Nachhaltigkeit in der Weinwelt: Eine neue Flasche für deutschen Spitzenwein

Nachhaltigkeit in der Weinwelt: Eine neue Flasche für deutschen Spitzenwein

Es ist das wichtigste Ereignis der deutschen Spitzenweinwelt: die Vorstellung der Großen Gewächse in Wiesbaden. In diesem Jahr feiert nicht nur der neue Jahrgang seine Premiere, sondern auch eine neue Flasche.
 
Text Katharina Matheis
Datum05.09.2023

471 Weine, 83 Flights, 46 Kühlschränke: Nirgendwo sonst gibt es einen so umfangreichen Überblick über den neuen Jahrgang deutscher Spitzenweine wie auf der Vorpremiere der Großen Gewächse in Wiesbaden. Hier stellen die Mitglieder des Verbands Deutscher Prädikatsweingüter (VDP) die besten Weine vor, die sie im vergangenen Jahr ausgebaut haben. Es sind Weine aus den besten Lagen Deutschlands, immer trocken, mit Reifepotenzial für Jahre und Jahrzehnte.

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Mit nur 200 Gramm weniger Gewicht macht die neue Weinflasche einen großen Unterschied beim Emissionswert.

Doch in diesem Jahr wurde nicht nur der neue Jahrgang vorgestellt, sondern auch eine neue Flasche. Von außen ist sie kaum von früher zu unterscheiden: Auch sie hat die unverkennbare "GG"-Prägung auf dem Flaschenhals und eine entsprechende Form für Burgunder oder Riesling. Doch wer sie hochhebt und in der anderen Hand eine frühere Variante hält, merkt den Unterschied. Die neue Flasche wiegt ohne Inhalt rund 550 Gramm – und ist damit deutlich leichter als die bisherige Variante mit 750 Gramm. 

Was auf den ersten Blick wie ein sehr spezielles Detail wirkt, hat es in sich: Durch die neue Variante sparen die Weingüter so viel CO2 ein wie mit keiner anderen Maßnahme. Denn bei der Herstellung und dem Versand von Wein entstehen enorme Treibhausgasemissionen (deutlich mehr als bei Bier) – und die Hälfte davon allein durch die schweren Einweg-Glasflaschen. Mit jedem Gramm weniger Gewicht sinken die Emissionen deutlich. 

Die Nachhaltigkeitsstrategie der Spitzenwinzer:innen

Gleichzeitig ist die neue Verpackung nur ein Bestandteil der Nachhaltigkeitsstrategie, die der VDP verfolgt. Bis 2025 müssen alle 201 Betriebe nachhaltig zertifiziert sein. Für viele Top-Weingüter trifft das schon lange zu. Denn die Spitzenwinzer:innen haben die übrige deutsche Weinbranche schon lange überholt. Während insgesamt 12 Prozent der deutschen Weinberge ökologisch bewirtschaftet werden, sind es beim VDP bereits über 35 Prozent. Das hat nicht so sehr ideologische Gründe, sondern ist dem hohen Qualitätsanspruch geschuldet. Das Ergebnis: terroirgeprägte, charakterstarke Weine. Auch das konnte man einmal mehr auf der Vorpremiere erleben.  

Und so war – ganz unabhängig vom Flaschengewicht – auch dieses Jahr vor allem der Inhalt entscheidend. Hier finden Sie unsere 15 Entdeckungen aus dem aktuellen Jahrgang.

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