Die Feinschmecker Gastro Awards 2023

Das erwartet Sie hier:
- Gastro Awards 2023 | Koch des Jahres: Niclas Nussbaumer
- Gastro Awards 2023 | Restaurant des Jahres: AURA by Alexander Herrmann & Tobias Bätz
- Gastro Awards 2023 | Aufsteiger des Jahres: Tim Tanneberger
- Gastro Awards 2023 | Gasthaus des Jahres: Ole Liese Wirtschaft
- Gastro Awards 2023 | Serviceteam des Jahres: schanz. restaurant.
- Gastro Awards 2023 | Gastgeber des Jahres: Boris Häbel
- Gastro Awards 2023 | Sommelière des Jahres: Nancy Großmann
- Gastro Awards 2023 | Pâtissier des Jahres: Niels Dücker
- Gastro Awards 2023 | Nachhaltigkeit: Denis Feix
- Gastro Awards 2023 | Lebenswerk: Vincent Moissonnier
- Alle Lokationen in der Übersicht
Die Gastronomie bleibt unter Druck – und leistet dennoch Beeindruckendes. Frische Talente und erfahrene Könner sorgen mit Leidenschaft und zeitgemäßen Konzepten dafür, dass die gehobene Küche hierzulande noch spannender, genussvoller und nicht zuletzt nachhaltiger wird. Der Feinschmecker kürt die Spitzenvertreter ihres Fachs sowie ein Serviceteam und ein Gasthaus. Sie alle haben besondere Akzente gesetzt, die Branche inspiriert und das kulinarische Deutschland bereichert.
Lesen Sie hier:
Gastro Awards 2023 | Koch des Jahres: Niclas Nussbaumer

Ein Schwarzwaldhof auf knapp tausend Metern Höhe bildet den Rahmen für eines der größten Talente der jungen Generation: Als er im Frühjahr 2021 hier seine erste Küchenchef-Stelle antrat, eroberte Niclas Nussbaumer aus der Mühle Schluchsee (ausgezeichnet vom Feinschmecker mit 3F) Gäste und Kritiker im Sturm. Wobei er nie laut, sondern angenehm zurückhaltend auftritt, seine Küche aber umso mehr mitreißt. Mit allen Wassern der französischen Klassik ist er dank Stationen im Erbprinz in Ettlingen und bei Christian Jürgens gewaschen, nachhaltiges Arbeiten und Produkte aus der Region verstehen sich für ihn von selbst, dazu kommt eine Vorliebe für japanische Inspiration und Umami. Ein spannender Mix, den man bereits Handschrift nennen kann, obwohl Nussbaumer mit seinen 30 Jahren noch viel Zeit hat.
Gastro Awards 2023 | Restaurant des Jahres: AURA by Alexander Herrmann & Tobias Bätz

Sie haben dem Restaurant, AURA by Alexander Herrmann & Tobias Bätz, das sie nun gemeinsam führen, nicht nur einen neuen Namen gegeben – Alexander Herrmann und Tobias Bätz haben es ganz neu erfunden. Und das ist in jeder Hinsicht geglückt: kulinarisch mit einem eigenen Foodscout, dem die vielen originär fränkischen Produkte (Lerchenöl, Nürnberger Urkohl) zu verdanken sind, und dem State-of-the-Art-Foodlab, in dem junge Köche fermentieren, pökeln und experimentieren. Außerdem wird hinter den Kulissen viel für die Mitarbeiter:innen getan – von Fortbildungen bis zu familienfreundlichen Arbeitszeiten. Das führt dazu, dass der Service äußerst entspannt agiert. Die Gäste spüren das – und fühlen sich wohl.
Gastro Awards 2023 | Aufsteiger des Jahres: Tim Tanneberger

Die Leser:innen haben entschieden: Trotz seiner jungen Jahre hat Tim Tanneberger aus dem theNOname Berlin (ausgezeichnet von Der Feinschmecker mit 2,5F) schon seinen ganz eigenen Stil entwickelt – unser Aufsteiger 2023. Der 30-jährige Berliner kocht experimentell und am liebsten pflanzenbasiert, beherrscht aber alle klassischen Grundtechniken. Deshalb bleibt seine Küche auch bei so überraschenden Kreationen wie geflämmtem Knollensellerie im eigenen Sud mit einer Art Hollandaise-Espuma immer stimmig, rund und wohlschmeckend.
Gastro Awards 2023 | Gasthaus des Jahres: Ole Liese Wirtschaft

Auch der Norden kann Gasthaus: In historisch-gemütlichem Landhaus-Ambiente gibt es feine saisonale Gerichte, beliebte Klassiker, frisch gezapftes Pils und eine gute Auswahl an Weinen. Küchenchef Volker Fuhrwerk aus dem Restaurant Ole Liese Wirtschaft (ausgezeichnet von Der Feinschmecker mit 1,5F) verwöhnt die Gäste mit zart-intensivem Wagyu-Pastrami mit Holunderkapern oder saftig-krossem Steinköhler mit Schinken-Velouté. Fleisch, Nordseefische und Lachsforellen bezieht er lokal und bedient sich aus einem großen Garten, der auch das benachbarte Gourmetrestaurant 1797 (ausgezeichnet von Der Feinschmecker mit 2,5F) mit Kräutern und Gemüse versorgt.
Nominiert:
- Rait'ner Wirt (Chiemgau)
- Gasthaus Waltz (München)
- Meyers Keller (Nördlingen)
Gastro Awards 2023 | Serviceteam des Jahres: schanz. restaurant.

Im kürzlich neu ausgestatteten Gourmetrestaurant schanz. restaurant. (ausgezeichnet von Der Feinschmecker mit 5F) mit seinem lichten, wohnlichen Ambiente kann Gourmettempel-Steifheit gar nicht erst aufkommen. Hier gibt es keine Floskeln, dafür immer ein freundliches Wort und gern auch mal ein Lachen. Hinter der scheinbar so mühelos erzeugten Gastlichkeit steht ein engagiertes Team, in dem drei große Könner ihres Fachs herauszuheben sind: Restaurantleiter Noah Kamnitz mit seinem natürlichen Charme, Sommelier Aleksandar Petrovic mit leichtfüßig präsentierter Weinkompetenz und die herzliche Hausherrin Gabi Schanz.
Nominiert:
- Luce d'Oro (Krün/Bayern)
- Brothers (München)
- Spielweg (Münstertal/Schwarzwald)
Gastro Awards 2023 | Gastgeber des Jahres: Boris Häbel

Im großzügig-stilvollen Ambiente von Frankfurts bestem Restaurant, Lafleur (ausgezeichnet von Der Feinschmecker mit 4F), fühlt man sich als Gast sofort willkommen. Das liegt nicht zuletzt am immer gut gelaunten Gastgeber, der die Philosophie des Hauses mit viel Überzeugung lebt und Andreas Kroliks komplexe Küche mit Empathie und Humor an den Gast bringt. Er beherrscht die Kunst des lockeren Plaudertons ebenso wie die des anspruchsvollen Storytellings – und dirigiert nicht zuletzt den Service mit großer Souveränität.
Nominiert:
- Mona Schrader, Jante (Hannover)
- Ilona Scholl, Tulus Lotrek (Berlin)
- Michel Buder, Lakeside (Hamburg)
Gastro Awards 2023 | Sommelière des Jahres: Nancy Großmann

Ihr Gespür für spannungsreiche Foodpairings macht sie zur kongenialen Partnerin für Marco Müllers komplexe Küche im Drei-Sterne-Restaurant Rutz (ausgezeichnet von Der Feinschmecker mit 5F). Ihre Karte ist ein Fest des deutschen Weins, von Einsteigerqualitäten bis in die höchsten Kategorien. Ihr Auftritt ist gut gelaunt, undogmatisch und nie dozierend, ihre Auswahl oft angenehm überraschend, ganz gleich ob weißer Bordeaux zum Einsatz kommt, Trollinger Rosé oder die hausgemachte alkoholfreie Begleitung.
Nominiert:
- Christophe Meyer, Hotel Dollenberg (Bad Peterstal-Griesbach)
- Hans-Martin Konrad, Lorenz Adlon Esszimmer (Berlin)
- Sybille Bultmann, Atable (Freinsheim)
Gastro Awards 2023 | Pâtissier des Jahres: Niels Dücker

Selten nimmt Patisserie so perfekt den Spannungsbogen des Menüs auf und führt ihn stilistisch so gekonnt im süßen Bereich weiter. Das liegt daran, dass Niels Dücker aus dem Restaurant Sonnora (ausgezeichnet von Der Feinschmecker mit 5F) in Dreis, seit vielen Jahren Clemens Rambichlers Souschef und Alter Ego am Herd, sich selbst mit großer Leidenschaft um die Desserts kümmert. Sie sind klassisch basiert, bildschön präsentiert und bleiben lange in Erinnerung – wie zum Beispiel die ultraluftige Basilikum-Zabaione zu marinierten Mara-des-Bois-Erdbeeren mit Ziegenfrischkäse und altem Marsala.
Nominiert:
Gastro Awards 2023 | Nachhaltigkeit: Denis Feix

Green Fine Dining, so beschreibt Denis Feix aus dem Marburger Esszimmer (ausgezeichnet von Der Feinschmecker mit 3F) seinen Küchenstil im neu konzipierten Restaurant. Fisch und Fleisch spielen hier eher die Nebenrolle, im Mittelpunkt stehen alte, fast vergessene Gemüse und Kräuter aus den Gärten des hauseigenen Hofguts Dagobertshausen. Tagesfrisch geerntet, können sie ihre natürliche Aromatik voll ausspielen, die Feix’ versierte Kochkunst noch unterstreicht. Haferwurzel oder Rettichschoten, Ysop oder japanische Tee-Hortensie – das sind die Stars dieser engagierten Küche.
Nominiert:
- Etz (Nürnberg)
- La Vallée Verte (Herleshausen)
- 100/200 Kitchen (Hamburg)
Gastro Awards 2023 | Lebenswerk: Vincent Moissonnier

Als charmanter Patron setzte Vincent Moissonnier über Jahrzehnte Maßstäbe für eine Spitzengastronomie voller Lebensfreude und Lockerheit. Diese unnachahmlichen Eckpfeiler machten den Erfolg des 1987 in Köln mit Ehefrau Liliane eröffneten und vom kongenialen Küchenchef Eric Menchon mitgeprägten Le Moissonnier (ausgezeichnet von Der Feinschmecker mit 4F) aus. Nun geht es mit neuem Konzept an bisheriger Stelle und seinem Weinhandel weiter, doch vielleicht gewinnt der umtriebige Franzose künftig mehr der erhofften und verdienten Freizeit.
Eigenkreationen ohne Promille

Als Alternative zu Wein, Bier und Spirituosen stehen edle Säfte und handwerklich produzierte Softdrinks längst auf vielen Getränkekarten. Inzwischen gehen immer mehr Restaurants darüber hinaus, kreieren ihre eigenen alkoholfreien Begleiter zu komplexen Gerichten: von Säften aus Früchten und Gemüsen über raffinierte Essenzen mit Würzölen bis zu Kefir, Kombucha und Aufgüssen mit Tees und Kräutern. Eine echte Bereicherung!
Die 10 besten Adressen für alkoholfreie Drinks
Sartory (Augsburg)
Exzellent kombinierte Kreationen wie Cashewmilch mit Earl Grey oder fermentierte Blaubeeren mit Kiwisaft und Tonicwater.
Horváth (Berlin)
Alkoholfreie Begleiter sind ein "Herzensprojekt": Teeauszüge, hausgemachte Gemüsesäfte, hochwertige Öle und Reduktionen, abgestimmt auf das Menü.
Rutz (Berlin)
So kreativ wie Marco Müllers Gerichte sind auch die alkoholfreien Begleitungen: Auszug von Kürbis mit Wacholder und Tagetes, Gurke mit Waldmeister und Kiefernöl.
Hannappel (Essen)
Anspruchsvolle Begleitung wie Paprika, fermentierter Mais und Basilikum oder Stachelbeere, Tee und Molke.
100/200 Kitchen (Hamburg)
In außergewöhnlichen Getränken finden sich Komponenten aus den Gerichten wieder, etwa bei Milchkefir mit geräucherter Zwiebel oder beim Feigenblatt-Scrub.
Marburger Esszimmer by Denis Feix (Marburg)
Höhenflüge auch bei perfekt abgestimmten kreativen Drinks zum Menü.
Essigbrätlein (Nürnberg)
Gemüsegerichte auf Spitzenniveau und perfekt passende Kreationen im Glas.
Etz (Nürnberg)
Selbst gekelterte Säfte, gekochten Brühen, Auszüge und Fermentiertes – fabelhaft!
Ostseelounge (Ostseebad Dierhagen)
Kreative Ideen wie Wasserkefir/Himbeere/Minze. Bei Redaktionsschluss fand ein Wechsel im Team statt, wir sind gespannt.
Intense (Wachenheim)
Drinks mit Wasserkefir, Kombucha oder Saft greifen Zutaten der Gerichte auf.
Alle Lokationen in der Übersicht
Konzept: Im jungen, stylishen Schwarzwald-Boutiquehotel geht es um ganzheitlichen Genuss – das Fine Dining Restaurant ist ein Teil davon, ein Menü in 7 Gängen.
Küche: Niclas Nußbaumer setzt eine Hauptzutat – gern, aber nicht ausschließlich aus der Region – höchst kreativ in Szene. Sein tadelloses Handwerk fußt auf der klassischen französischen Basis. Im Menü kommt Forelle aus Albbruck mit Kohlrabi und Feldsalat als erster Gang auf den Teller. Beim vegetarischen Gericht mit eingelegtem Sellerie als Protagonisten sind Bioeigelb und Petersiliensauce passende Begleiter – die sanften Aromen vom Ei und die kräftigen Kräuterakzente der Petersilie passen wunderbar zum herben Gemüse. In den kalten Gewässern Dänemarks schwamm zuvor die Langustine, dazu harmonieren Blumenkohl und Mandeln.
Wein: 140 Positionen umfasst die Karte. Weinbegleitung € 84.
Atmosphäre: In der alten Mühle von 1603 ist ein moderner Ort für Genießer geworden. Im historischen Gemäuer wurden die Strukturen bewahrt und in zeitgemäßes elegantes Design wunderbar integriert. Blanke Holztische und Tongeschirr passen zum Naturlook.
Fazit: Entspannter Genuss mit Anspruch in stylishem Rahmen von einem hoch engagierten Team.
Konzept: Eines der größten Talente der Hauptstadt kocht im luftigen Mitte-Altbau groß auf – die Küche ist gottlob besser als die optischen Bezüge zur Bondage-Szene. Menü in 6/8 Gängen.
Küche: Regionale Produkte, ungewohnte Umsetzung, bildschöne Teller – dafür steht Tim Tanneberger. Seit einem Jahr steht der 29-Jährige im angesagten Fine-Dining am Herd und hat die Aromenstärke seiner Küche noch verfeinert: Das wird deutlich beim Topinambur mit Algenjus und Kaffee-Öl, eine Vorspeise, die gar nicht so brachial daherkommt, wie sie klingt, sondern
fein und ausgewogen. Fein ist die als rundes Filet gelegte Goldforelle mit Variationen der Karotte und Bärlauch-Essenz. Einzig das „Schäufele“ genannte Stück, eine leicht übergarte Rinderschulter, wirkt mit dem Imperial-Kaviar etwas verzagt und nicht zu Ende gedacht.
Wein: Gute Auswahl an deutschen und französischen Ersten Lagen, auch viele Naturweine.
Sommelière Sarah Buchbinder hat große Freude an der alkoholfreien Menübegleitung: Sie mixt fruchtige und intensive Cocktails, etwa mit Holunder und Anis.
Atmosphäre: „Sehen und gesehen werden“ heißt es sommers neben der Synagoge auf der Terrasse der Oranienburger Straße. In den Räumen mit hohen Decken und alten Holzdielen könnte es sehr gediegen zugehen: Doch die an die Wand gemalte gefesselte Frau zeigt: Inhaberin Janina Atmadi kommt aus der Berliner Nachtszene. Deshalb muss auch der freundliche Service in recht freizügigen Outfits servieren.
Fazit: Urbaner Genusstreffpunkt mit Anspruch in entspannter Atmosphäre.
Konzept: Im historischen Gasthof auf Gut Panker bildet die „Wirtschaft“ den Mittelpunkt zwischen gemütlichen Hotelzimmern und dem Gourmetrestaurant „1797“. Hier serviert Chefkoch Volker M. Fuhrwerk Klassiker der norddeutschen Küche und regional Beliebtes. Ergänzend zum À-la-carte-Programm: „Ole Liese-Menü“ (vier Gänge € 69, mit Weinbegleitung € 93,50).
Küche: Ausgewählte Lieferanten aus Schleswig-Holstein sorgen für die frischen Qualitätsprodukte, die hier ebenso frisch und sorgfältig zubereitet auf den Tisch kommen: Tatar vom hausgemachten Hering mit eingelegtem Gemüse (€ 15), Ravioli von gelber Bete und Kohlrabi (€ 18), Königsberger Klopse mit Kartoffelstampf (€ 25), glasierte Haxe vom Salzwiesenlamm mit Steckrübe und Karotte (€ 30) Törtchen von Frischkäse und Holunder mit Rhabarber (€ 13).
Getränke: Gastfreundlich ausgesuchtes Weinangebot, auf Wunsch ergänzt um „Leihgaben“ von der Karte des Gourmetrestaurants nebenan.
Atmosphäre: Stimmungsvolles Ambiente in der heimeligen Gaststube mit karierten Tischdecken und Blick auf die edlen Pferde auf der Weide vor dem Haus. Aufmerksamer Service.
Konzept: Im Gourmetrestaurant der Familie Schanz im beschaulichen Mosel-Örtchen speist man auf Weltklasseniveau. Menü und À-la-carte-Auswahl. Frühzeitig reservieren!
Küche: Thomas Schanz ist keiner, der viel Rummel um die eigene Person macht – so wie er kochen kann, hat er das auch nicht nötig. Sein ganzes Engagement gilt den Spitzenprodukten und ihrer handwerklich akribischen und aromatisch perfekten Zubereitung. Dabei steht er fest auf dem Fundament französischer Klassik, die er zeitgemäß und mit dezidiert eigener Handschrift kontinuierlich weiterentwickelt. Beim Einkauf profitiert er von der Nähe zu Luxemburg, das kommt den Gästen vor allem bei Fisch und Meeresfrüchten zugute. Etwa beim Carpaccio vom ultrafrischen, roh marinierten Langostino, der sich unter einer Schicht getrockneter Tintenfischtinte versteckt, apart dekoriert mit grünem Spargel und gebeiztem Thunfischbauch. Zur elegant pochierten Rotbarbe aus der Vendée gehen die Aromen von Eisbergsalat und Wildkräutern, von Orangenblüte und Hibiskus in reinster Harmonie auf. Superbe Produktqualität auch bei der Label-Rouge-Taubenbrust, treffgenau untermalt durch pfeffrige Noten, Praline von den Geflügelinnereien, Wirsing, Spitzmorcheln.
Wein: Umfangreiche Weinkarte, exzellent sortiert in den Bereichen Mosel, Bordeaux und Burgund. Die hausgemachte alkoholfreie Begleitung lohnt!
Atmosphäre: Das ruhig gelegene Restaurant ist stilvoll in Weiß und Anthrazit gehalten, im Sommer lockt die begrünte Terrasse. Herzlich-familiärer Service.
Fazit: Ein Ort, wo große Küche, stilvoller Genuss und entspanntes Wohlgefühl zusammenkommen.
Konzept: Klassische Spitzenküche ohne Zugeständnisse an den Zeitgeist im schönsten Feinschmeckerrestaurant Frankfurts. Zwei fünf- bis siebengängige Menüs (€ 205-225), davon eines vegan.
Küche: Verlässlichkeit ist in diesen stürmischen Zeiten ein unschätzbares Gut, und Andreas Krolik schenkt es nicht nur den Frankfurter Feinschmeckern seit vielen Jahren im Übermaß. Er kocht mit beeindruckender Konstanz und ebensolcher Brillanz, ohne in die Falle der altmeisterlichen Routine zu tappen. Seine Küche ist fest im französischen Klassizismus verankert, aber frei von Musealität, weil Krolik ein kochender Kosmopolit mit fester Heimatverwurzelung ist. Bei ihm kommen die Säulenheiligen der Haute Cuisine wie handgetauchte Jakobsmuscheln, roh marinierter Kaisergranat oder eine Praline vom Loup de Mer ebenso selbstverständlich auf den Tisch wie Wetterauer Kartoffeln, Hirsch aus heimischer Jagd oder Grünkohl, eine Sauce aus Tandoori-Kaffirlimetten, eine Essenz von der Passionsfrucht oder eine Creme aus Gewürzmacadamia – und das alles fügt sich zu einem Tellerfreudenfest von größter Harmonie. Andreas Krolik hat als erster deutscher Spitzenkoch ein veganes Degustationsmenü auf die Karte gesetzt hat und nimmt seine Küche viel wichtiger als sich selbst. Ein Besuch bei ihm ist seit so vielen Jahren jedes Mal ein großes Vergnügen.
Wein: Opulente Weinkarte mit 1200 Positionen und vielen großen und größten Namen vor allem aus Deutschland und Frankreich.
Atmosphäre: Man sitzt in Martin Elsaessers zeitlos elegantem Pavillon im Frankfurter Palmengarten, blickt durch riesige Fensterfronten auf verschwenderisches Grün und fühlt sich von der ersten Sekunde an wohl.
Fazit: Noch immer das erste Haus der Stadt am Main mit einem Chef in bestechender Form.
Konzept: Das nach dem ersten Sommelier Lars Rutz benannte Restaurant wurde mit Natursteinwände aus Brannenburger Nagelfluh, puristisch-bequemen Mobiliar und einem zweigeschossiges Regal mit Einmachgläsern, das wie eine Installation die Zutatensuche und -verarbeitung des Küchenstils symbolisiert, neu gestaltet. Es verschmolzen so die einstige Erdgeschoss-Weinbar und die bisherige Beletage-Gourmetebene. Im Sommer wird auf der Obergeschossterrasse serviert. Ein Menü in sieben oder acht Gängen.
Küche: Küchendirektor Marco Müller und Küchenchef Dennis Quetsch haben nach der Neugestaltung mit ihrem Team noch weiter zugelegt. Aus regionalen Spitzenzutaten und internationalen Topprodukten (Taschenkrebs, N25-Kaviar) bereiten sie eine filigrane, elaborierte Küche zwischen Intellekt und Bauch. Trocken gereifter Ikejime-Karpfen von den Müritzfischern trifft in komplexem, frischem Aufbau elegant auf Holunderblatt und -blüte. Spektakulär auch ein Fleischgericht, das Wagyu säuerlich knackig kontrastierend auf mit Lindenblütenessig bestäubte junge Triebe treffen lässt, und zwischen kernig-schmelzendem Fleischgeschmack und belebender Frische zu schweben scheint. Weiterhin wird gekonnt mit Selbstfermentierten und Gepickeltem und eigenen Gewürzsaucen Garums gearbeitet.
Wein: Empfehlenswert ist Nancy Großmanns Weinbegleitung oder die alkoholfreien Eigenkreationen. Ansonsten umfangreiche Weinkarte mit europäischem Schwerpunkt.
Atmosphäre: Restaurantleiter Falco Mühlichen geht empathisch zwischen professioneller Freundlichkeit und „Berliner Schnauze“ auf die Gäste ein. Dementsprechend ist die Stimmung für internationale Foodies, kleine Runden und Genießerpärchen perfekt. Hier darf gedacht und gelacht werden!
Fazit: Genussvolle kulinarische Bildungsreise auf Weltniveau in elegant-geradlinigem Ambiente.
Konzept: Eine der absolut besten Genussadressen des Landes und eine der seltenen Möglichkeiten, neben einem Degustationsmenü auch aus einer umfangreichen À-la-carte-Auswahl auf höchstem Niveau wählen zu können.
Küche: Clemens Rambichler präsentiert souverän ein zeitgemäß-klassisches Repertoire, das wie nirgendwo sonst Opulenz und Harmonie der Aromen zelebriert. Für die großen Klassiker wie die Kaviar-Torte, die gegrillten Langoustines „Royale“ mit Flugmango und Limonen-Butter-Sauce oder den Rehrücken aus der Eifler Jagd lohnt sich allein die Anreise. Im wechselnden 8-Gang-Menü kreiert er eine raffinierte Aromenreise auf behutsam modernisierter klassischer Basis.
Wein: Magdalena Brandstätter gestaltet als Gastgeberin und eine von Deutschlands führenden Weinexpertinnen Keller und Karte und empfiehlt aus einer herausragenden Auswahl mit den besten deutschen Rieslingen und Ikonen aus Bordeaux und Burgund.
Atmosphäre: Lichte Eleganz prägt das modernisierte Ambiente, das nichts von seiner Behaglichkeit eingebüßt hat – das gilt auch für den perfekten und herzlich-zugewandten Service des jungen Teams, dem man die Freude an ihrer Berufung stets anmerkt.
Fazit: Ein unvergessliches Genusserlebnis auf allerhöchstem Niveau mit stilvollem Wohlfühlfaktor in einem herzlich geführten Haus – perfekt!
Award für Nachhaltigkeit 2023 Denis und Kathrin Feix knüpfen mit dem „Marburger Esszimmer“ nahtlos an ihre Erfolge im „Il Giardino“ in Bad Griesbach und der „Zirbelstube“ in Stuttgart an. Das Küchenmotto „Regionales Green-Fine-Dining“ bezieht sich vorrangig auf alte und selten genutzte Sorten von Gemüse und Kräutern, die auf dem eigenen Hofgut Dagobertshausen angebaut werden. Im Hydroschrank neben der Küche wachsen Kräuter, Sprossen und Salate heran. Meeresfrüchte, Fisch und Fleisch machen nur etwa die Hälfte des sechsgängigen „Menü Feix“ aus. Feix verfolgt eine Aromenküche und versteht es, eine Hauptzutat virtuos zu variieren. Aus Rosenkohl kitzelt Feix mit Erdnuss und Preiselbeeren nussige und herbe Noten heraus, während das Signature Dish „Chicorée“ mit säuerlicher Yuzu-Hollandaise das dezent süßliche Aroma gebackener Kerbelknollen aufscheinen lässt. Gastgeberin Kathrin Feix und ihr munteres Team umsorgen ihre Gäste geradezu liebevoll. Die Weinkarte umfasst rund 300 nachhaltige, darunter zahlreiche Bio- und Demeter-zertifizierte Weine aus Deutschland, Frankreich, Spanien, Portugal und Italien.
Konzept: Exemplarischer Vorreiter der anspruchsvollen Bistrokultur hierzulande. Mittags und abends werden von Dienstag bis Samstagmittag im Menü vier Gänge (€ 130), freitags und samstags abends sechs Gänge serviert (€ 190). Ebenso verlockend die zusätzliche freie Auswahl zwischen beliebten Signature Dishes und wechselnden Gerichten.
Küche: Ebenso wie man sich fragen kann, woher Vincent Moissonnier die Energie nimmt tagtäglich als herzlicher Patron, als Weinimporteur, Feinkosthändler, als Zeitungskolumnist und TV-Kochtippgeber aufzutreten, überrascht, wie Eric Menchon klassisch-französische Küche nimmermüde kreativ und weltoffen erweitert. Das zeigen Gerichte wie Langoustine, bei denen Frankreich und Japan sich wohlschmeckend über Aubergine mit Miso und Räucheraal-Dashi vereinen (€ 52). Selbstverständlich schmecken die Foie gras und die passierte Fischsuppe (€ 27) exzellent. Doch besonders aufregend wird es, wenn Menchon um eine weitere Hauptzutat wie gegrillte bretonische Rotbarbe, mit Fenchel-Ingwer-Pastis gefüllt, diverse Kleinkunstwerke kreisen lässt: mit Zitronengras und Mandarine aromatisierter Bouillabaisse-Bouillon, scharf angebratene Focaccia mit pikanter Sauce Rouille und Salzzitronenpaste, Safran-Kartoffeln als Risotto (€ 67).
Wein: Neben hochpreisigen Premiumweinen, vornehmlich aus Frankreich, gibt’s die Karte mit den persönlichen Entdeckungen vom Patron.
Atmosphäre: So eine lebendige Institution kann man nicht am Reißbrett entwerfen, sie ist in über 35 Jahren entstanden: mit französisch-kölscher Lebensfreude sitzen die Gäste fast Schulter an Schulter. Herrlich ist die gepflegte Patina des bistroartigen Interieurs mit Jugendstil-Charakter.
Fazit: Das Zusammenspiel aus grandiosem Essen, ausgelassener Heiterkeit und zuvorkommendem Service mit dem Gast im Mittelpunkt ist einmalig.
Konzept: Fine-Dining-Restaurant im „Salon Privé“ des Hotels Maximilian’s zwei Menüs: vegetarisch 5 Gänge oder „Menü du chef“ in 5 bis 7 Gängen Überraschungsmenü für € 99 am Donnerstag.
Küche: Simon Lang kocht auf klassisch französischer Basis mit zeitgemäßen Akzenten: Zum Start ins Menü kommt etwa ein roh marinierter Hamachi mit Kürbis in verschiedenen Texturen. Sehr vielseitig inszeniert ist der gegrillte Kaisergranat in Bouillabaisse-Essenz mit Fenchel-Apfel-Creme, Safran-Aioli und Seeigel. Sellerie wird höchst geschmackvoll durchdekliniert – in Milch gegart, dazu eine Essenz von Sellerie und Herbsttrüffel sowie Espuma von Sellerie und Steinpilzen.
Wein: Die Karte bietet 120 Positionen mit Fokus auf Europas Weinbauländer plus ein paar Flaschen aus Übersee.
Atmosphäre: Die Gasträume wurden neu gestaltet und erstrahlen jetzt modern mit hochwertigen Designmöbeln. Puristisch sind die dunkelgrauen Wände, auf den Tischen Flowerpot-Lampen von Verner Panton, bestickte Leinenservietten sowie Nana-Stühle von der Manufaktur Freifrau.
Fazit: Stilvoll-professionelle Gastlichkeit in zeitgemäßem Ambiente.
Konzept: Die ehemalige Eckkneipe ist seit Jahren als Fine-Dining-Restaurant über das Ruhrgebiet hinaus bekannt. Neben dem fünf- oder achtgängigen Menü (€ 105-140) gibt es ein vom Umfang identisches vegetarisches Überraschungsmenü (€ 95-130) und eine kleine À-la-carte-Auswahl.
Küche: Die klassisch geprägte Gourmetküche von Knut Hannappel haben der Patron und Küchenchef und der 2018 dazugestoßene junge Küchenchef Tobias Weyers behutsam zur innovativen Kreativküche weitergeführt. Bei großer Gemüseorientierung taucht Karotte erst bei den Amuse-Gueules auf, unter anderem mit Apfel und Kimchi, später bei den Petits Fours auch als Rüblikuchen. Wohlbekannte Zutaten wie Champignons und Kräuterseitlinge erleben raffiniert, überraschend zubereitet einen spektakulären Auftritt: Inspiriert von Foie gras, befindet sich auf dem Tellerboden eine feine, doch würzig-kompakte Mousse aus Kräuterseitlingen. Darauf kommt zu rohen Champignonscheiben und Blaubeer-Texturen knusprige Hühnerhaut und wird flüssiges Hühnerfett darübergetröpfelt. Ganz saisonal trifft geschmorte Kerbelwurzel auf knusprigen Grünkohl und Fichtenaromen, zu mutig bleu gegarten Reh gibt es Sellerie und Rotkraut.
Wein: Bemerkenswert ist die ausgeklügelte alkoholfreie Getränkebegleitung, die es neben der gut gepflegten, auf Europa konzentrierten Weinkarte gibt. Neu im Team ist der aus Dortmund bekannte Maître-Sommelier René Sampaio.
Atmosphäre: Bei Redaktionsschluss wurde pünktlich zum 30-jährigen Jubiläum die Küche erneuert und das längst verjüngte Wohlfühlambiente weiter aufgehübscht.
Fazit: Entspannter Genuss mit Anspruch und Individualität in zwanglosem Rahmen.
Küche: Thomas Imbusch teilt das Jahr in drei Saisons auf, in denen verschiedene Produkte im Fokus stehen: Fisch, Wild und vegetarische Küche prägen die Menüs. Die ganzheitliche Philosophie zeigt sich in der vegetarischen Saison in Gerichten wie Grillgemüse, das auf einem knusprig frittierten Kräuterbett und mit Auberginencreme serviert wird. Schnittbohnen werden in Erbsenschaum mit Pistazienpüree und Bohnendashi serviert, vollreife Tomaten gibt es pur mit Schnittlauchöl und einem Püree aus Kirsche und Alge. Der hausgemachte, lauwarme Brioche mit aufgeschlagener Vanillesahne setzt den Abschluss.
Wein: Gastgeberin und Sommelière Sophie Lehmann legt ihren Fokus auf Naturweine, die alkoholfreie Begleitung ist hausgemacht.
Atmosphäre: Industrial Style mit hohen Decken, Stahlträger und dunklen Wänden. Passend dazu die massiven Holztische und die warme Beleuchtung. Die rundum offene Küche im Zentrum des Restaurants haben alle Gäste im Blick.
Fazit: Stilvoll-professionelle Gastlichkeit in ungewöhnlichem Rahmen, bei der die Küche im Mittelpunkt steht.
Konzept: Hinter denkmalgeschützter Fassade in der Altstadt verbirgt sich eines der innovativsten Restaurants der Republik; ein Essen hier erweitert den kulinarischen Horizont. Zwei Menüs, eines ganz vegetarisch, das andere weitgehend.
Küche: „Plant-Based“ – das trifft den sehr eigenständigen Küchenstil, seit über 30 Jahren ein Gemeinschaftswerk von Andree Köthe und Yves Ollech, wohl am besten. Denn nicht nur Gemüse und Kräuter, sondern alle Teile der Pflanze – von Schwarzwurzelblüte über geschossenen Lauch bis zur Rosenkohlkrone – bestimmen das Menü, alles auf den Feldern der Umgebung selbst gesammelt. Ultrafrisches Endivienherz, gefüllt mit Sellerie und gegrillter Minze, zart gegarter und glasierter Rotkohltrieb mit Pulver von fermentierten Himbeeren oder angetrocknete Gurke mit Dillblüte und Zitronenabrieb auf Duftreiscreme – alles nie gekannte Gaumenerlebnisse. Fisch und Fleisch sind Nebendarsteller, etwa in der Kombination von Forelle und Wirsing: Das kurz gebeizte Fischfilet ordnet sich dem geschmorten und glasierten Kohlblatt unter, eine Creme aus geröstetem Reis und Wirsing, dazu Waldmeisterbutter, becircen den Gaumen.
Wein: Selten gehen Küche und Keller so Hand in Hand; Ivan Jakir stimmt aus seiner bestens bestückten Karte große Namen oder überraschende Entdeckungen exakt ab, oft lässt er sich dabei von Textur und Mundgefühl leiten.
Atmosphäre: Die historische Gaststube - dunkle Holztäfelung, Butzenscheiben und eng stehende Tische – wurde behutsam und stimmungsvoll in die Jetzt-Zeit geholt. Freundlich-diskreter Service; zwei weitere Stuben im ersten Stock.
Fazit: Einzigartige kulinarische Bildungsreise für Fortgeschrittene.
Konzept: Casual Fine Dining der etwas anderen Art. Ein Menü, 12-16 Gänge, € 210.
Küche: Die Beschreibung produktfokussierte „Laborküche“ kommt Felix Schneiders Kulinarik vielleicht am nächsten. Der Küchenchef lotet und entschlüsselt die in der Umgebung und im eigenen Garten angebauten, groß gezogenen, gesammelten und gerne marinierten, fermentierten oder getrockneten Zutaten bis ins kleinste Detail aus. Was als Ergebnis auf Teller und Tisch kommt, sind technisch tadellos zubereitete, vielschichtige und jahreszeitlich justierte kulinarische Kunststücke. Zum erfrischenden Auftakt etwa ein Blatt Spinat mit ein paar Tropfen Wacholderschmand, abgestimmt mit Leinsamen, rohem Rhabarber und am frühen Morgen selbst gesammelten Kräutern. Als Zwischengang eine auf das aromatische Maximum verdichtete Miniatur von grünem Spargel in reduziertem, mit Saiblingsfond aromatisiertem und Wallerschmalz gebundenem Tomatenfond. Unvergesslicher Signature-Dish: „Schlachtschüssel“ der außergewöhnlichen Art mit Spänen von gesalzener, geräucherter und ein Jahr getrockneter Schweineleber auf gekochter Kartoffel und einer „Beurre-Blanc“ aus fermentiertem und mit kalter Butter gebundenem Rotkohlsaft.
Wein: Deutlich gewachsener, klug diversifizierter Keller mit Franken, Deutschland, Frankreich und Italien im Zentrum. Spontan vergorene wie auf der Feinhefe ausgebaute Gewächse und Naturweine.
Atmosphäre: „Etz“ („jetzt“ im lokalen Idiom) ist man auch räumlich angekommen: Nach dem Zwischenspiel in der Bindergasse begeistert Felix Schneider in einer bemerkenswerten Location mit Naturmaterialien, Messing-Pass im Zentrum, Frontcooking und offenem Blick in den Weinkeller.
Fazit: „Etz“ ist anders und Ausgangspunkt aufregender kulinarischer Bildungsreisen.
Konzept: Spitzenküche auf dem Darß im Ferienresort Fischland an der Ostsee. Ein Menü.
Küche: Mit den Küchenchefs André Beiersdorff und Matthias Stolze stehen als Nachfolger von Pierre Nippkow zwei ausgewiesene Kenner der Region am Herd – beide arbeiteten unter anderem im Restaurant „Butt“ der Yachthafen Residenz bei Rostock. Die Region und ihre Produkte verknüpfen sie mit mediterranen Elementen in ihrem Menü. Im vielteiligen Amuse-Bouche-Reigen zeigt sich dieser Stil etwa beim Boeker Stör mit Kohlrabisalat, Dillblüten und Beurre blanc sowie beim Müritzbarsch mit Räucherfischmousse und Meerrettichmacaron. Mit dem Carabinero und Kürbis, Apfel und Estragon grüßt das Mittelmeer. Ein Schokokuchen mit Olivenöl, Rose und Thymian ist ein Teil des Desserts.
Wein: Für die Begleitung zum Menü steht eine große Auswahl zur Verfügung mit dem Schwerpunkt auf deutsche Regionen und Riesling.
Atmosphäre: Das Hotel punktet mit seiner idyllischen Alleinlage in Strandnähe. Vom großzügig gestalteten Restaurant im 4. Stock geht der Blick weit über die Ostsee – im Sommer nimmt man den Aperitif auf der Terrasse, im Winter flackert ein Feuer im Kamin. Sehr aufmerksamer Service.
Fazit: Stilvoller Genuss in entspanntem Ambiente.
Konzept: Fine Dining Restaurant, in dem die Gäste auf eine Reise gehen: von der Pfälzer Wohnstube ins eigentliche Restaurant, wo hauptsächlich mit offenem Feuer gekocht wird. Menü mit 15 Gängen.
Küche: Durch die Mischung aus Lebensmitteln lokaler Erzeuger, asiatischen Aromen und Feuer als Garmethode schafft Benjamin Peifer ein einzigartiges Erlebnis. In der „Guud Stubb“ beginnt das Menü mit Pfälzer Klassikern à la Peifer: ein Sauerkrautmacaron mit gebeizter Forelle, Kartoffelchip und Vinaigrettegel ist so delikat wie regional. Nun wird der Ort gewechselt: Vom eleganten Raum mit grünen Samtbänken geht es ins Hauptrestaurant an die Theke direkt an der Küche. Dort lodert das Feuer, über dem oben die Tauben am Haken vorgaren und unten Stör gegrillt wird. Dieser wurde in hausgemachter Chili-Miso mariniert und wird mit Tomatenessenz und einem Auszug von Sellerie serviert. Grill- und Tomatenaroma harmonieren bestens. Die Brust und Keule der Taube sind auf den Punkt gegart, die Entenlebersauce mit Tupfen von Taubenjus ergänzt herzhaft und elegant.
Wein: 500 Positionen werden angeboten, ein größerer Weinkeller befindet sich im Aufbau. Hausgemachten nichtalkoholischen Getränke.
Atmosphäre: Man fühlt sich hier von Anfang an willkommen. Entspannter, freundlicher Service.
Fazit: Ein echtes Erlebnis, dazu herausragende Küche.