48 Stunden in Hamburg

Freitag

12 Uhr
Einchecken im Aparthotel Deska Townhouses in der Rothenbaumchaussee. Die weiße Stadtvilla steht zentral nahe der Außenalster und bietet charmante exklusive Apartments für zwei bis vier Gäste. Hier kann man einen Frühstücksservice buchen.
12.30 Uhr
Wer freitags anreist, sollte bis 14 Uhr noch einen Abstecher zum nahen Isemarkt machen, dem größten und bestsortierten Markt der Stadt, ja vielleicht sogar der Republik, der sich unter einer U-Bahn-Trasse fast einen Kilometer lang erstreckt. Der 10-minütige Spaziergang dorthin führt um den lauschigen Innocentiapark herum – vorbei an schönen Villen hanseatischer Wohnkultur. Auf dem Markt decken wir uns für das Frühstück am nächsten Morgen ein: Käse bei Käse Thiele mit seiner überbordenden Auswahl, ein wunderbares Sauerteigbrot mit dunkler Kruste von bread. und französische Pâtés bei Délices de France.
14 Uhr
Zurück geht es über die kleine Einkaufsmeile Eppendorfer Baum mit Boutiquen und Lebensmittel- und Weinhändlern.
16 Uhr
Im Apartment werden rasch die Einkäufe verstaut, dann machen wir uns fertig für den Abend, den wir früh mit einem Aperitif auf St. Pauli starten wollen, dem Viertel, in dem sich jüngst die junge Food-Szene angesiedelt hat.
17.30
Uhr Das Taxi setzt uns in der Paul-Roosen-Straße vor dem Weinladen St. Pauli ab: Sommelière und Geschäftsführerin Stephanie Döring legt in dem Weinladen mit Bar Wert auf persönliche Beratung. In dem großen Sortiment werden wir schnell fündig und nehmen hier auch gleich einen Aperitif.
18 Uhr
Eine Reservierung haben wir für die neue XO Seafoodbar von Fabio Haebel (er führt auch das Restaurant Hæbel in derselben Straße), in dem es sehr gutes Seafood und gute Cocktails gibt: Mit Austern, Schwertmuscheln und einem Drink starten wir in den Abend.
20 Uhr
Abendessen im Zeik: Das kleine Restaurant in Winterhude punktet mit einem sympathischen Team um Chefkoch Maurizio Oster und einer ambitionierte Küche mit filigranen, ambitionierten Gerichten – etwa Rehrücken mit einem Lack von fermentierten Kirschen, bestreut mit frittierter Hirse und dazu eingelegte Fichtensprossen. Elegant auch Rhabarber mit Fenchel und Sauerrahm. Gute Getränkebegleitung, auch alkoholfrei.



Samstag

10 Uhr
Auch der Geist will gefüttert werden, unser Ziel am Morgen ist die Kunsthalle. Bei schönem Wetter bietet sich auch ein Spaziergang an dem großen Binnensee Alster an (50 Minuten).
12.30 Uhr
Kein Hamburg-Besuch ohne Elbe und Hafen, zumal sich dort mittlerweile eine dynamische kulinarische Meile etabliert hat. Mittagessen im Rive direkt am Wasser, von der Terrasse kann man am Kreuzfahrtterminal auch schon mal auf das Deck der Giganten schauen. Seafood ist auch hier der Schwerpunkt, dazu eine gute Weinauswahl.
14 Uhr
Nach Krustentier-Ceviche und warmem Rauchaal elt „Benedicte“ geht es über die Promenade zwischen Landungsbrücken und Baumwall – ein Entwurf der Architektin Zaha Hadid. Hafenpanorama mit Blick auf die Elbphilharmonie.
15.30 Uhr
Pause. Mit dem Taxi zurück nach Eppendorf in die neue Oehlers Eispatisserie. Konditormeisterin Marie Oehler macht im Sommer bestes Eis und belebt im Winter die deutsche Backkultur neu: Da es jeweils auch Probierportionen gibt, gönnen wir uns eine große Auswahl. Danach zum Delikatessenladen Mutterland mit zahlreichen Hamburger Manufakturprodukten – von Senf über Schokolade, Wein und Bier zum Mitnehmen.
17 Uhr
Kaffee trinken, Kuchen von Marie Oehler genießen, entspannen für den Abend.

19.30 Uhr
Am Hafen ist das ehemalige Au Quai mit neuem Konzept neu durchgestartet: als Fischrestaurant Am Kai direkt am Wasser. Hier kommen kleine Gerichte zum Teilen auf den Tisch, etwa Austern vom Züchter Geay, die besonders groß und fleischig sind, weil sie lange und mit viel Platz wachsen dürfen, und Saibling, auf Ike-Jime-Art sanft getötet, mit Mangold und Kürbis. Auch Vegetarier und Fleischfans kommen hier auf ihre Kosten.
22.30 Uhr
Für die ultimative Aussicht auf Stadt und Hafen geht es zum Abschluss noch in Kevin Fehlings Puzzle Bar: Von der 15. Etage des Campus Towers in der Hafen-City geht der Blick weit über Ladekräne und Docks bis zur Elphi, der City und dem Michel.
Sonntag
10.30 Uhr
Hamburg ist eine Stadt mit hoher Lebensqualität und viel Grün, das sollte man auf jeden Fall genießen, zum Beispiel im Stadtpark: Das Café Schmidtchen im dortigen Planetarium ist ideal für ein entspanntes Frühstück mit gutem Kaffee aus der eigenen Rösterei Waterkant. Das Planetarium veranstaltet übrigens auch regelmäßig Fotoausstellungen und Filmevents zum Thema Planeten und Vulkane.
Schlafen
Essen
Das Restaurant direkt am Wasser (früher „Au Quai“) bietet kreative Fisch- und Gemüsegerichte zum Teilen. Die Plätze auf der Terrasse sind beliebt.
Konzept: Großes Restaurant im Brasseriestil direkt an der Elbe mit vorwiegend Fisch und Meeresfrüchten à la carte. Küchenstil: Hier kommen Fische und Seafood aus nachhaltigem Fang und aus zertifizierten Aquakulturen auf die Teller. Ein besonderes Angebot hält die „Rawbar” bereit, rohe Spezialitäten aus aller Welt, etwa Ceviche mit Taschenkrebs, Gambas, und Krabben (€ 21) oder Carpaccio von der Roten Garnele mit Krustentieraioli und Fenchel (€ 26,50). Beliebt ist der ganze Wolfsbarsch in der Salzkruste für zwei (€ 39 pro Person), ein hierzulande seltenes Vergnügen die große Meeresfrüchte-Etagère mit Hummer, Sylter-Royal-Austern, Königskrabben Muscheln, und kleinen Tintenfischen für (€ 155 für zwei Personen). Ein paar Fleischgerichte und vegetarische Angebote mit Produkten aus der Region, vieles in Bioqualität, runden das Angebot ab. Wein: Die Karte ist europäisch orientiert mit acht Flaschen im offenen Ausschank. Atmosphäre: Die große Fensterfront gibt den Blick auf die Elbe frei. Modernes Design und viel Holz (Fußboden, Decke und Tische) bestimmt das Ambiente. Unterschiedlich gestaltete Sitzgruppen, sowohl für Pärchen als auch für größere Gruppen. Sommerterrasse. Fazit: Stimmungsvolle, animierende Genussreise für Fischfreunde.
Konzept: Lässiges Bar-Restaurant mit hohem Qualitätsanspruch für Meeresfrüchte und Fisch sowie Gerichte mit Gemüse aus der Region. Küchenstil: Die Buchstaben „X“, sprich „ex“ und „O“, sprich „eau“ definieren das Programm: alles aus dem Meer. Fabio Haebel serviert in seiner Seafoodbar nur beste Produkte, und zwar Nose to Tail – also auch Bauch, Rogen und Bäckchen. Vorweg kommen im Sommer etwa Wilde Austern mit Erdbeere und Minze auf den Teller (€ 7), Kopfsalat mit Erbsen und Ziegenfrischkäse ist ein feiner Zwischengang (€ 16). Aromatisch und frisch sind scharfe Miesmuscheln Szechuan-Style (€ 24). Getränke: Große Weinauswahl mit 200 Positionen, davon rund 8 offene. Bio-Cocktails. Atmosphäre: Reduziert-eleganter Möbelmix, der entspannt wirkt. Großformatige Seafoodbilder an den Wänden, kleiner Außenbereich.
Konzept: Junge kreative Gourmetküche im kleinen Restaurant in zwei sechsgängigen Menüs, eines davon vegetarisch (€ 89). Neu ist der Private Dining Room für bis zu zehn Personen. Küchenstil: Der ambitionierte Patron und Chefkoch Maurizo Oster gilt immer noch als Geheimtipp in der Stadt, obwohl er sich seit der Eröffnung 2018 eine Fangemeinde erkocht hat. In seinen Menüs steckt jeder Gang voller feiner ideenreicher wie aromatischer Details und zeugt von Liebe zum Produkt. Die Basis ist klassisch: Aal, Taube, Lamm oder Hecht werden ins Zentrum gerückt – und auch vermeintlich schlichte Zutaten wie Karotten, Spitzkohl und Sellerie widmet er große Aufmerksamkeit und weckt ihr Gourmet-Potenzial. Markenzeichen ist die Präsentation eines Produkts in pfiffigen Varianten – etwa Kohlrabi als Püree, gepickelt, als eine mit Eigelbcreme gefüllte Tasche oder Knusper. Auch Huhn (von Odefey) kommt als Ragout, Eis (von der Leber) und Schaum aus dem Fett der Haut daher, die Saison sowie Produkte der norddeutschen Region hat er dabei immer im Blick, das Handwerk ist sauber. Maurizio Oster ist jüngst zu Recht in die Riege der Jeunes Restaurateurs aufgenommen worden Wein: Ausgesuchte Weine von sehr guten Winzern aus Deutschland Europa, spannend ist auch die alkoholfreie Begleitung. Ein Tipp der hausgemachte Wermut als Aperitif. Atmosphäre: Schlichtes kleines, etwas schummriges Lokal mit Terrasse im Sommer. Fazit: Entspannter Genuss mit Anspruch in zwanglosem Rahmen.
Cafés
Die legendäre Konditorei hat eine Zweigstelle im Planetarium im Stadtpark eröffnet. Moderne Kuchenkultur, viele herzhafte Snacks. Der Kaffee kommt aus der eigenen Rösterei (Waterkant).