Die Feinschmecker Gastro Awards 2023

Das erwartet Sie hier:
- Gastro Awards 2023 | Koch des Jahres: Niclas Nussbaumer
- Gastro Awards 2023 | Restaurant des Jahres: AURA by Alexander Herrmann & Tobias Bätz
- Gastro Awards 2023 | Aufsteiger des Jahres: Tim Tanneberger
- Gastro Awards 2023 | Gasthaus des Jahres: Ole Liese Wirtschaft
- Gastro Awards 2023 | Serviceteam des Jahres: schanz. restaurant.
- Gastro Awards 2023 | Gastgeber des Jahres: Boris Häbel
- Gastro Awards 2023 | Sommelière des Jahres: Nancy Großmann
- Gastro Awards 2023 | Pâtissier des Jahres: Niels Dücker
- Gastro Awards 2023 | Nachhaltigkeit: Denis Feix
- Gastro Awards 2023 | Lebenswerk: Vincent Moissonnier
- Alle Lokationen in der Übersicht
Die Gastronomie bleibt unter Druck – und leistet dennoch Beeindruckendes. Frische Talente und erfahrene Könner sorgen mit Leidenschaft und zeitgemäßen Konzepten dafür, dass die gehobene Küche hierzulande noch spannender, genussvoller und nicht zuletzt nachhaltiger wird. Der Feinschmecker kürt die Spitzenvertreter ihres Fachs sowie ein Serviceteam und ein Gasthaus. Sie alle haben besondere Akzente gesetzt, die Branche inspiriert und das kulinarische Deutschland bereichert.
Lesen Sie hier:
Gastro Awards 2023 | Koch des Jahres: Niclas Nussbaumer

Ein Schwarzwaldhof auf knapp tausend Metern Höhe bildet den Rahmen für eines der größten Talente der jungen Generation: Als er im Frühjahr 2021 hier seine erste Küchenchef-Stelle antrat, eroberte Niclas Nussbaumer aus der Mühle Schluchsee (ausgezeichnet vom Feinschmecker mit 3,5F) Gäste und Kritiker im Sturm. Wobei er nie laut, sondern angenehm zurückhaltend auftritt, seine Küche aber umso mehr mitreißt. Mit allen Wassern der französischen Klassik ist er dank Stationen im Erbprinz in Ettlingen und bei Christian Jürgens gewaschen, nachhaltiges Arbeiten und Produkte aus der Region verstehen sich für ihn von selbst, dazu kommt eine Vorliebe für japanische Inspiration und Umami. Ein spannender Mix, den man bereits Handschrift nennen kann, obwohl Nussbaumer mit seinen 30 Jahren noch viel Zeit hat.
Gastro Awards 2023 | Restaurant des Jahres: AURA by Alexander Herrmann & Tobias Bätz

Sie haben dem Restaurant, AURA by Alexander Herrmann & Tobias Bätz, das sie nun gemeinsam führen, nicht nur einen neuen Namen gegeben – Alexander Herrmann und Tobias Bätz haben es ganz neu erfunden. Und das ist in jeder Hinsicht geglückt: kulinarisch mit einem eigenen Foodscout, dem die vielen originär fränkischen Produkte (Lerchenöl, Nürnberger Urkohl) zu verdanken sind, und dem State-of-the-Art-Foodlab, in dem junge Köche fermentieren, pökeln und experimentieren. Außerdem wird hinter den Kulissen viel für die Mitarbeiter:innen getan – von Fortbildungen bis zu familienfreundlichen Arbeitszeiten. Das führt dazu, dass der Service äußerst entspannt agiert. Die Gäste spüren das – und fühlen sich wohl.
Gastro Awards 2023 | Aufsteiger des Jahres: Tim Tanneberger

Die Leser:innen haben entschieden: Trotz seiner jungen Jahre hat Tim Tanneberger aus dem theNOname Berlin (ausgezeichnet von Der Feinschmecker mit 2,5F) schon seinen ganz eigenen Stil entwickelt – unser Aufsteiger 2023. Der 30-jährige Berliner kocht experimentell und am liebsten pflanzenbasiert, beherrscht aber alle klassischen Grundtechniken. Deshalb bleibt seine Küche auch bei so überraschenden Kreationen wie geflämmtem Knollensellerie im eigenen Sud mit einer Art Hollandaise-Espuma immer stimmig, rund und wohlschmeckend.
Gastro Awards 2023 | Gasthaus des Jahres: Ole Liese Wirtschaft

Auch der Norden kann Gasthaus: In historisch-gemütlichem Landhaus-Ambiente gibt es feine saisonale Gerichte, beliebte Klassiker, frisch gezapftes Pils und eine gute Auswahl an Weinen. Küchenchef Volker Fuhrwerk aus dem Restaurant Ole Liese Wirtschaft (ausgezeichnet von Der Feinschmecker mit 1,5F) verwöhnt die Gäste mit zart-intensivem Wagyu-Pastrami mit Holunderkapern oder saftig-krossem Steinköhler mit Schinken-Velouté. Fleisch, Nordseefische und Lachsforellen bezieht er lokal und bedient sich aus einem großen Garten, der auch das benachbarte Gourmetrestaurant 1797 (ausgezeichnet von Der Feinschmecker mit 2,5F) mit Kräutern und Gemüse versorgt.
Nominiert:
- Rait'ner Wirt (Chiemgau)
- Gasthaus Waltz (München)
- Meyers Keller (Nördlingen)
Gastro Awards 2023 | Serviceteam des Jahres: schanz. restaurant.

Im kürzlich neu ausgestatteten Gourmetrestaurant schanz. restaurant. (ausgezeichnet von Der Feinschmecker mit 5F) mit seinem lichten, wohnlichen Ambiente kann Gourmettempel-Steifheit gar nicht erst aufkommen. Hier gibt es keine Floskeln, dafür immer ein freundliches Wort und gern auch mal ein Lachen. Hinter der scheinbar so mühelos erzeugten Gastlichkeit steht ein engagiertes Team, in dem drei große Könner ihres Fachs herauszuheben sind: Restaurantleiter Noah Kamnitz mit seinem natürlichen Charme, Sommelier Aleksandar Petrovic mit leichtfüßig präsentierter Weinkompetenz und die herzliche Hausherrin Gabi Schanz.
Nominiert:
- Luce d'Oro (Krün/Bayern)
- Brothers (München)
- Spielweg (Münstertal/Schwarzwald)
Gastro Awards 2023 | Gastgeber des Jahres: Boris Häbel

Im großzügig-stilvollen Ambiente von Frankfurts bestem Restaurant, Lafleur (ausgezeichnet von Der Feinschmecker mit 4F), fühlt man sich als Gast sofort willkommen. Das liegt nicht zuletzt am immer gut gelaunten Gastgeber, der die Philosophie des Hauses mit viel Überzeugung lebt und Andreas Kroliks komplexe Küche mit Empathie und Humor an den Gast bringt. Er beherrscht die Kunst des lockeren Plaudertons ebenso wie die des anspruchsvollen Storytellings – und dirigiert nicht zuletzt den Service mit großer Souveränität.
Nominiert:
- Mona Schrader, Jante (Hannover)
- Ilona Scholl, Tulus Lotrek (Berlin)
- Michel Buder, Lakeside (Hamburg)
Gastro Awards 2023 | Sommelière des Jahres: Nancy Großmann

Ihr Gespür für spannungsreiche Foodpairings macht sie zur kongenialen Partnerin für Marco Müllers komplexe Küche im Drei-Sterne-Restaurant Rutz (ausgezeichnet von Der Feinschmecker mit 5F). Ihre Karte ist ein Fest des deutschen Weins, von Einsteigerqualitäten bis in die höchsten Kategorien. Ihr Auftritt ist gut gelaunt, undogmatisch und nie dozierend, ihre Auswahl oft angenehm überraschend, ganz gleich ob weißer Bordeaux zum Einsatz kommt, Trollinger Rosé oder die hausgemachte alkoholfreie Begleitung.
Nominiert:
- Christophe Meyer, Hotel Dollenberg (Bad Peterstal-Griesbach)
- Hans-Martin Konrad, Lorenz Adlon Esszimmer (Berlin)
- Sybille Bultmann, Atable (Freinsheim)
Gastro Awards 2023 | Pâtissier des Jahres: Niels Dücker

Selten nimmt Patisserie so perfekt den Spannungsbogen des Menüs auf und führt ihn stilistisch so gekonnt im süßen Bereich weiter. Das liegt daran, dass Niels Dücker aus dem Restaurant Sonnora (ausgezeichnet von Der Feinschmecker mit 5F) in Dreis, seit vielen Jahren Clemens Rambichlers Souschef und Alter Ego am Herd, sich selbst mit großer Leidenschaft um die Desserts kümmert. Sie sind klassisch basiert, bildschön präsentiert und bleiben lange in Erinnerung – wie zum Beispiel die ultraluftige Basilikum-Zabaione zu marinierten Mara-des-Bois-Erdbeeren mit Ziegenfrischkäse und altem Marsala.
Nominiert:
Gastro Awards 2023 | Nachhaltigkeit: Denis Feix

Green Fine Dining, so beschreibt Denis Feix aus dem Marburger Esszimmer (ausgezeichnet von Der Feinschmecker mit 3F) seinen Küchenstil im neu konzipierten Restaurant. Fisch und Fleisch spielen hier eher die Nebenrolle, im Mittelpunkt stehen alte, fast vergessene Gemüse und Kräuter aus den Gärten des hauseigenen Hofguts Dagobertshausen. Tagesfrisch geerntet, können sie ihre natürliche Aromatik voll ausspielen, die Feix’ versierte Kochkunst noch unterstreicht. Haferwurzel oder Rettichschoten, Ysop oder japanische Tee-Hortensie – das sind die Stars dieser engagierten Küche.
Nominiert:
- Etz (Nürnberg)
- La Vallée Verte (Herleshausen)
- 100/200 Kitchen (Hamburg)
Gastro Awards 2023 | Lebenswerk: Vincent Moissonnier

Als charmanter Patron setzte Vincent Moissonnier über Jahrzehnte Maßstäbe für eine Spitzengastronomie voller Lebensfreude und Lockerheit. Diese unnachahmlichen Eckpfeiler machten den Erfolg des 1987 in Köln mit Ehefrau Liliane eröffneten und vom kongenialen Küchenchef Eric Menchon mitgeprägten Le Moissonnier (ausgezeichnet von Der Feinschmecker mit 4F) aus. Nun geht es mit neuem Konzept an bisheriger Stelle und seinem Weinhandel weiter, doch vielleicht gewinnt der umtriebige Franzose künftig mehr der erhofften und verdienten Freizeit.
Eigenkreationen ohne Promille

Als Alternative zu Wein, Bier und Spirituosen stehen edle Säfte und handwerklich produzierte Softdrinks längst auf vielen Getränkekarten. Inzwischen gehen immer mehr Restaurants darüber hinaus, kreieren ihre eigenen alkoholfreien Begleiter zu komplexen Gerichten: von Säften aus Früchten und Gemüsen über raffinierte Essenzen mit Würzölen bis zu Kefir, Kombucha und Aufgüssen mit Tees und Kräutern. Eine echte Bereicherung!
Die 10 besten Adressen für alkoholfreie Drinks
Sartory (Augsburg)
Exzellent kombinierte Kreationen wie Cashewmilch mit Earl Grey oder fermentierte Blaubeeren mit Kiwisaft und Tonicwater.
Horváth (Berlin)
Alkoholfreie Begleiter sind ein "Herzensprojekt": Teeauszüge, hausgemachte Gemüsesäfte, hochwertige Öle und Reduktionen, abgestimmt auf das Menü.
Rutz (Berlin)
So kreativ wie Marco Müllers Gerichte sind auch die alkoholfreien Begleitungen: Auszug von Kürbis mit Wacholder und Tagetes, Gurke mit Waldmeister und Kiefernöl.
Hannappel (Essen)
Anspruchsvolle Begleitung wie Paprika, fermentierter Mais und Basilikum oder Stachelbeere, Tee und Molke.
100/200 Kitchen (Hamburg)
In außergewöhnlichen Getränken finden sich Komponenten aus den Gerichten wieder, etwa bei Milchkefir mit geräucherter Zwiebel oder beim Feigenblatt-Scrub.
Marburger Esszimmer by Denis Feix (Marburg)
Höhenflüge auch bei perfekt abgestimmten kreativen Drinks zum Menü.
Essigbrätlein (Nürnberg)
Gemüsegerichte auf Spitzenniveau und perfekt passende Kreationen im Glas.
Etz (Nürnberg)
Selbst gekelterte Säfte, gekochten Brühen, Auszüge und Fermentiertes – fabelhaft!
Ostseelounge (Ostseebad Dierhagen)
Kreative Ideen wie Wasserkefir/Himbeere/Minze. Bei Redaktionsschluss fand ein Wechsel im Team statt, wir sind gespannt.
Intense (Wachenheim)
Drinks mit Wasserkefir, Kombucha oder Saft greifen Zutaten der Gerichte auf.
Alle Lokationen in der Übersicht
Konzept: Zeitgemäßes Fine Dining in einer vierhundert Jahre alten Mühle im Südschwarzwald. Ein Menü (acht Gänge).
Küche: Niklas Nussbaumers ganz persönlicher Mix aus zeitgemäßer Regionalität, französischer Klassik und japanischem Purismus machen den Besuch hier zu einem Erlebnis. Er zieht alle Register zeitgemäßer Küche, deshalb gibt es neben Produkten aus der Region auch mal Langoustinen aus Dänemark, Steinbutt aus der Bretagne oder japanisches Wagyu. Bei den extrem fokussierten Tellern steht das Hauptprodukt immer im Mittelpunkt, exemplarisch zu schmecken bei vollfleischiger Auster vom Züchter Pléiade Poget, im eigenen Wasser pochiert und dann über Binchotan-Holzkohle gegrillt für seidige Textur, serviert mit Apfel, Lardo, im Holzfass gereifter Sojasauce und Taubnessel-Hollandaise. Der junge Chef kann klassische Saucenkunsts aus dem Effeff, das zeigt exzellenter Zander mit Morcheln, knallgrüner Creme von Dashi-glasierten Erbsen und feinsäuerlichem Vin-Jaune-Schaum, aber auch zartestes Kalbsbries mit Miso-Pastinaken, Salat von gepökelter Zunge und herrlich klassischer Cognacsauce auf Kalbsjus-Basis.
Wein: Stimmige Wein- oder nichtalkoholische Begleitung – beides wird von Lea Rupp engagiert präsentiert.
Atmosphäre: Mitten im Grünen liegt die 1603 erbaute Mühle, drinnen ist alles zeitgemäß renoviert mit viel hellem Holz, Kachelofen und tiefer Decke. Sympathisch-lockere Stimmung, sehr freundlicher Service.
Fazit: Großer Genuss, zeitgemäß leger und sympathisch inszeniert.
Konzept: Im historischen Gasthof auf Gut Panker bildet die „Wirtschaft“ den Mittelpunkt zwischen gemütlichen Hotelzimmern und dem Gourmetrestaurant „1797“. Hier kommen Klassiker der norddeutschen Küche und regional Beliebtes. Ergänzend zum À-la-carte-Programm: „Ole Liese-Menü“ (vier Gänge € 69, mit Weinbegleitung € 93,50).
Küche: Ausgewählte Lieferanten aus Schleswig-Holstein sorgen für die frischen Qualitätsprodukte, die hier ebenso frisch und sorgfältig zubereitet auf den Tisch kommen: Tatar vom hausgemachten Hering mit eingelegtem Gemüse (€ 15), Ravioli von gelber Bete und Kohlrabi (€ 18), Königsberger Klopse mit Kartoffelstampf (€ 25), glasierte Haxe vom Salzwiesenlamm mit Steckrübe und Karotte (€ 30) Törtchen von Frischkäse und Holunder mit Rhabarber (€ 13).
Getränke: Gastfreundlich ausgesuchtes Weinangebot, auf Wunsch ergänzt um „Leihgaben“ von der Karte des Gourmetrestaurants nebenan.
Atmosphäre: Stimmungsvolles Ambiente in der heimeligen Gaststube mit karierten Tischdecken und Blick auf die edlen Pferde auf der Weide vor dem Haus. Aufmerksamer Service.
Konzept: Große Küche und herzliche Gastfreundschaft im beschaulichen Winzerdorf Piesport. Hier darf der Gast noch wählen: Menü (4-7 Gänge) oder umfangreiches À-la-carte-Angebot.
Küche: Perfektion in allen Details – das ist der rote Faden, der sich durch alle Kreationen von Thomas Schanz zieht. Seine Gerichte stehen immer zu ihrer Herkunft aus der europäischen Klassik, gehen aber in Aromen- und Produktfülle weit darüber hinaus. Das gilt für gegrillten portugiesischen Carabinero, gebettet auf rohen Staudensellerie, glasiert mit geschmolzenem Ochsenmark und garniert mit Petersilienkresse. Am Tisch wird Bergamotte-Sud aufgegossen, dazu ein paar Tropfen Minzöl. Aha-Erlebnis im Hauptgang: Schanz serviert einen Klassiker, den in Deutschland nicht mehr viele Köche so auf den Teller bringen: Ballotine vom Stubenküken mit Gänseleber und Champignonmantel, dazu ein Kartoffel-Lauch-Ragout und schwarzer Trüffel. Übrigens: Alle Saucen gelingen exzellent und setzen eindrückliche Akzente, mit tiefem Geschmack einerseits, aber auch zeitgemäßer Leichtigkeit.
Wein: Die Mosel setzt naturgemäß den Schwerpunkt in der opulenten Weinkarte, aber Aleksandar Petrovic hält auch aus anderen Regionen treffsichere Begleitung bereit, meist sogar zwei zur Wahl!
Atmosphäre: Im lichten Restaurant mit großer Glasfront und Blick ins Grüne herrschen warme Töne vor, man sitzt komfortabel in stilvollem Ambiente. Sommerterrasse, ruhige Lage, ausgesprochen freundlicher Service.
Fazit: Perfektes Zusammenspiel von großer Küche, stilvoller Gastlichkeit und entspanntem Wohlgefühl.
Konzept: Gourmetrestaurant mit separater Lounge für private Dinner. Angeboten werden zwei Menüs, eines davon in veganer Variante. Attraktives Lunch-Menü.
Küche: Andreas Krolik ist nicht nur ein Pionier der veganen Gourmet-Küche, sondern auch ein Meisterkoch, der klassische Gerichte in geschmacklicher Klarheit auf den Teller bringt. Den perfekt gebratenen Kaisergranat serviert er mit Blumenkohl, fermentiertem Yuzu und Yuzu-Chutney in Krustentier-Bisque. Sein Edelpilzraviolo, der auf grünen Bohnen in eine würzige Pilz-Bouillon gesetzt ist, wird von
einer schlotzigen Pilzcreme begleitet, das glasierte und gebackene Kalbsbries serviert die Küche mit Kohlrabi und Karottentatar. Im Hauptgang gebratene Tranche vom Allgäuer Weiderind, dazu rote Zwiebelmarmelade, Maiscreme, Rote Bete und ungestopfte Gänseleber.
Wein: Wenn Chef-Sommelière Alexandra Himmel Weine empfiehlt, kann sie auf rund 1200 Positionen zurückgreifen. Bemerkenswert ist die außergewöhnliche Jahrgangstiefe der Gewächse.
Atmosphäre: Klassische und moderne Stilelemente prägen die behagliche Atmosphäre und das urbane Flair des eleganten Restaurants.
Fazit: Außergewöhnlich stilvoll-professionelle Gastlichkeit, bei der die Küche im Mittelpunkt steht.
Konzept: Nova-Regio-Küche auf Berliner Art mit Fokus auf Saisonalität, Kreativität und nordisch inspirierte Techniken wie Fermentation. Degustationsmenü in 6-8 Gängen.
Küche: „Rutz“-Mastermind Marco Müller und sein Küchenchef Dennis Quetsch haben ein klares Erfolgsrezept: „Wir fangen da an zu denken, wo andere aufhören.“ So entstehen spannungsreiche Kreationen für aufgeschlossene Gaumen wie die Kombination von Lamm (Rücken, Zunge, Bauch und Fett), Wattauster und grünen Bohnen oder ein Gang rund um im Ganzen verarbeitete Forelle, der auch eigenen Bottarga und aus Karkassen und Köpfen gewonnenes Garum umfasst. Das stimmig durchkomponierte Menü beeindruckt durch handwerklichen Feinschliff und geschmacklichen Facettenreichtum. Müller nahm nach 23 Jahren wieder Jakobsmuschel auf die Karte, weil ihn die handgetauchte Qualität aus Norwegen begeisterte. Er bringt die zarte Meeresfrucht so gekonnt auf den Punkt, dass sie nur gerade eben gegart ist und ihre cremige Konsistenz und süßlich-nussige Aromatik voll ausspielen kann. Der getrocknete Rogen wird zur Intensivierung des Geschmacks darüber gehobelt, dazu gibt es eingelegten Grünkohl, Kap-Stachelbeere und Sauce aus den Bärten der Jakobsmuschel und Kräuteröl.
Wein: Kongenial abgestimmte Weinbegleitung; wer mag wählt selbst aus dem opulenten Weinbuch (die Eigentümer des Restaurants sind Weinhändler). Anfang des Jahres folgte Sebastian Höpfner als Sommelier auf Nancy Großmann (jetzt „Grill Royal“).
Atmosphäre: Das zweistöckige Lokal im puristischen Stil mit Natursteinwänden wirkt offen und zugänglich; prägendes Element ist ein Regal über beide Etagen mit bunt ausgeleuchteten Einweckgläsern. Falco Mühlichen ist der beredte Gastgeber, der an den Tischen für gute Stimmung sorgt. Sommerterrasse im Obergeschoss.
Fazit: Genussvolle kulinarische Bildungsreise in stilvoll-entspanntem Ambiente.
Konzept: Zeitlose Klassik modern interpretiert. Das Degustationsmenü mit 8 Gängen lässt sich durch verschiedene „Specials & Classics“ ergänzen. Alle Gerichte sind auch à la carte erhältlich.
Küche: Im Mittelpunkt stehen erlesene Zutaten, harmonisch aufeinander abgestimmt und handwerklich perfekt zubereitet. Clemens Rambichlers kunstvolle Kreationen
vereinen Eleganz und Opulenz. Der Stil dieser bis ins Detail präzisen Küche ist luxuriös und feinsinnig, die verwendeten Zutaten sind von höchster Qualität und Exklusivität – von Gänseleber und Périgord-Trüffeln über Langoustinen und Saint-Malo-Hummer bis zu N25-Kaviar und Rehrücken aus Eifler Jagd. Die Kombinationen spiegeln eine klassisch französische Basis wider, die mit innovativen, global inspirierten Nuancen angereichert wird: Die Verwendung von Vadouvan-Gewürzen, Grapefruit aus Jamaika sowie japanischer Yuzu und „Misho“-Zitrone zeigt Rambichlers Offenheit für Einflüsse aus aller Welt. Gleichzeitig
werden die Speisen auch durch regionale Produkte veredelt, wie beispielsweise Quitten und Spätburgunder-Essig aus Deutschland. So entsteht etwa ein Meisterwerk der Aromen wie Gänseleber und Périgord-Trüffel, aromatisiert mit Nori-Alge und Vinaigrette von Eifeler Quitten, Spätburgunder-Essig und Schnittlauch „à la minute“.
Wein: Marco Franzelin (Feinschmecker-„Sommelier des Jahres 2025“) ist bekannt für seine korrespondierenden und geradezu kongenialen Weinbegleitungen. Er kuratiert auch die Weinkarte mit 350 Positionen und Fokus Deutschland.
Atmosphäre: Helles, elegantes und stilvolles Ambiente. Stets präsent, herzlich und überaus kompetent leitet Gastgeberin Magdalena Rambichler den Service gemeinsam mit Restaurantleiter Maik Treis.
Fazit: Ein Sehnsuchtsort für Feinschmecker – alles steht im Zeichen des guten Geschmacks.
Konzept: Schick gestyltes Gourmet-Restaurant mit anspruchsvoller „grüner“ Küche, die in einem großen und kleinen Menü angeboten wird.
Küche: Ohne ein rein vegetarisches oder veganes Restaurant zu sein, verwendet Chefkoch Denis Feix in seinen Gerichten mit Vorliebe Gemüse und Kräuter, die teils aus eigenem Anbau kommen. Nachhaltigkeit und Natürlichkeit ist hier das Thema, dazu passt das Potpourri aus gedörrten, geflämmten, marinierten und frischen Tomaten, der mit Thymian und Anis gewürzte Fenchel und das Risotto, das mit Karottengrün-Pesto verfeinert ist. Beim Fleisch und Fisch achtet Denis Feix darauf, dass die Tiere in freier Wildbahn oder in artgerechter Zucht aufgewachsen sind.
Wein: Sommelière Kathrin Feix hat in ihrem Keller nicht nur Klassiker, sondern auch ausgesuchte Newcomer und vinologische Entdeckungen aus dem In- und Ausland liegen. Erstklassige Weinbegleitung.
Atmosphäre: Für das Wohlfühlambiente sorgen nicht nur bequeme Sitzmöbel, sondern auch ein Lichtdesign, das den Raum in eine warme Atmosphäre taucht.
Fazit: Feine Gourmetküche im schicken Ambiente.
Konzept: Nachdem Vincent und Liliane Moissonnier mit dem langjährigen Küchenteam um Küchenchef Eric Menchon Richtung Bistro umgestellt haben, kommen die Gäste weiterhin, nun eben zu anderen Tageszeiten, in das optisch nur moderat veränderte Lokal. Gleichzeitig erfreut sich der hochwertige Abhol- und deutschlandweite Lieferservice großer Beliebtheit.
Küche: Die Bandbreite reicht von Plat du jour (wochentags) über Meeresfrüchte und Bistro-Gerichte wie die bewährte südfranzösische Frischsuppe und hervorragende Pâté en croûte bis hin zu ambitionierten Gerichten im Stile des alten „Le Moissonnier“. Dann kommt aus der Küche beispielsweise Taube im knusprigen Brik-Teig aus dem Ofen in orientalischer Aromatisierung und mit Oliven-Jus.
Wein: Viele offene Weine, allein schon durch den eigenen Weinhandel bleiben mit Frankreich-Schwerpunkt keine Wünsche offen. Daneben auch hochwertiges Alkoholfreies.
Atmosphäre: Lebendige und ungezwungene Stimmung herrscht im bewährt stilvollen Ambiente wie eh und je.
Fazit: Entspannter, hochklassiger Bistro-Genuss, geprägt durch die Persönlichkeit der Moissonniers.
Konzept: Gourmet-Restaurant des Hotel Maximilian’s. Zwei Menüs (5-7 Gänge), eins davon vegetarisch. Mi und Do günstigeres Fünfgangmenü mit Möglichkeit, Highlights zu ergänzen.
Küche: Das Menü endet mit dem Brotkorb: Zum Dessert wird ein weißes Schokoladenmousse mit Croissantstückchen versetzt, dazu gibt’s Malzkaramell, Roggenbrotchips und Holunderbeerenkompott. Davor spielen Referenzen an die französische Klassik eine wichtige Rolle: Buttriger „geschmolzener“ Lachs kommt mit einer dichten Krustentier-Dill-Nage, für den Biss Knollenziest und kandierte Zitronenzesten. Hirschkalbsrücken überkrustet Lang mit Blutwurst, arrangiert dazu Petersilienwurzelpüree, Birnenwürfel, Rote-Bete-Jus und Wildfond.
Wein: Rund 200 Positionen, Europa bis Übersee, klassische Stilistiken dominieren.
Atmosphäre: Das im Haus etwas abgelegene Séparée überrascht mit einer coolen Einrichtung: petrolgrüne Wände, hinterleuchtete Blätterdecke und blaugraue Teddyfellsessel.
Fazit: Stilvoll-professionelle Gastlichkeit mit aufmerksamen Service.
Konzept: Von der elterlichen Eckkneipe zum überregional bekannten Fine Dining-Restaurant … Über drei Jahrzehnte lang hat Knut Hannappel wesentlich zum kulinarischen Aufschwung des Ruhrgebiets beigetragen. Anfang 2025 legte er sein Lebenswerk in die Hände von Chefkoch Tobias Weyers und Maître-Sommelier René Silva Sampaio. Klassisches und vegetarisches Menü, jeweils in 4 oder 6 Gängen.
Küche: Sehr modern und kreativ, aber mit Augenmaß und Bodenhaftung. In Nussbutter gegarter Rochenflügel und Stabmuscheln treffen auf Topinambur, als Ragout wie Püree, und feine Aromen von Birne. N25 Kaviar sorgt für den luxuriösen Touch. Ein wunderbar herbstliches Gericht ist das gebackene Kalbsbries mit Steinpilz und Amaranth, das mit einem Waldmeisterschaum akzentuiert wird.
Wein: Neben der „normalen“ Weinbegleitung wird die noch höherwertiger bestückte „Selektion“ angeboten. Die alkoholfreie Getränkefolge zählt zu den besten in Deutschland.
Atmosphäre: Entspannter Hochgenuss mit Stil, Tradition und jugendlichem Schwung.
Fazit: Entspannter Hochgenuss mit Stil.
Konzept: Loftartiges Fine-Dining-Restaurant im Industrial Style nahe der Elbbrücken; ein fixes Menü (Ticketsystem, keine Rückerstattung), dessen Fokus alle 3 Monate wechselt. À-la-carte im „Glorie“ auf der Empore, auch als Walk-in.
Küche: Auf offener Koch-Bühne wird produktzentrierte Traditionsküche als Tor zur Welt im Mund gefeiert: Helgoländer Hummer kommt vom Robata-Grill mit knusprigem Grünkohl und „Kräuterschiffchen“, dazu eine klassisch-schaumige Bisque – Nachgießen ausdrücklich erwünscht! Unter einer luftigen Hollandaise mit Muskat verbirgt sich ein Wildragout, daneben liegt ein knusprig-saftig-kräutiger Toaststreifen mit Schnecken. Beim Hirsch „hanseatisch“ kombiniert Imbuschs Team Aal (Schaum) und Steckrübe (Streifen) zu den süß-säuerlichen Aromen einer „Hamburger Aalsuppe“. Nicht wegzudenken: der Hausklassiker „Käsetoast“ mit Crème aus 42 Monate gereiftem Gouda.
Wein: Alkoholfreie und -haltige „Geleitzüge“ können vorab gebucht werden – oder man mixt vor Ort nach Gusto. Frankreich steht bei Gastgeberin und Sommelière Sophie Lehmann im Fokus.
Atmosphäre: Namenspate sind die Temperaturen von Topf und Ofen, raumprägend der Molteni-Herd im Zentrum des Restaurants. Das Team ist gastgewandt, serviert wird auch von der Küchencrew. Wer sich vom Küchenblick losreißt, sieht draußen die S-Bahn den Billhafen kreuzen, hört dazu Iggy Pops „The Passenger“ – ein Erlebnis.
Fazit: Urbanes Gesamterlebnis aus Küche, Design und Gastlichkeit, das den Blick weitet.
Konzept: Ein uraltes Gebäude am Weinmarkt beherbergt eine auf Gemüse fokussierte Avantgardeküche, die verblüffend leicht verständlich ist.
Küche: Andree Köthe und Yves Ollech nutzen Gemüsebestandteile für ihre lange entwickelten, ausgereiften Gänge, von denen andere Köche nicht einmal wissen, dass es sie gibt. Schmale Brokkoli-Seitentriebe etwa, die anderswo in der Biotonne landen, frühmorgens von Köthe im umliegenden Knoblauchsland geerntet. Eine Trester-Creme von entsafteten Bohnen, die mit Basilikum und Essig angereichert wird und die begleitenden grünen Bohnen zu einem königlichen Gericht macht. Gut möglich, dass im großen Menü nur einmal Fleisch vorkommt (und was für welches, etwa die Poltinger Lammhüfte mit Fettrand) – man tierische Bestandteile aber nicht im Ansatz vermisst hat.
Wein: Große und hochqualitative Auswahl (ca. 1400 Positionen), von Sommelier Ivan Jankir perfekt zum Essen ausgewählt. Der Schwerpunkt liegt auf Deutschland und Frankreich.
Atmosphäre: Schwere Natursteine und mit dunklem Holz vertäfelte Wände verleihen dem kleinen Restaurant (31 Plätze) etwas Sakrales.
Fazit: Ein Frischebad auch für erfahrene Gourmets, ein Solitär unter Deutschlands Besten.
Konzept: Nachhaltigkeit und Regionalität auf Spitzenniveau, serviert wird ein Menü, das von der Saison geprägt ist.
Küche: Felix Schneiders Gerichte sind puristisch und komplex zugleich. Das Jahr wird in sieben Jahreszeiten unterteilt, in jeder gibt es ein anderes Menü, das den Wandel der Natur widerspiegelt. Fermentation spielt in dieser Küche eine wichtige Rolle. Zum Beispiel werden fermentierte Cassis (Schwarze Johannis-)Beeren mit Nelkenschwindlingen (Pilz) auf einem Spinatblatt als „Fränkischer Gemüse-Taco“ serviert. Lammtatar wird mit dem Saft von gegrilltem grünen Gemüse serviert, Saibling gibt es roh mit fränkischer Physalis, Gurkeninfusion und Pimientos de Padrón – produktfokussierte Spitzenküche.
Wein: Die Weinkarte ist groß und Umfasst 500 Positionen, sechs werden offen ausgeschenkt.
Atmosphäre: Unverputzter Backstein, Messing und eine offene Küche: Gäste sind hier ganz nah am Kochprozess dran – auch weil die Köche vieles selbst servieren.
Fazit: Eine einzigartige Küche, ganz entspannt und weit weg vom Mainstream.
Konzept: Kreative Frischeküche im Strandhotel Fischland am Ostseestrand. Ein Sieben-Gänge-Menü mit Alternativen.
Küche: Die Küchenchefs André Beiersdorff und Matthias Stolze verbinden beste Produkte aus Region mit nordischen Akzenten und interessanten Würzkombinationen. Den Stil deutet bereits die kulinarische Einstimmung an: mit Kagoshima Wagyu mit bunten Beten und Wintertrüffel, Wachtelei mit Kartoffel und Kerbel wie auch Strömling aus der Müritz mit Gurke, Senf und Dill. Daran schließt das Menü mit Saibling „Ikejime“ mit Kohlrabi und grünem Shiso, Kaisergranat mit Blumenkohl und Salzzitrone und Kabeljau auf Risotto geschmackvoll an. Als Alternative beim Hauptgang bietet die Küche Milchlamm mit Petersilienwurzel und Piemonteser Haselnuss an. Vegane oder vegetarische Menüversionen auf Anfrage.
Wein: Eine große Auswahl an Weinen, vor allem Riesling und andere deutsche Abfüllungen.
Atmosphäre: Heller Restaurantraum im vierten Stock mit modernem Mobiliar und großzügig platzierten Tischen vor dem gemütlichen Kamin. Unverbaubarer Blick auf die nahe Ostsee.
Fazit: Nordisch-kreative Küche mit Urlaubsflair.
Konzept: Benjamin Peifer hat hier sein Herzensprojekt verwirklicht und Küche (mit Grill), Gasträume und Geschirr nach seinen Vorstellungen gestaltet. Fine Dining mit asiatischem Touch als Menü (10 Gänge).
Küche: Der Gruß aus der Küche kommt aus der Heimat und wird in der Guud Stubb serviert, etwa eine Mini-„Dampfnudel mit Woisoß“ – heiß, knusprig, luftig mit süffiger Sauce. Dann werden die Gäste durch eine Schauwerkstatt (Fermentation) in den eigentlichen Gastraum gefüht. Beim anschließenden genussvollen Reigen zeigen Peifer und sein Team ihr ganzes Können: Chawanmuschi mit Koji-Coppa, XO-Sauce und Spargel; Ceviche von Altrheinfischen; hausgemachte Soba mit Garnelen. Peifer ist ein Perfekionist, der sein eigenes Brot backt, Miso und Sojasauce selbst macht und Jahre an dem richtigen Kaffee tüftelte.
Wein: Umfassende Auswahl mit Jahrgangstiefe aus Deutschland und Pfalzschwerpunkt. Menübegleitung mit und ohne Alkohol.
Atmosphäre: Im Raum mit schwarzen Wänden, beleuchteten Sitznischen und großem Tresen agiert der kenntnisreiche Service locker und entspannt. Bettina Peifer-Thiel hat hier die Übersicht.
Fazit: Kulinarische Erlebnisreise auf hohem Niveau in legerer Atmosphäre.