Marko Seibold der Kräuterexperte

Am Anfang seiner steilen Karriere als, ja, gefragtester Gemüsebauer Deutschlands stand für Marko Seibold eine Frage: Warum eigentlich nicht? Seibold lebte damals noch in seiner Heimat, der Schwäbischen Alb bei Ulm. Er lernte den Beruf des Gemüsegärtners und wunderte sich, dass auf den Märkten nur orangerote Möhren zu finden waren. Warum wurden an den Ständen keine weißen und gelben angeboten? So viele Gemüsesorten, und nur so wenige schafften es in den Verkauf. Dabei gab es doch jeden Tag neue Pflanzen zu entdecken, zu pflegen und zu ernten, die diese Mühsal auch wirklich lohnten: fürs Auge und für den Gaumen.
Wer ist Marko Seibold überhaupt?
Marko Seibolds Produkte sehen die Republik
Das Erfolgsgeheimnis von Marko Seibold

Seibolds Erfolgsgeheimnis sind seine Neugier und Geduld. Mal stillhalten als Gärtner, die Natur machen lassen, abwarten und schauen, was kommt. „Ich will die Pflanzen in allen ihren Zuständen zeigen“, sagt er, „ich säe sie aus, lasse sie keimen, Blätter austreiben, blühen – und ernte dann wieder die Samen und Wurzeln. Und ich probiere. Was gut schmeckt, geht an die Köche.“ Deren Kreativität ist gefragt, wenn sie Marko Seibolds Haferwurzeln zu einer bräunlichen Masse pürieren – Matthias Gfrörer vom Gut Wulksfelde hat daraus eine Wattlandschaft geformt“ – oder völlig neue Sprossen und Blüten entdecken. Erziehen muss Seibold sie aber auch ein bisschen: „Die Senfkohlspitzen, die Herr Elverfeld im Aqua will, gibt es eben nur höchstens vier Wochen lang.“ Dafür zeigen Seibold und seine beiden Mitarbeiter Daniel und Niko auch vollen Einsatz, wenn sie etwa eintausend Löwenzahnblüten fürs Ox & Klee in Köln ernten: „Das geht nur zwischen 12 und 14 Uhr, wenn die Insekten fliegen, dann sind die Nektarien offen und bilden das beste Aroma aus.“