Texas Longhorn: Der Züchter, dem die Köche vertrauen

Eine Ranch in Oberfranken
Eine warme Whiskynote liegt in der Luft, in der Scheune glänzt ein roter 59er Chevrolet Apache Pick-up mit funkelndem Chromgrill, und auf der Weide nebenan grasen entspannt kurzhaarige, braune und gescheckte Rinder mit beeindruckenden Hörnern – gut zwei Meter von Spitze zu Spitze. Texas Longhorns, die perfekte Szenerie für eine Ranch im Wilden Westen. „Das mit den Quarter Horses haben wir anfangs tatsächlich gemacht, heute geht’s per Toyota 4x4“, sagt Alex Leichtenstern. Doch seine Ranch liegt nicht in Texas, sondern in Altencreußen im Landkreis Bayreuth.

Von der Leidenschaft zur größten Texas-Longhorn-Zucht Europas
Alles begann 2011, als der Großhandelsunternehmer und Fan von Cowboyromantik seine bereits etablierte Quarter-Horse-Zucht um zwei Dutzend Texas Longhorns aus Kanada erweiterte. Heute ist sein Biohof die größte Texas-Longhorn-Zucht Europas. „Diese Rinder kamen mit den Spaniern aus Europa nach Amerika, wilderten aus und passten sich der Natur von Arizona und Texas an. Das hat sie robust gemacht“, erklärt Leichtenstern.
Besonderheiten des Fleisches
Das Fleisch der Texas Longhorns ist ungewöhnlich fettarm, hat einen hohen Gehalt an Omega-3-Fettsäuren, weniger Cholesterin als Hühnerbrust und einen feinen Wildgeschmack. Die Rinder der Longhorn Ranch & Distillery ernähren sich auf 39 Hektar Bio-Weideland in Altencreußen von artenreichen Naturwiesen mit Oregano, wildem Kümmel und Frauenmantel – das verleiht ihrem Fleisch eine einzigartige Note.
Von der Weide auf den Markt
Die bis zu sechs Wochen trocken gereiften Rib-Eyes, Flanks oder Skirts aus Altencreußen sind bei Gourmets hochgeschätzt. Auf Bauernmärkten in Pegnitz, Bayreuth und Kulmbach sorgt der rote Chevy Pick-up für Begeisterung, und besonders die Burger Patties mit Wiesenkräutern sind ein Renner.
Respekt vor der Kreatur
Nachhaltigkeit und Nose-to-Tail-Vermarktung sind zentrale Prinzipien der Ranch. „Das hat viel mit Respekt vor der Kreatur zu tun“, betont Leichtenstern. „Gerade Longhorns sind sehr zutraulich, da bekommt man schnell einen emotionalen Bezug.“ Freitags können Besucher im Hofladen Burger, Fleisch, Longhorn-Salami und hausgemachte Destillate wie Kirschbrand oder Rye Whisky kaufen. Über hundert Stammkunden zählt er mittlerweile.
Spitzenköche als Kunden
Einer seiner Kunden ist Sternekoch Alexander Herrmann. Für sein Restaurant „Aura“ in Wirsberg setzt er auf „Alte Kuh“ – das Fleisch von acht bis 14 Jahre alten, weidegehaltenen Longhorns, das durch seine gelbe Fettabdeckung, feine Marmorierung und intensiven Geschmack besticht. Küchenchef Tobias Bätz schwärmt von seinen hauchdünnen Rouladen mit Tatar und Kimchi: „Ein Traum!“
Mehr Informationen unter: longhorndistillery.de