Die besten Bäcker 2024
Zeitgenössisches Brot, das ist in dieser kleinen Bäckerei im Hof der Galerie für Zeitgenössische Kunst zuerst einmal der „Backstein“, ein Weizensauerbrot mit grobporiger Krume, das schon optisch wegen seiner krossen, leicht bemehlten Kruste aus dem Rahmen fällt. Die Bäckerinnen hier haben seit 2018 mit Baguettes sowie italienisch inspirierten Focaccia, Kuchen und Tartelettes sowie Weizensauer- und Roggenschrotbrot einen guten Ruf erobert. Bei ihrem Tun kann man zusehen: Der Ofen, ein professionelles Gerät mit fünf Schüben, steht ebenso im Raum wie Arbeitstische und Teigmulden. Verkauft wird aus einer Glasluke, genossen so manches Mal auf dem Rasen ringsum.
Die Tradition der Leipziger Kaffeehauskultur lässt sich hier auf moderne Art erleben. So großzügig wie die Einrichtung im gepflegten Landhausstil so vielseitig präsentieren die Regale pralle Laibe wie Dunkel-Urkruste, Roggenzwerge und Vollkornbrot. In Holzkisten laden Käse-, Dinkel-Honig- und Wentzlaffs ofenfrische Brötchen zum Genuss. Zudem stillen große, runde Quark- und Obsttorten den Hunger auf Süßes. Appetitlich-herzhaft belegte Brote passen zum Imbiss zwischendurch.
Alles bio hier in diesem Konglomerat aus Restaurant, Markthalle, Bistro und Bäckerei. Karottenbrot und „Roggenrose“, ein kräftiges rundes Roggenbrot, aber auch Pecorino-Stangen und Weizenbrötchen mit Sesam zeugen von echter Handarbeit. Nur eine Glaswand trennt den Backofen vom Verkaufsraum, wo zudem Croissants und Zitronen-Sandkuchen ebenso wie veganer Apfelkuchen und dick belegte Brote Appetit darauf machen, von allem zu probieren.
Mit Namen wie Leipziger Pollerkruste, Leipziger Lerche oder Sächsischer Stollen signalisieren Kleinerts Bäcker viel regionalen Bezug. Ersteres ist ein kerniges Roggenmischbrot, das zweite eine süße Spezialität mit echtem Marzipan im Mürbeteigkörbchen, die der Familienbetrieb in diversen Varianten, darunter auch mit Pistazien oder einer deutlichen Kaffeenote, herstellt. Ein Bauer aus dem nahen Klinga baut Dinkel an, der hier unter anderem im Kastenmisch- oder Bärlauchbrot und zu Brötchen verbacken wird. Das duftende Sortiment ergänzen Nougat- Croissants, gefüllte Pfannkuchen und plundrige Quarkspitzen.
Die junge Meisterin Susanne Tippner sorgt in dem 1988 gegründeten kleinen Handwerksbetrieb für neuen Schwung. Dinkel-Möhren-, Oliven- und Walnussbrot sind inzwischen Klassiker im Brotsortiment. Auch in den Brötchen bringen Zutaten wie Rosinen, Sonnenblumenkerne und kraftvolle Körner viel Abwechslung. Glänzend glasierte, mit Marmelade gefüllte Pfannkuchen schmecken alle Tage, fantasievoll dekorierte Torten begeistern zu besonderen Anlässen.