Wine Awards: Wein-Legenden 2023 – 2007
2020 – Vina Tondonia
Unter dem Markennamen „Vina Tondonia“ werden seit 1877 die Spitzenweine des Rioja-Weinguts Heredia de López abgefüllt, Weiß- und Rotweine aus den in der Rioja zugelassenen Rebsorten, die noch nach den traditionellen Weinbereitungsverfahren erzeugt werden. Im klassischen Stil wird der bekannteste Wein des Gutes ausgebaut, die Vina Tondonia Reserva weiß und rot. Die Weine werden spontan vergoren und dann in Fässern aus amerikanischer Eiche ausgebaut, die Reserva reift dann noch einmal zehn oder mehr Jahre auf der Flasche. Heute wird das Weingut in der vierten Generation von den Schwestern Mercedes und Maria José López de Heredia geleitet
2019 – Bricco dell’Uccellone: Kultwein aus dem Piemont
Der einst verschmähte Barbera d’Asti hat Giacomo Bologna in den 1980er-Jahren nicht nur zu einer Renaissance, sondern auch zu einem Kultwein verholfen: Bricco dell’Uccellone. Seit dem Tod des Visionärs setzen seine Kinder Giuseppe und Raffaella (Foto) zusammen mit Raffaellas Ehemann Norbert Reinisch das Erfolgsprojekt ihres Vaters fort.
2018 – Erdener Prälat Riesling
Von seiner besten Weinbergslage im Erdener Prälat, insgesamt nur 0,66 Hektar groß, erntet Ernst „Erni“ Loosen stets die Spitzenweine des Betriebes: Riesling Alte Reben „Großes Gewächs“, Riesling Auslese „Goldkapsel“ und Riesling Auslese „lange Goldkapsel“. Die Prälat-Rieslinge sind geprägt von extremer Dichte mit Aromen von Mango, Maracuja und Bittermandeln. Loosens Riesling Auslesen aus der VDP.Großen Lage Erdener Prälat werden aus etlichen Jahrgängen zu den Jahrhundertweinen gezählt.
2017 – Moscatel Toneles
Valdespino ist eine der ältesten Bodegas in Jerez, ihre Geschichte lässt sich bis ins 13. Jahrhundert zurückverfolgen. Ihre Weine zählen seit je zu den Kostbarkeiten der Region. Der jetzige Eigentümer, die Grupo Estévez, und sein Önologe und technischer Direktor Eduardo Ojeda füllen seit 2010 den legendärsten Wein der Bodega, den „Moscatel Toneles“, offiziell wieder ab – und zwar hundert halbe Flaschen pro Jahr. Er stammt aus einer Solera (14 toneles-Fässer à 1000 Liter) aus 1875.
2016 – L'ermita
Alvaro Palacios, Winzer im Rioja-Gebiet, erwirbt 1993 einen 1,7 Hektar großen Weinberg im Priorat, einer bis dahin kaum beachteten Weinregion. Die Steillage ist auf dem fahlen, grünlich schimmernden Schiefer mit 60-jährigen Garnacha-Reben bepflanzt. Der „L’Ermita“, den Palacios mit deren Trauben erzeugt, wird bereits nach wenigen Jahren zur Legende. Als Alternative zum „L’Ermita“, für den heute bis zu 800 Euro pro Flasche gezahlt werden, produziert der in Bordeaux ausgebildete Alvaro Palacios die Cuvées „Finca Do “ und „Les Terrasses“. Der umtriebige Winzer hat inzwischen weitere Weingüter in der Rioja und im Bierzo.
2015 – Hermannshöhle
Nahe-Winzer Helmut Dönnhoff hat in seinem Berufsleben sehr viele sehr große Rieslinge gekeltert, die besten kommen regelmäßig aus der Lage Niederhäuser Hermannshöhle. Wie zum Beweis konnte der Winzer mit dem „Großen Gewächs“ aus der Hermannshöhle 2010, 2011 und 2012 dreimal hintereinander den „“ des Feinschmeckers für den besten trockenen Riesling gewinnen. Was diese Rieslinge so außergewöhnlich macht, ist ihre Vielschichtigkeit mit all den Eigenschaften, die einen Top-Riesling auszeichnen: Frische, Mineralität, Spannkraft und Struktur.
2014 – Taylor´s Port
Taylor, Fladgate & Yeatman – wie das Unternehmen seit 1838 heißt – hatte 1692 seinen Ursprung und ist damit eines der ältesten Portwein-Häuser des Douro-Tals. Taylor’s Port gilt seit je als Spitzenklasse. Noch heute sind die Nachkommen der Familie Yeatman Eigent mer des Unternehmens. Von der 220 Hektar großen Quinta de Vargellas kommen Grundweine mit großer Tiefe. Ihr gebündeltes, mineralisches Rückgrat verleiht dem Vintage Port seine ungewöhnliche Langlebigkeit.
2013 – Dom Pérignon
Ob der Mönch Dom Pierre Pérignon, Kellermeister der Abtei Hautvillers, um 1668 die Herstellung des Champagners entdeckt oder „nur“ substanzielle Verbesserungen eingeführt hat, ist unerheblich: Schon um 1700 erlösen die von Père Pérignon produzierten Champagner einen fast doppelt so hohen Preis wie die besten Qualitäten anderer Herkunft. Heute ist Dom Pérignon eine Legende mit klarem Profil: Es geht um Frische, Harmonie und Finesse. Dom Pérignon gibt es nur als Jahrgangs-Champagner – wenn es die Erntequalität hergibt.
2012 – Lafite Rothschild
Bereits Ende des 18. Jahrhunderts stehen die Weine von Lafite in höchstem Ansehen. 1868 gelangt das als Premier Grand Cru classé klassifizierte Château an den französischen Zweig der Familie Rothschild, der das Gut bis heute gehört: Die besten Parzellen liegen auf der Kieskuppe nahe dem Château, ein zweiter Weinberg auf dem Plateau von Carruades, der dritte Teil umfasst 4,5 Hektar in St-Estèphe. Lafite gilt als der feinste und subtilste Wein aus Pauillac. Der Grand Vin erzielt in guten Jahrgängen mit die höchsten Preise in Bordeaux.
2011 – Ornellaia
1981 kauft Marchese Lodovico Antinori Land nahe Bolgheri in der Maremma. In die steinigen und kalkhaltigen Böden lässt er die französischen Rebsorten Cabernet Sauvignon, Merlot und Cabernet franc pflanzen. 1985 kommt der in Barriques ausgebaute Rotwein „Ornellaia“ auf den Markt und sorgt mit enormer Komplexität für Aufsehen. Seit 1997 gibt es den Zweitwein „Le Serre Nuove“, seit 1986 den Merlot „Masseto“. Ornellaia gehört heute der Winzerdynastie Frescobaldi.
2010 – Penfolds Grange
Australiens berühmtester und oft bester Wein heißt seit 1990 einfach nur „Grange“ – nach dem Spitznamen einer alten Hütte auf dem Magill’s Estate, dem historischen Ursprung des Weins. 1945 begann Max Schubert, der legendäre Kellermeister von Penfolds, mit Shiraz-Trauben zu experimentieren. 1952 kommt der erste kommerzielle Jahrgang auf den Markt. Der „Grange“ ist meist eine Cuvée aus 95–97 Prozent Shiraz, hinzu kommen drei bis fünf Prozent Cabernet Sauvignon. Der Wein ist auch nach 20, 30 oder 40 Jahren noch in großer Form.
2009 – Sassicaia
Italiens Antwort auf Bordeaux wird 1968 aus der Taufe gehoben: „Sassicaia“, eine Cuvée aus 85 Prozent Cabernet Sauvignon und 15 Prozent Cabernet franc. Die Trauben wachsen auf der Tenuta San Guido in Bolgheri nahe der toskanischen Mittelmeerküste. Lange gilt „Sassicaia“ als teuerster Tafelwein der Welt, weil er wegen seiner französischen Rebsorten nur als vino da tavola etikettiert werden darf. Inzwischen hat der Spitzenwein des Marchese Nicoló Incisa della Rocchetta seine eigene DOC: Bolgheri Sassicaia.
2008 – Vega Sicilia
Vega Sicilia ist die große spanische Weinlegende: Das Weingut in Valbuena de Duero hat seinen Ruf Anfang des 20. Jahrhunderts begründet, als seine hervorragenden Weine kaum käuflich zu erwerben sind. Nach dem spanischen Bürgerkrieg festigt der Betrieb in den 50er- und 60er-Jahren sein Renommee. Erst mit der Restrukturierung durch die kastilische Familie Alvarez setzt 1982 eine neue Blütezeit ein. Vom Paradewein „Único“ werden heute bis zu 100 000 Flaschen abgefüllt, er kommt zehn Jahre nach der Ernte auf den Markt.
2007 – Champagne Krug
1843 beginnt der Mainzer Kaufmann Johann-Joseph Krug, Champagner zu machen. Kompromissloses, gewissenhaftes Engagement für Qualität zeichnet das Haus aus. Neben der Grande Cuvée – einer Prestige-Cuvée ohne Jahrgang – und einem nur in guten Jahren produzierten Jahrgangs-Brut kreiert Krug zwei hochangesehene Einzellagen-Champagner: Blanc de Blancs „Clos du Mesnil“ und „Clos d’Ambonnay“.