Feinschmecker Weinguide 2024: Die 27 besten Weingüter
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Weinguide 2024: Die 27 besten Weingüter Deutschlands

Der neue Feinschmecker-Weinguide 2024 ist da und stellt die 555 besten Weingüter vor! An der Spitze überzeugen 27 Weinproduzenten mit Präzision, Zuverlässigkeit und Qualität. Wie bewertet wurde und wer es in die Bestenliste geschafft hat, erfahren Sie hier.
Datum20.12.2023

Auch in diesem Jahr hat die deutsche Weinbranche großartige Gewächse auf den Markt gebracht – und das trotz schwieriger Bedingungen. Das Weinjahr 2022 war nicht einfach: Dürre und Hitze bestimmten die Vegetation, nicht alle Weinberge haben das gut verkraftet. Manche hatten mit der Trockenheit ihre Schwierigkeiten. Gleichzeitig zeigt sich in solchen Jahren, wer das Handwerk perfekt beherrscht. Diese Weingüter bringen Jahr für Jahr großartige Weine auf die Flasche, scheinbar unberührt davon, ob der Jahrgang schwierig war. Die 27 besten Weingüter mit 5-F-Bewertung finden Sie am Ende des Beitrags.

Der Weinguide 2024

Feinschmecker-Weinguide 2024

Für den Weinguide 2024 hat wieder eine exzellente Jury aus 13 erfahrenen Fachleuten 4643 Weine verkostet und bewertet. Das Ergebnis: Ein Booklet mit den 555 besten Weingütern inklusive 1700 Probiertipps für jedes Budget. Der Weinführer ist nach den wichtigsten Anbauregionen Ahr, Baden, Franken, Hessische Bergstraße, Mittelrhein, Mosel, Nahe, Pfalz, Rheingau, Rheinhessen, Sachsen und Württemberg sortiert. Direkt zu Anfang gibt es eine Liste mit den besten Bewertungen. 

Der handliche Weinguide 2024 mit Tipps für jeden Geldbeutel ist ab sofort mit der Feinschmecker-Ausgabe "Zeit für Wild" erhältlich. Die Bewertungen sind ebenfalls online abrufbar.

Die hochkarätige Jury

Das System der Bewertungen

So testet unsere Jury:

  • Ablauf: Wir verkosten jeweils in Zweierteams und diskutieren Eindrücke auch mit dem gesamten Team.
  • Beobachtung: Wir betrachten jeweils die gesamte eingesandte Kollektion eines Weinguts, vom Ortswein bis zur Auslese, vom Sekt bis zum Großen Gewächs.
  • Verkostung: Wir probieren die Weine offen, da wir Hintergrundinformationen einbeziehen, um die Kollektionen adäquat zu beurteilen.
  • Auswahl: Wir analysieren, bewerten und beschreiben nur Betriebe, die sich (nach unserer Einladung) aktiv beteiligen. Wer seine Weine nicht einschickt, taucht in diesem Guide nicht auf.

Verkostung im Schwarzwald

Die große Verkostung fand auch in diesem Jahr im Relais & Châteaux Hotel Dollenberg im Schwarzwald statt. Hier gibt es die optimalen Bedingungen, um konzentriert zu arbeiten. Die Abende finden genussvollen Ausklang mit Blick ins Tal und feinen Kreationen von Martin Herrmann. Das Feinschmecker-Weinguide-Team besteht aus insgesamt sieben Verkosterteams, die nach Weinregionen testen.

Die besten Weingüter 2024

Weingut Aldinger
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Wieder kommt eine herausragende Kollektion von diesem unglaublich konstant abliefernden Weingut. Wunderbarer Einstieg in die Aldinger-Welt ist der Brut Nature, 60 Monate auf der Hefe, cremig und mineralisch, balanciert und zupackend. Ein Spitzensekt, Auflage 2.300 Flaschen. Das 2023 Riesling GG Pulvermächer zeigt kühlen Stil mit feinem Fruchtkern, pur, aber nicht karg. Der Ovum Sauvignon Blanc ist ein Wein mit viel Würze, Textur und kräftiger Reduktion, hinter der die Rebsorte zurücktritt. Der Gips Chardonnay ist sehr präzise mit markantem Säure-Kick. Und dann ist da natürlich noch der 100-Euro-Trollinger: Der Preis erregt Aufmerksamkeit, der Rosé selbst ist elegant, feingriffig und seriös mit von Reduktion nobilitierter Erdbeerfrucht.

Schmerstraße 25, 70734 Fellbach
+49 (0) 711 581417
www.weingut-aldinger.de
Battenfeld Spanier
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Dreißig Jahre rackern und riskieren haben sich gelohnt. Das Weingut von Hans Oliver Spanier steht heute ganz oben. Die frühe Erkenntnis, dass das abgeschiedene Zellertal ein fantastisches Terroir darstellt, die Fokussierung auf Riesling und Spätburgunder, die Überzeugung, dass es nur mit Biodynamie geht, später der neue Keller - all diese Entscheidungen waren riskant, aber richtig. Heute sind die Weine von H.O., wie er gerufen wird, Weltklasse. Die 2024 Kollektion beweist das wieder einmal. Wir probierten die ganze Phalanx der GG, vom saftig-mineralischen Kirchenstück über den kargen Frauenberg bis zum überragenden Zellerweg Am Schwarzen Herrgott, dazu den in der Pfalz liegenden Kreuzberg – sie alle sind aus einem Guss. Wer etwas tiefer ins Regal greift, findet mit dem Mölsheimer Riesling „Aus den Ersten Lagen“ eine alltagstaugliche Alternative. Voller Anerkennung sind wir für den neuen Chardonnay aus Mölsheim.

Bahnhofstr. 33, 67591 Hohen-Sülzen
+49 (0) 6243 906515
www.kuehlingandbattenfeld.com
Friedrich Wilhelm Becker
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Zu Beginn des Jahres starb mit Friedrich „Fritz“ Becker ein großer Pionier des Spätburgunders und des Weinausbaus in kleinen Barriques. Vom Genossenschaftswinzer zum VDP-Weingut hatte der Pfälzer Winzer gegen jeden Widerstand seine Vision von Pfälzer Pinots durchgezogen und sein Sohn mit dem Namenszusatz Junior geht diesen Weg nun weiter. Ein einsamer Chardonnay stand unter den Spätburgundern auf unserem Verkostungstisch, der den roten Vertretern stilistisch aber in nichts nachstand: alles andere als fett, sondern reduziert und ohne jedes Gramm Fett mit Zug und Grip und so geradlinig, dass sich das Holz nur langsam zeigt. Auch die Pinots sind eher straffe und karge Gewächse, mal eher mit feiner Kirschfrucht und etwas Holzvanille wie aus der Herrenwingert oder duftig und kräutrig mit rauchiger Stringenz wie beim fordernden St. Paul GG. Straffer Holzgrip, Eleganz und wilde Kräuter begleiten die feine Frucht beim KB (Kammerberg) GG. Dabei sind die Pinots ausnahmslos aus dem Jahrgang 2021 und dabei blutjung. Allein der „La belle vue“ ist ein wenig trinkiger mit saftiger Frucht und ätherische Kühle. Im Prinzip ist das alles noch zu jung aber schon jetzt ein Versprechen an eine große Zukunft.

Hauptstr. 29, 76889 Schweigen-Rechtenbach
+49 (0) 6342 290
www.friedrichbecker.de
Steffen und Sophie Christmann Weingut Christmann GbR
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Seit 2022 stehen im Weingut von Steffen und Sophie Christmann nur noch Riesling, Weißburgunder und Spätburgunder im Fokus, unterhalb der Lagenweine gibt es jeweils nur noch einen Wein pro Sorte unter dem Label „Aus den Lagen“. Schon in dieser Kategorie ist der kernige Riesling mit Zitrusfrucht und herbem Grip ein Hinweis auf die stilistische Marschrichtung im Weingut. Mit straffer Feuersteinmineralität und ätherischen Noten geht es über die Erste Lage zu den Großen Gewächsen. Das Aushängeschild der Christmanns ist der kraftvolle Idig, der mit Gelbfruchtigkeit, Mineralität und Kräuteraromen deutlich komplexer und fülliger ausfällt. Die Pinots sind vor allem Sophie Christmanns Sache und überzeugen in dieser Auswahl mehr als die Rieslinge. Der „Aus den Lagen“ mit Saft und Power, weicher Textur und Tiefe, der rote Idig ebenso kraftvoll wie sein weißes Pendant, dabei mit reifem und zugleich jungem Grip und pfeffriger Würze.

Peter-Koch-Straße 43, 67435 Neustadt an der Weinstraße
+49 (0) 6321 66039
www.weingut-christmann.de
H. Dönnhoff
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Die aktuelle Kollektion des Weinguts Dönnhoff bestätigt erneut dessen Zugehörigkeit zur Elite der deutschen Weinwelt. Die Weine sind klar von ihrer Herkunft geprägt und bestechen durch enormes Entwicklungspotenzial. Der Chardonnay Stückfass wirkt burgundisch-zurückhaltend, zeigt sich geradlinig und punktet mit eleganter Balance. Die Erste Lage Höllenpfad setzt einen floralen, exotisch angehauchten Akzent und überzeugt am Gaumen durch packende Säure; sie wirkt aktuell noch verschlossen, verspricht jedoch große Flaschenreife. Die Hermannshöhle Spätlese ist für Liebhaber gereifter Frucht eine Benchmark mit Noten von Aprikose und Marille, getragen von einer animierenden, tänzelnden Säure. Insgesamt verlangt die Kollektion Geduld von ihren Genießern, unterstreicht aber eindrucksvoll, warum Dönnhoff als Maßstab für Qualität und Stil an der Nahe gilt.

Bahnhofstr. 11, 55585 Oberhausen an der Nahe
+49 (0) 6755 263
www.doennhoff.com
Weingut Emrich-Schönleber
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In keinem wie auch immer gearteten Szenario führt ein Weg an Frank Schönlebers Weinen vorbei! Zumal man sicher sein kann man, dass, möge das Jahr noch so kompliziert gewesen sein, ein Schönleber-Riesling immer spektakulär sein wird. Ein Umstand, an den wir uns gewöhnt haben, der allerdings immer wieder Anlass zu Begeisterung und Riesling-Seligkeit ist. Denn hier stimmt alles – von der Basis bis zu den Spitzengewächsen nur Glücksgefühle! Angefangen vom Gutsriesling Mineral (Präzisionswunder an subtiler Frucht und feiner Mineralik) über den „kleinen“ Halgans aus Großer Lage (dunkel, kühl, elektrisierend, famoses Säuregerüst), den Erste-Lagen-Riesling aus dem Monzinger Niederberg (dicht, druckvoll, erfrischend, großartige Binnenspannung) und die Riesling-Spätlese aus dem Halenberg (transzendente Frucht und Saftigkeit, pikante Mineralik und Eleganz bis dort hinaus) bis hin zu den grandiosen GGs Frühlingsplätzchen (verführerische Frucht, Rasse, Komplexität und ein phänomenaler mineralischer Kern) und Halenberg (raumgreifende Tiefe, Kraft, Konzentration und phänomenale Finesse): eine wie gewohnt traumhaft schöne Kollektion!

Soonwaldstr. 10 a, 55569 Monzingen
+49 (0) 6751 2733
www.emrich-schoenleber.de
Weingut Rudolf Fürst
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Seit vielen Jahren steht das Weingut Rudolf Fürst aus Bürgstadt an der Spitze der Region. Auch deshalb wurde das Weingut bei den diesjährigen Feinschmecker Wine Awards als „Winzer des Jahres geehrt“. Kaum irgendwo sonst in Deutschland werden so konstant so gute Spätburgunder erzeugt. Dabei ist der 2023 sicher kein einfacher, zumindest noch kein so anschmiegsamer Jahrgang wie 2022, aber es sind große Weine, die im Werden begriffen sind. Allem voran natürlich der Hundsrück. Auch der 2023 Astheimer Chardonnay ist noch auf dem Weg, zeigt aktuell deutlich Reduktion, hat am Gaumen aber viel Saft und Spiel und auch die Säurestruktur stimmt hier. Was nicht ganz ins Portfolio passt, ist der 2024 Riesling pur mineral, der so wirkt, als wäre das Traubenmaterial einfach zu grün gelesen worden. Nichtsdestotrotz ist die diesjährige Kollektion wieder High End.

Hohenlindenweg 46, 63927 Bürgstadt
+49 (0) 9371 8642
www.weingut-rudolf-fuerst.de
Weingut Fritz Haag
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Mit dem Devonschiefer unter seinen Füßen kann Oliver Haag gut leben. Er ist Teil des Bodens rund um Brauneberg, exponierte Steillagen, auf denen seine Reben stehen und aus deren Trauben Haag seine erstklassigen Rieslinge macht. Jahr für Jahr, verlässlich wie ein Schweizer Uhrwerk und doch immer individuell an der Natur ausgerichtet. Die aktuelle Kollektion hat fast symphonischen Charakter, ist voller faszinierender Spannung und von einer eleganten fruchtigen Transparenz, die von der präzisen erfrischenden Säure bis ins geschmackliche Finale mit langem Nachhall perfekt begleitet wird. Die zur Probe angestellten 2024er Riesling Großen Gewächse zeigen ein rassiges rebsortentypisches Rückgrat und besitzen schon jetzt ein geschmackstarkes Format, das sie zu vinologischen Glanzstücken der Mosel-Rieslinge macht.

Dusemonderstr. 44, 54472 Brauneberg
+49 (0) 6534 410
www.weingut-fritz-haag.de
Weingut Bernhard Huber
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Julian Huber hat den Betrieb auf biologischen Anbau umgestellt und den Einsatz von neuem Holz im Keller deutlich reduziert. Seine Spätburgunder und Chardonnays spielen stilistisch in zwei Welten. Während die Roten sich traumwandlerisch auf Spitzenniveau bewegen, zeigen sich die Weißen im Griff der Reduktion und verweisen darauf, später getrunken zu werden. Eine Brücke schlägt der Blanc de Noir Sekt Brut Nature, der wunderbar Ecken und Kanten mit Würze und feiner Perlage verbindet. Der Malterdinger Chardonnay zeigt sich reduktiv und verschlossen, bei den Alten Reben lässt sich das Potenzial bereits erahnen. Offen und ein hochfeiner Spaß ist der saftige Malterdinger Spätburgunder. Die Alten Reben sind ein energiegeladener Wein mit feinstem Tannin und Konzentration ohne Schwere. Die dunkelfruchtige Alte Burg braucht Zeit.

Heimbacher Weg 19, 79364 Malterdingen
+49 (0) 7644 9297220
weingut-huber.com
Weingut Keller
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Wir können uns nicht erinnern, jemals schon eine so grandiose Kollektion vorgefunden zu haben wie die 2024 von Klaus Peter Keller. Seine Weine sind Extraklasse, immer durchdacht, aber nie verkopft, und diesmal auch jung schon aussagekräftig. Leider sind sie am Markt kaum erhältlich, und wenn, dann meist zu unanständigen Preisen. Am ehesten findet man noch den Riesling „Auf der Fels“ (junge Reben aus der Lage Morstein). Das Gute ist, dass auch er in 2024 über sich hinauswächst. Kellers GG vom Hipping ist die grazile Variante eines Rieslings vom Roten Hang. Mehr Fülle haben die Westhofener GG: der Obere Hubacker ist riesig, der 2023 Chardonnay Steingrube extrem fein, das 2023 Spätburgunder GG vom Frauenberg theatralisch in seiner zurückgenommenen, tiefgründigen Art. Uns fehlen die Worte.

Bahnhofstr. 1, 67592 Flörsheim-Dalsheim
+49 (0) 6243 456
www.keller-wein.de
Weingut Knipser
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Pfälzer Rotweine nach französischem Stil – kaum jemand verkörpert diesen Spagat mehr als die Knipsers. Mit ihrer Cuvée X haben Volker und Werner Knipser einst einen der ersten deutschen Bordeaux-Blends geschaffen, mit der Generation von Stefan Knipser rückten aber auch die Rieslinge und weißen Burgunder in den Fokus. Der Clarette ist ein sauberer, frischer Rosé, ein crowd pleaser auf hohem Niveau. Der sehr feine Riesling GG aus dem Mandelpfad verbindet ätherische Noten von Bergamotte und Feuerstein mit Eleganz. Die beiden Chardonnays könnten unterschiedlicher kaum sein. Der Réserve ein noch verschlossenes, dunkles Gewächs mit Frucht und Kräuterwürze, kompakt und fest, mit gelber Frucht und aromatischer Nuss; eher fein und saftig gearbeitet der Chardonnay ***. Vor allem aber die Pinots beeindruckten. Das herrlich balancierte GG aus dem Kirschgarten mit Fruchtfülle und kühler Struktur, Eleganz und Länge. Monumentaler mit dunkler und tiefer Frucht, Noten von Teer und schmelziger Fülle der Spätburgunder RdP.

Hauptstr. 47-49, 67229 Laumersheim
+49 (0) 6238 742
www.weingut-knipser.de
Weingut Philipp Kuhn
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Der Laumersheimer Kirschgarten ist die Keimzelle des Schaffens von Philipp Kuhn. Schon mit 16 durfte er dort seine ersten Pinots pflanzen, heute gilt ihm die Lage als bester Ausdruck seines Terroirs, egal ob für die weißen Rieslinge und Weißburgunder oder seinen roten Spätburgunder. Seine trockene Stilistik ist allumfassend und im besten Sinne französisch inspiriert. Sein Schaffen erstreckt sich bis in die nördlichen Ausläufer der Pfalz, wo er im Zellertal einen rauchigen und reduktiven Riesling keltert, mit viel steiniger Mineralität, eine gelungene Verbindung aus Leichtigkeit und druckvollem Abgang. Noch mehr Power, noch mehr Säurestruktur zeigt das GG aus dem Saumagen, anfangs noch verschlossen, dann mit Würze und kernigem Zug. Kommen wir zum Kirschgarten: ein verschlossener Riesling, der ätherische Kühle mit feiner Frucht und Eleganz verbindet und auf jeden Fall noch Zeit braucht. Der Spätburgunder aus der gleichen Lage punktet mit nahezu perfekten Tanninen, viel satter Frucht und wunderbarer Säure. Ein Kraftpaket mit kühler Eleganz. Eine beeindruckende Kollektion aus einem Guss.

Großkarlbacherstr. 20, 67229 Laumersheim
+49 (0) 6238 656
www.weingut-philipp-kuhn.de
Kühling-Gillot
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Seit 2006 leitet Carolin Gillot das elterliche Weingut im alten Ortskern von Bodenheim. Nach ihrer Heirat mit Hans Oliver Spanier hat sich Kühling-Gillot mit dem Zellertaler Weingut Battenfeld-Spanier zusammengetan. Vinifiziert und ausgebaut werden die Weine in Hohen-Sülzen im Zellertal, in Bodenheim befinden sich die schicken Probe- und Veranstaltungsräume, in denen hochkarätige kulinarische Events stattfinden. Kühling-Gillot ist gesegnet mit besten Lagen im Roten Hang. In 2024 sind wieder spektakuläre Rieslinge entstanden. Das GG vom Hipping ist bei aller Fülle fast puristisch. Beim Ölberg GG ist die Mineralität in schmelzigen, süßen Extrakt eingebettet. Das GG vom Pettenthal ist straff und macht mehr Druck. Es ist bei aller Kompaktheit filigran. Das Rothenberg GG aus Trauben von wurzelechten Rebstöcken ist unglaublich dicht, kernig, muskulös: der vertikalste Wein aller fünf GG. Wir schätzen aber auch die genialen Riesling Ortsweine aus Nierstein und – mehr noch – aus Nackenheim.

Ölmühlstr. 25, 55294 Bodenheim
+49 (0) 6135 2333
www.kuehling-gillot.de
Weingut Peter Jakob Kühn
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Die Kollektion von Peter Bernhard Kühn gehört klar zur obersten Liga der Rheingau-Winzer. Seine Weine sind durch und durch von Klarheit, Präzision und kühler Eleganz geprägt. Die Rieslinge sind ästhetische, wohlgeformte Kreszenzen, die Zeit brauchen, um sich zu entfalten. Wer einen Eindruck davon gewinnen möchte, wie kühle Leichtigkeit im Riesling funktioniert, sollte den „Jacobus“ Gutsriesling probieren. Der Oestricher Quarzit Riesling setzt eine Ebene darüber an und ist am Gaumen von feinster Mineralität getragen – ein Genuss für Puristen. Das Doosberg GG zeigt sich kühl und zurückhaltend, lässt aber am Gaumen deutlich erkennen, was in ihm steckt – ein definierter Langstreckenläufer. Das Berg Schlossberg GG schließlich überzeugt mit mehr Intensität und Präsenz: feine Teearomen von Verbene und grünem Tee, dazu Limettenzesten und subtile Rosenanklänge – ebenso lang und spannungsvoll wie sein Vorgänger. Der moderate Alkoholgehalt unterstreicht bei allen Rieslingen die feine, elegante Handschrift des Hauses.

Mühlstr. 70, 65375 Oestrich-Winkel
+49 (0) 6723 2299
www.weingutpjkuehn.de
Weingut Dr. Loosen
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Mit Ernst Loosen, dem charismatischen Chef des Hauses, hat nicht nur die Mosel einen eloquenten Botschafter für ihre Gewächse, sondern der deutsche Wein einen Paradewinzer, der seiner Heimat so eng verbunden ist, dass er selbstbewusst weit über den Tellerrand schauen kann. Im Gepäck hat der Moselaner Weltbürger immer seine Rieslinge der Mittelmosel, geradlinige Kreationen, die in allen Qualitätsstufen vor eleganter Schiefer-Mineralität nur so strotzen. Im aktuellen Jahrgang ist es fast egal aus welcher Spitzenlage die Trauben stammen. Allen Loosen Rieslingen ist diese bemerkenswert konzentrierte Klasse von Frucht, Spiel, Süße und Säure gemein: Erstklassigkeit zum Trinken und eintauchen in eine Weinwelt, die vom einfachen süffigen Alltagswein über die komplexen Großen Gewächse bis zur edelsüßen Spezialität immer das Beste gibt. Für Übernachtungen gibt es moderne Zimmer im Gutshaus.

St. Johannishof 1, 54470 Bernkastel-Kues
+49 (0) 6531 3426
www.drloosen.de
Weingut Meyer-Näkel
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Während dieser Text entsteht, lesen wir die Meldung, dass die Familie Näkel um den viel zu früh gegangenen Werner Näkel trauert. Der ausgebildete Lehrer war einer der wegweisenden Pioniere des deutschen Spätburgunders und des Ahrweins und bis zuletzt Mentor seiner Töchter Dörte und Maike, die jedoch schon seit einigen Jahren die Weine von Meyer-Näkel verantworten. So auch den 2023er Jahrgang, der ein weiteres Mal zeigt, wie hochklassig diese Weine in den letzten Jahren geworden sind. Sie stehen auch weiterhin mit an der Spitze. Die ganze Struktur, die Griffigkeit, das Mundgefühl – alles stimmt bei diesem Spätburgundern. Mit der Zeit werden noch mehr Finesse und Tiefe hinzukommen. Unser aktueller Favorit? Der Ahrweiler Daubhaus Spätburgunder aus der Ersten Lage. Ein großer, cremiger, saftiger Charmeur.

Bundesstraße 1G, 53507 Dernau
+49 (0) 2643 1628
www.meyer-naekel.de
Weingut Georg Mosbacher
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Sabine Mosbacher-Düringer ist mehr als nur Winzerin. Die studierte Oenologin hat zusätzlich ein Diploma of Wines and Spirits und damit einen umfassenden Blick über den Tellerrand der Pfalz in die weite Weinwelt. Das ist vielleicht der Grund dafür, auch einen Cabernet Blanc anzupflanzen und zur Verkostung zu schicken – nicht viele Weingüter dieser Klasse zeigen so viel Offenheit für neue Sorten. Struktur und würzig-pfeffrige Aromatik, reife Ananas und Frische sind ein überzeugendes Argument. Alles andere sind Rieslinge, und was für welche: mal frisch und tänzelnd aus der Forster Elster, mal karg und mineralisch aus dem Musenhang, mal saftig und mit fruchtiger Fülle und mineralischer Salzigkeit aus dem Wachenheimer Gerümpel. Die Ortsweine aus Deidesheim und Forst sind Rieslinge mit Substanz und hohem Spaßfaktor. Eine lässige Kollektion mit unaufgeregter Klasse.

Weinstr. 27, 67147 Forst
+49 (0) 6326 329
www.georg-mosbacher.de
Weingut Joh. Jos. Prüm
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Es ist und bleibt ein Ausnahmeweingut, das ohne zu wackeln seit Jahrzehnten wie ein Fels in der Brandung steht, und Mosel-Rieslinge von außerordentlichem Glanz hervorbringt. Jahrgangseinflüsse hin oder her, die Prüm’schen Rieslinge scheinen ihre geschmackliche Brillanz und ihre präzise, immer belebend erfrischende Säure fest abonniert zu haben. Natürlich gibt es Jahrgangstypizitäten und Nuancen, aber das grundierte Geschmacksbild als Basis der individuellen Handschrift, die elegante Stilistik eines Prüm Riesling ist immer unzweifelhaft erkennbar, wie die Handschrift von Mozart in all seinen Werken. Zur Probe angestellt waren Rieslinge aus dem Vorjahrgang, Kabinette und Spätlesen aus Wehlener und Graacher Spitzenlagen, die alle dieses feine und in der Frucht facettenreiche Spiel mit der strahlenden Säure perfekt schmackbar machen, und ihre finale Eleganz lange in den Nachhall ziehen. Vinologische Meisterwerke in einer von Katharina und Manfred Prüm perfektionierten Stilistik, die Riesling-Geschichte geschrieben hat.

Uferallee 19, 54470 Bernkastel-Kues
+49 (0) 6531 3091
www.jjpruem.com
Weingut Salwey
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Konrad Salwey lässt seinen Spitzenweinen Zeit; die Weißen aus dem Jahrgang 2022 erreichen uns als Fassproben, und auch die Spätburgunder werden künftig drei Jahre im Keller bleiben, ehe sie in den Verkauf gehen. Das ist eine konsequente Entwicklung für den puristischen Winzer, der kein Interesse an der Primärfruchtigkeit hat, sondern in die Tiefe seines Terroirs vordringen will. In der Verkostung ist es eine Hürde, noch unfertige Weine auf den Tisch zu bekommen. Dennoch vermitteln sie einen Eindruck, wie Salwey auch 2022 seine Klasse behauptet: Der Käsleberg Grauburgunder präsentiert sich offen mit präsenter Frucht und schöner Säure, das GG Henkenberg beweist einmal mehr, warum der eleganteste Grauburgunder Deutschlands von Salwey kommt. Bei den Spätburgundern begeistert das GG Eichberg mit funkelnden Ecken und Kanten.

Hauptstr. 2, 79235 Vogtsburg im Kaiserstuhl
+49 (0) 7662 384
www.salwey.de
Weingut Willi Schaefer
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Es gibt nicht viele deutsche Weingüter, um nicht zu sagen ganz wenige, die mit ihren Gewächsen nicht nur in der nationalen, sondern in der internationalen Champions League spielen und mit den Besten der Besten mithalten können. Die Weine von Andrea und Christoph Schaefer gehören auf jeden Fall dazu! Was aus dem kleinen Familienbetrieb an Rieslingen kommt, ist seit Jahren unzweifelhaft Weltklasse. Und es ist restsüß! Die Kabinett-Weine und Spätlesen aus Wehlener und Graacher Spitzenlagen sind perfekt zwischen Frucht, Süße und Säure ausbalanciert, dazu kommt eine exakt prononcierte Säure, die mit elegantem Schwung und Leichtigkeit den harmonisch in sich ruhenden Fruchtkörper in himmlisch saftige Geschmacksphären katapultiert. Besser kann man restsüße Rieslinge nicht machen!

Hauptstr. 130, 54470 Graach an der Mosel
+49 (0) 6531 8041
www.weingut-willi-schaefer.de
Weingut Schäfer-Fröhlich
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Man muss die Besten an ihrem Besten messen. Was bei Schäfer-Fröhlich im Grunde ganz einfach ist, denn sämtliche seiner Rieslinge, ganz gleich welchen Platz sie in der Qualitätspyramide belegen, erfüllen dieses Kriterium. Im letzten Jahr haben wir uns bei der Frage, welcher der Weine zu empfehlen sei, mehr oder weniger elegant mit dem Hinweis aus der Affäre gezogen, dass wir für die komplette Kollektion votierten. Und im Zweifel könne man sich ja an alles halten, was da Felseneck heißt – und läge damit goldrichtig! Aber diesmal setzen wir auf Abwechslung, wobei es ohne den bemerkenswert präzisen, nur zart fruchtsüßen Kabinett-Riesling (erfrischend mineralisch, anregend salin, ja steinig, und mit einer herzhaften Säure gesegnet) einfach nicht geht. Dann ist da der Vulkangestein (heuer zu 100% aus dem Bockenauer Stromberg) mit den für Schäfer-Fröhlich so typischen reduktiven Noten, dunkel, flintig, schlank, sehr energetisch, mit viel Vorwärtsdrall. Letzte Station für heute: das große Gewächs aus dem Stromberg. Dass Schäfer-Fröhlichs Riesling-GGs „unverkennbar und groß sind, ist kein Geheimnis“ (schrieben wir an anderer Stelle), dass aber so ein „Gemeinplatz“ immer wieder so anziehend wie beeindruckend wirkt, ist doch zumindest ein kleines Mysterium. Hier offenbart es sich in unglaublicher Konzentration und Mineralik (Zen-Steingarten und ätherische Öle von vielerlei Agrumen), fast schon schmerzhafter Präzision und Finesse. Von uns nur Bestnoten!

Schulstr. 6, 55595 Bockenau
+49 (0) 6758 6521
www.weingut-schaefer-froehlich.de
Weingut Schloss Lieser – Thomas Haag
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Alle Jahre wieder, möchte man sagen, kommen aus diesem Weingut so großartige Rieslinge, dass Thomas und Sohn Niklas Haag scheinbar ein Abonnement auf Erstklassigkeit haben. Doch dahinter steckt nicht nur eine präzise Arbeit, sondern vor allem eine klare Vision von Riesling – nur der steht in den exponierten Weinbergen rund um Lieser – und das Talent, diese konsequent umzusetzen. Wie all die Jahre zuvor bestechen die 2024er Haag’schen Rieslinge durch alle Qualitätsstufen hindurch mit dieser enorm klaren Frucht: saftig zwar, aber finessenreich elegant strukturiert. Und dann kommt die fein ziselierte Schiefer-Mineralität ins Spiel, legt sich sachte um die Frucht und lässt sich von der erfrischend prononcierten Säure zu geschmacklichen Höhenflügen animieren. Echte Riesling-Helden, nicht nur aus der gleichnamigen Niederberg Lage.

Am Markt 1-5, 54470 Lieser
+49 (0) 6531 6431
www.weingut-schloss-lieser.de
Weingut Jean Stodden
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Was Alexander Stodden, der „Pinot Noir-Verrückte von der Ahr“ mit seiner aktuellen 2023er Kollektion abliefert, ist schlichtweg hervorragend. Das ist für uns die eindeutig beste und stimmigste Kollektion an der Ahr. Die Weine präsentieren sich durch die Bank ernsthaft und seriös, strukturiert und kraftvoll. Es sind zu Beginn recht verschlossene, fast noch raue, kompakte und auch tanninbetonte Vertreter ihres Fachs, doch Tiefe, Struktur und Dichte sind klar wahrnehmbar. Wunderschön der Duft des Dernauer Hardberg Spätburgunders mit Anklängen von Enzian und Angelikawurzel, floral, würzig und geschliffen der Rosenthal Spätburgunder, um nur zwei Weine zu nennen, die uns besonders gut gefallen haben.

Rotweinstr. 7-9, 53506 Rech
+49 (0) 2643 3001
www.stodden.de
Weingut Robert Weil
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Eine Ikone im Rheingau und der deutschen Weinbranche: Das Weingut zählt zu den besten der Welt. Die Vinothek ist durch ihr klassisch-zeitloses Design ebenso einen Besuch wert.

Mühlberg 5, 65399 Kiedrich
(0) 6123 2308
www.weingut-robert-weil.com
Weingut Nik Weis - St. Urbans-Hof
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Was er anpackt, macht er mit Leidenschaft, Intuition und mit großem Können. Nik Weis, Spross einer durch und durch weinaffinen Familie, ist ein vinologischer Überzeugungstäter, der aus den Trauben seiner prestigeträchtigen Lagen an Mosel und Saar Rieslinge zaubert, die auch im Jahrgang 2024 über jeden Zweifel erhaben sind. Wo immer sein Name auf dem Etikett steht, stecken Rieslinge voller mineralischer Eleganz in der Flasche, balancieren deren feine Aromen beschwingt und tänzerisch durch den Gaumen, angetrieben von einer knackig erfrischenden Säure. Diese Stilistik zeigt bereits der trocken ausgebaute Gutswein, die aktuellen fruchtsüßen, sehr präzisen Kabinette scheinen in ihrer Leichtigkeit Flügel zu haben. Die nachprobierten Riesling 2023 Großen Gewächse Laurentiuslay und Bockstein beeindrucken mit ihrer Fruchttiefe und Würze, monumentale Weine mit Zukunft. Großartige 2023 Bockstein Trockenbeerenauslese, die locker 100 Jahre schafft.

Urbanusstr. 16, 54340 Leiwen
+49 (0) 6507 93770
www.nikweis.com
Weingut Wittmann
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Die Wittmanns waren eine der ersten Familien in Rheinhessen, die auf Biodynamie umstellten und kompromisslos auf Qualität setzten. Selbst ihre Gutsweine besitzen eine Vielschichtigkeit, wie man sie in dieser Kategorie selten findet. Der Riesling „Aus den Ersten Lagen“ ist ein Mix aus Saftigkeit, Frische und Mineralität, der es erlaubt, von einem kleinen GG zu sprechen. Von den echten GG des Jahrgangs 2024 probierten wir das Kirchspiel und den Morstein: letzterer überragend in seiner Komplexität und Leichtigkeit und zu Recht das Aushängeschild des Weinguts, ersterer kräuterwürziger, länger und hochelegant. Begeisternd der 2023 Chardonnay aus der Ersten Lage Steingrube: burgundische Machart, cool climate-Stilistik.

Mainzer Str. 19, 67593 Westhofen
+49 6244 06244905
www.wittmannweingut.com
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