Die besten deutschen Winzersekte

Auch in diesem Jahr faszinieren mich die Sekte aus der Bensheimer Kellerei Griesel: Lagensekte, wie es sie bisher in Deutschland noch nicht gab, beide aus Auerbach an der Bergstraße: Fürstenlager (Pinot Blanc) und Höllberg (Pinot Noir). Ich habe mich für Letzteren entschieden, weil er etwas mehr Gelbfrucht (Pfirsich, helle Zwetschgen) zeigt und nicht nur Brothefe und Brioche, was die Säure etwas abmildert. Nach 45 Monaten auf der Hefe konnten 933 Flaschen verkorkt werden. Finesse pur. € 80, www.griesel-sekt.de

Wenn ich mit der Redaktion anstoßen sollte zum 50. Geburtstag des Feinschmeckers, würde ich es mit dem „Triumvirat“ von Raumland tun. Die Grande Cuvée ist einer der spektakulärsten Winzersekte in Deutschland. Rund neun Jahre hat er auf der Hefe gelegen, ohne müde oder gezehrt zu sein. Wer dem Geschmack von Quitte, Kräutern, grüner Walnuss und kandierter Zitronenschale mit Wonne entgegensieht, braucht keinen Champagner zu seinem Glück. Wer nur was zum Prickeln sucht, sollte die Hände von ihm lassen. € 115 (1,5 Liter), www.raumland.de

Die beiden Pfälzer Ökowinzer Michael Andres und Steffen Mugler haben sich zusammengetan, um gemeinsam Sekt zu machen. Jeder steuert die passenden Trauben bei für die neun Abfüllungen. Die „Cuvée Louis“ ist einer ihrer Premiumsekte. Er ist aus Schwarzriesling, Spätburgunder, Auxerrois und Chardonnay gewonnen, hat 36 Monate auf der Hefe gelegen und ist vom Allerfeinsten: zarte, nicht aggressive Perlage, druckvoll am Gaumen, vielschichtig im Geschmack mit Brioche und einem Hauch von Mandarine, sehr präzise und ohne Dosage. Kennersekt. € 25, www.andresundmugler.de

Dieser Winzersekt kommt vom Bodensee. Es ist erst der dritte Jahrgang, den Johannes Aufricht produziert hat und schon einer, der in die Top 20 Deutschlands gehört. Johannes bewirtschaftet in eigener Regie einige alte Chardonnay-Parzellen, die sein Vater bereits vor 30 Jahren angelegt hatte. Der Sekt: kraftvoll und von rassiger Säure geädert, exotische Kaffirlimetten-Noten, ein Hauch von Bergamotte, im Hintergrund der Duft von gärendem Brotteig vom Hefelager. 1400 Flaschen. € 59, Bezug: engelmann@aufricht.de

Einen handwerklich so perfekten und degustatorisch so feinen Schäumer findet man nicht alle Tage. Die Chardonnay-Trauben für diesen Blanc de Blancs kommen aus Nierstein und Oppenheim, wo das Weingut sowohl auf Kalk wie auf Buntliegendem begütert ist. 40 Monate hat er auf der Hefe gelegen, entsprechend feinperlig und cremig ist er. Und noch ein Geheimnis: Johannes Gröhl, der 27-jährige Junior, hat eine noch spektakulärere Jubiläums-Cuvée im Keller zum 400. Geburtstag des Weinguts. € 22, www.weingut-groehl.de