Die besten Bäcker in Stuttgart

Bäckerei Bausch
Ortsteil Dürrlewang, Osterbronnstr. 56 b, PLZ 70565 Tel. 0711-74 59 70 www.baeckerei-bausch.de
Die 1968 ursprünglich in Tübingen gegründete Biolandbäckerei überzeugt mit fachkundiger Beratung und zahlreichen interessanten Brotsorten. Ein besondere Spezialität des Hauses sind die als Goldkeimlinge bezeichneten Sprossen, die in der eigenen Backstube stets tagesfrisch hergestellt werden. Diese finden unter anderen Verwendung im bemerkenswert nussigen und ganz subtil süßlich schmeckenden Dinkel-Power-Brot, dessen Teig mit etwas Biohonig abgerundet wird. Ein Klassiker ist das „Dürrlewanger”, ein traditionelles, angenehm luftiges Landbrot.
Bäckerei Frank
Innenstadt, Wächterstr. 9, PLZ 70182 Tel. 0711-24 18 38 www.baeckerei-frank.de
Die Bäckerei ist ein kleines Juwel, das sich am Rande der Innenstadt etwas versteckt. Schon das Äußere in einem schmucken Gründerzeit-Eckhaus ist einladend, die freundliche Bedienung erst recht. Man legt hier Wert auf Details. So wird für einen optimalen Transport ein besonderes Papier zum Einschlagen der Brote verwendet. Die Berührung des Geldes mit den Händen wird aus hygienischen Gründen vermieden. Auch in der Backstube herrscht offensichtlich große handwerkliche Sorgfalt. Man probiere das Bauernbrot, das trotz seines Namens eher hell und mit ausgesprochen feinwürzigem Aroma überzeugt, oder das würzig-rustikale Pflastersteinbrot aus Weizen, Roggen und Gerste, das ideal zu kräftigem Weichkäse passt. Zu rezenten Hartkäsen hingegen empfiehlt sich das Roggenbrot im kleinen, kompakten Laib mit sehr herzhaftem Aroma.
Bäckerei und Konditorei Karl-Heinz Weible
Ortsteil Süd, Heusteigstr. 51, PLZ 70180 Tel. 0711-60 21 01, Instagram
Die ungemein charmante und authentische Einrichtung des Bäckerladens im hippen Heusteigviertel versprüht noch das Flair der 60er¬Jahre. Doch das Warenangebot in der Traditionsbäckerei mit über hundertjähriger Geschichte zeigt zeitgemäße und überaus solide Handwerkskunst. Mit großer Zufriedenheit haben wir unter anderem das Schweizer Bauernbrot mit Bio--Sauerteig verkostet, bei dem man den Eindruck gewinnen könnte, dass es die eidgenössischen Landwirte offensichtlich eher fein als rustikal mögen, sowie das Dinkel-Emmer-Urkorn-Brot, dass feinnussig und unaufdringlich herzhaft ist und mit angenehm luftiger Krume überzeugt.
Bäckerei Voß
Franz-Wachter-Str. 22 70188 Stuttgart Tel: 0711-42070330 www.voss-baeckerei.de
Die Familientradition der heute von Iris und Dirk Voß geführten Bäckerei geht bis ins Jahr 1904 zurück. Die Verwurzelung in handwerklichen Traditionen und der Respekt vor der Leistung der früheren Generationen ist in dem Betrieb, der drei Filialen im Stuttgarter Osten betreibt, immer noch spürbar. Nicht umsonst sind die beiden wichtigsten Brotspezialitäten Oma und Opa gewidmet. Beide Mischbrote sind hervorragend, wobei das „Opa-Voß-Brot” etwas dunkler und kräftiger gehalten ist („so knorrig und furchig wie der Opa“), während die „Oma-Voß” eine himmlisch leichte, geradezu zarte und luftige Krume aufweist. Ebenfalls sehr beliebt ist das „Wengerterbrot”, ein herzhaftes Bauernbrot. Ein besonderer Tipp dazu sind die hausgemachten Konfitüren. Falls gerade im Angebot: unbedingt Aprikose-Maracuja probieren – eine Delikatesse!
Brezel Bäck Bosch
Innenstadt, Schwabstr. 104, PLZ 70193 Tel. 0711-636 47 73 www.brezelbaeckbosch.de
Wer den „Brezel Bäck“ im Stuttgarter Westen aufsucht, dem kann es gut passieren, dass er sich zunächst in eine bis nach draußen reichende Schlange einreihen muss. Der kleine Verkaufsladen mag unauffällig sein, aber was in den Regalen liegt, ist spektakulär gut. Natürlich kommen viele Kunden vor allem wegen der namensgebenden Brezel, doch uns haben es vor allem die tollen Brote angetan, von denen eines köstlicher ist als das andere. Verkostet haben wir den in der Krume auffallend hellen und sehr feinen Dinkellaib, das angenehm luftige Kartoffel-Bier-Brot mit feinhefiger, pikanter Note und das wunderbar saftige Roggenbäckerbrot mit tollem Aroma – alles drei Glanzstücke des Bäckerhandwerks!
Café Nast
Ortsteil Mitte, Esslinger Str. 40, PLZ 70182 Tel. 0711-23 89 70 www.cafenast.com
Seit 1902 ist „Nast” eine der ersten Adressen unter den Qualitätsbäckern Stuttgarts. Auch wenn das Beratungs- und Verkaufsgespräch bei unserem Besuch eher schwäbisch-herzhaft als wirklich kundenorientiert ausfiel, so kann der Traditionsbetrieb doch mit seinen Klassikern aus der Backstube überzeugen. Allen voran gilt das nach Gewicht verkaufte Hausbrot, nach einem Familienrezept zu je einem Drittel Weizen, Roggen und Dinkel gebacken, als Referenz. Sehr luftig und mit knuspriger Kruste kann außerdem das Brot nach Elsässer Art überzeugen. Sehr ordentlich ist auch das Roggensaftbrot.
Hafendörfer
Ortsteil Mitte, Heusteigstr. 35, PLZ 70180 Tel. 0711-96 01 20 www.hafendoerfer.com
Urgroßvater Wilhelm Hafendörfer war königlicher Hofbäcker in London und eröffnete nach seiner Rückkehr aus England 1898 eine Bäckerei im Stuttgarter Westen. 1987 wurde der heutige Hauptstandort in der ehemaligen Hofbuchdruckerei im Heusteigviertel eröffnet. Mit heute fünf Filialen zählt man zwar zur mittleren Betriebsgröße in der Region, schwört aber dennoch auf handwerkliche, traditionelle Produktion. Der Hefezopf gilt unter den Einheimischen als besonders beliebt, unter den von uns getesteten Produkten konnten aber auch das rustikale Holzofenbrot und der herzhafte Roggenstern überzeugen. Das wohl dem aktuellen Italo-Trend geschuldete „Filione” blieb hingegen geschmacklich blass.
Königsbäck
Ortsteil Ost, Gablenberger Hauptstr. 70, PLZ 70186 Tel. 0711-46 39 58 www.koenigsbaeck.de
Die Bioland-Bäckerei ist als einziger Betrieb im Raum Stuttgart kontrolliertes Mitglied des Slow-Baking Verbands, der sich für die Rückbesinnung auf die traditionelle Backkultur und besonders lange Reifezeiten der Teige einsetzt. Allein schon für das „Opa- Brot”, ein Weizenmischbrot mit 30 Prozent Roggenanteil, lohnt sich die Anfahrt in den Stuttgarter Osten. Es hat eine geradezu süchtig machende, ungemein knusprige und tiefe gefurchte Kruste und kommt auch in der gehobenen Gastronomie der Landeshauptstadt auf den Tisch. Aber auch die Brezeln aus der Backstube von Lothar Wolf und Aurelio Ingrassia genießen zu Recht einen herausragenden Ruf unter schwäbischen Feinschmeckern.
Schrade
Ortsteil Möhringen, Leinenweberstr. 38, PLZ 70567 Tel. 0711-161 01 36 www.baeckerei-schrade.de
Die Bioland-Bäckerei unweit des Möhringer Bahnhofs kann sich regelmäßig über hohe Auszeichnungen erfreuen. Zuletzt wurden im Jahr 2015 bei der Brotprüfung des Zentralverbandes des Deutschen Bäckerhandwerks von zehn eingereichten Broten nicht weniger als acht mit „sehr gut“ ausgezeichnet. Unbedingt probieren sollte man das aus Ruchmehl hergestellte Bündner-Brot, das mit ausgesprochen kraftvollem Geschmack und dunkler, intensiver Kruste ein kleines Erlebnis ist. Sehr gut vor allem zu Blauschimmelkäse passt der mit Feigen gebackene Dinkel-Feigling.
Trölsch Bäckerei Konditorei Café
Ortsteil Feuerbach, Stuttgarter Str. 83, PLZ 70469 Tel. 0711-85 68 00 30 www.troelsch.de
Trotz der mittlerweile stattlichen Unternehmensgröße mit 20 Standorten im Norden von Stuttgart hat sich die Bäckerei „Trölsch” ein erstaunlich hohes Qualitätsniveau und eine bemerkenswerte Detailverliebtheit bewahrt. Das Angebot umfasst zahlreiche sehr interessante Spezialitäten, die es zu entdecken lohnt. Wir verkosteten unter anderen das Schwarzwälder Fladenbrot mit guter Balance von Luftigkeit und Saftigkeit, den herzhafteren Alpenlaib und das besonders leichte und fluffige, aber dennoch mit gutem aromatischen Ausdruck überzeugende Joghurtbrot. Die Spitzbaguettes in mittlerer Größe sind darüber hinaus eine gute Brotbeilage bei der Dinnerparty. Die Bäckerei wurde 1958 in Gerlingen geründet und wird heute von den Brüdern Peter, Jürgen und Ulrich Trölsch geführt. Laut eigener Aussage zählt ihr Familienunternehmen zu den modernsten Bäckerbetrieben Deutschlands.
Der heute von den Brüdern Dirk und Falk Hafendörfer geleitete Betrieb ist eine Institution mit langer Tradition in der Landeshauptstadt. Urgroßvater Wilhelm Hafendörfer war königlicher Hofbäcker in London und eröffnete nach seiner Rückkehr aus England 1898 eine Bäckerei im Stuttgarter Westen. 1987 wurde dann der heutige Hauptstandort in der ehemalige Hofbuchdruckerei im Heusteigviertel eröffnet. Das rustikale Holzofenbrot, die Referenz aus der Backstube, ist ein Buchweizenbrot, eigentlich ein Dinkelvollkornbrot mit Buchweizen auf der Kruste: Es überzeugt mit fein-nussigem Geschmack. Eine besondere Spezialität ist das in Schneckenform gedrehte St. Galler Halbweißbrot. Das Oliven-Pain-Paillasse gefällt durch betont fruchtiges Olivenaroma.
Man fühlt sich sofort wohl in dieser Traditionsbäckerei mit über hundertjähriger Geschichte. Die Atmosphäre des herrlich altmodischen Interieurs in dem schmucken Eckhaus im Heusteigviertel wird durch einige brennende Kerzen noch unterstrichen. Doch auch für das, was die Backstube leistet, schließt man diesen Betrieb sofort ins Herz. Das Schweizer Bauernbrot, ein helles Weizenmischbrot mit kleinem Roggenanteil und Bio-Sauerteig, ist stets eine Empfehlung wert, einen Tick dunkler in der Krume und mit wunderbar aromatischer Kruste ist das Altdeutsche Bauernbrot. Das Quark-Kartoffel-Krüstchen überzeugt mit einem ganz subtil säuerlichen Aroma, das kleine Walnussvollkornbrot ist eine kernig-nussige Delikatesse.
Bäckermeister Jürgen Frank ist überzeugt: „Wer Brot backt, trägt Verantwortung“. Dass er es damit ernst meint, schmeckt man seinen auf hohen Standards zeitgemäßer Handwerkskunst fußenden Produkten an, aber man sieht auch daran, dass er seinen Betrieb klimaschutzzertifiziert und ohne Umweltbelastung betreibt. Das Bierbrot auf Weizenbasis mit etwas Roggen und Gerste überzeugt mit ganz feiner Brotgewürznote, die Möhrenkruste ist herzhaft und saftig, das Südtiroler Fladenbrot zeigt tolle Aromen von Fenchel, Kümmel und Koriandersaat. Eine besondere Spezialität sind die veganen Brezeln, bei denen auf das sonst traditionelle Schweineschmalz im Teig verzichtet wird und somit das schwäbische Grundnahrungsmittel nicht nur bei Veganern, sondern auch bei muslimischen Genießern beliebt gemacht hat.
Seit 1902 ist Nast eine der ersten Adressen unter den Qualitätsbäckern Stuttgarts. Auch wenn das Beratungs- und Verkaufsgespräch bei unserem Besuch eher schwäbisch-herzhaft als wirklich kundenorientiert ausfiel, kann der Traditionsbetrieb doch nach wie vor mit seinen Klassikern aus der Backstube überzeugen. Das gilt vor allem für das nach Gewicht verkaufte Hausbrot, nach einem Familienrezept mit je einem Drittel Weizen, Roggen und Dinkel gebacken. Sehr luftig und mit knuspriger Kruste kann außerdem das Brot nach Elsässer Art überzeugen. Ordentlich ist das Roggensaftbrot.
Schon vor der Tür duftet es verführerisch, und im Verkaufsraum kann man über einen Live-Bildschirm die fleißigen Hände beim Schlingen der weithin gerühmten Brezeln in der Backstube bewundern. Die Bioland-Bäckerei von Francesco Ingrassia und seinem Vater Aurelio im Stadtteil Gablenberg ist stets die Anreise wert. Das „Opa-Brot“, ein Weizenmischbrot mit 30 Prozent Roggenanteil, ist das Vorzeigestück des Betriebs und ganz klar eines der besten Brote der Landeshauptstadt. Das „Ostheimer“ aus der Kastenform ist außen knusprig sowie innen ausgesprochen fluffig und daher besonders gut als Toastbrot geeignet. Keine Frage, Ingrassias Bestehen auf traditioneller Backkultur und besonders langer Teigführung unter dem Hashtag-Motto „bäcktotheroots“ macht sich in jedem seiner Brote auf schmackhafte Weise bemerkbar.
Auf ihre bis ins Jahr 1904 zurückreichende Familientradition sind Iris und Dirk Voß besonders stolz. Sichtbares Zeichen dafür die sind beiden Oma und Opa gewidmeten Brotspezialitäten als Klassiker der Bäckerei. Beide Mischbrote sind ebenso sehenswert wie wohlschmeckend, wobei das „Opa-Voß-Brot“ etwas dunkler und kräftiger gehalten ist, während die „Oma“-Version eine himmlisch leichte, geradezu zarte und luftige Krume zeigt. Doch auch das Wengerterbrot mit mehlierter Voß-Signatur schmeckt hervorragend. Eine besondere Spezialität mit ausdrucksvollem Aroma ist die „Atlanta-Kruste“, ein 5-Korn-Brot mit Mais und Erdnüssen. Stets empfehlen können wir auch die hausgemachten Konfitüren wie Zwetschge-Heidelbeer-Apfel oder Erdbeer-Rhabarber.
Wenn in der winzigen Bäckerei Bosch die Brezeln duftend aus der Backstube geholt werden, bildet sich nicht selten eine Schlange bis auf die Straße hinaus. Doch auch wenn Bosch als der Brezelbäcker schlechthin bekannt ist, sollte das schwäbische Grundnahrungsmittel bei Weitem nicht der einzige Grund für die Fahrt in den Stuttgarter Westen sein – hier sind alle Backwaren überragend gut! Man probiere beispielsweise den Hirtenlaib, ein genetztes Bauerbrot auf Dinkelbasis, mit wunderbar luftiger Textur und nussigem Touch. Oder das intensive Roggen-Kraftbrot! Oder das herrlich saftige Pflastersteinbrot mit ausdruckvollem Aroma! Oder das köstliche Bierbrötchen mit Kartoffeln, das mit einer Scheibe Emmentaler belegt zu einer kleinen Delikatesse wird.
Eine besondere Spezialität des Dürrlewanger Biolandbäckers ist das Dinkel-Power-Brot, das mit als Goldkeimlingen bezeichneten Sprossen verfeinert wird und durch etwas Bio-Honig im Teig einen angenehm süßlich-nussigen Touch bekommt. Beliebt ist auch das „Dürrlewanger“ als traditionelles, schön luftiges Landbrot. Etwas kräftiger wirken das Backstuben-Weizenmischbrot und das Gutsherrenbrot. Die „Dürrlewanger Wurzel“ ist ein herzhaft-rustikales Baguette. Irritierend ist jedoch, dass sich entgegen dem sonstigen Niveau der 1968 ursprünglich in Tübingen gegründeten Bäckerei auch das Einheits-Markenbrot „Bernd“ im Sortiment findet.
Beim Einkauf in der vielfach ausgezeichneten, freundlichen Bäckerei unweit des Möhringer Bahnhofs fällt es angesichts der vielen wirklich tollen Brote schwer, sich zu entscheiden. Der saftige Bioland Mühlenlaib ist schon optisch ein Genuss, das „Orgellaible“ aus Dinkelmehl ist toll ausgewogen im Geschmack mit knuspriger Kruste. Großporige, fluffig-feine Krume und würzige Kruste zeichnet das köstliche Tessiner Weizenbrot aus. Ganz ähnlich, aber ohne Hefe gebacken, ist das aus Ruchmehl hergestellte Bündner-Brot. Das Ährenbrot auf Baguette-Basis schmeckt nicht nur gut, sondern ziert auch den Frühstückstisch.
Als einer den wenigen Betriebe dieser Größe konnte sich die Bäckerei Trölsch erneut die Empfehlung an dieser Stelle verdienen. Für die 22 Standorte im Norden von Stuttgart wird nach wie vor ausschließlich mit regionalen Mehlen und hohen handwerklichen Standards gebacken. Das große Schwarzwälder Fladenbrot der 1958 in Gerlingen gegründeten und heute von den Brüdern Peter, Jürgen und Ulrich Trölsch geführten Bäckerei ist zu loben. Das schwäbische Kartoffelbrot und der herzhaftere Alpenlaib sind ebenfalls sehr beliebt. Toll zum Münsterkäse passt das würzige Kümmel-Laible. Der Vinschgauer Fladen hat schöne Kruste und gute Textur, bleibt aber im Gewürz-Aroma etwas hinter den Südtiroler Vorbildern zurück.