl an Flaschen von kleinen, interessanten Produzenten aus Georgien.

20:30 Uhr:

Im „Shavi Lomi“, dem „schwarzen Löwen“, ist ein Tisch im romantischen Innenhof reserviert. Meriko Gubeladze, die ihr Handwerk in New York gelernt hat, bereitet Kaninchen-Pilz-Stew in Weißweinsauce zu und serviert geröstetes Huhn in Blaubeersauce.

23:00 Uhr:

Der Abend klingt unter Sternen im Hof der hippen „Fabrika“ aus. Alle Bars in der ehemaligen Nähfabrik haben bis zwei Uhr geöffnet.

Sonntag

10:00 Uhr:

Als kulinarisches Souvenir lassen wir uns ein paar Tschurtschchelas einpacken. Für das beliebte Konfekt, das hier überall angeboten wird, werden Nüsse (meist Walnüsse) aufgefädelt, in eingedickten Traubensaft getaucht und so kandiert.

11:30 Uhr:

Frühes Mittagessen im „Barbarestan“, einem Familienbetrieb in einer ehemaligen Schlachterei. In folkloristischem Interieur werden Spezialitäten aus dem 19. Jahrhundert serviert, zubereitet nach dem Kochbuch der Prinzessin Barbare Jorjadze, etwa Entenfilet mit Quitten oder Bergforelle mit einer Walnuss-Kräuter-Füllung.

14:00 Uhr:

Abreise gen Osten in die Weinregion Kachetien.

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