Der FEINSCHMECKER Trendreport 2021
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Was wollen wir essen? Und wie? Wertewandel mit Geschmack.

Die neue Genusskultur

Das Jahr 2020 hat viele Veränderungen mit sich gebracht, die nachwirken. Nahezu jeder Bereich ist von den Auswirkungen der Gesundheitskrise betroffen. Das eigene Zuhause wandelte sich zum Büro, zur Schule und zum Fitnessstudio, und in der Küche wird so viel Zeit verbracht wie lange nicht mehr. Essen wurde zum Highlight des Tages und veränderte das Verständnis von Genuss gravierend.
 

"Nachhaltigkeit, Transparenz und Digitalisierung sind die Megatrends, die sich durch alle Bereiche ziehen: von der Limo über Küchenausstattung bis zur Spitzenküche. Wer hier schlecht aufgestellt ist, wird es in Zukunft schwer haben, Kunden zu überzeugen und zu erreichen."


Es wird gekocht, gebacken und fermentiert, Kochbücher sind heiß begehrt, Online-Kochkurse erleben einen Aufschwung, der nach wie vor anhält. Restaurants, die schließen mussten, entdeckten das Take-away-Geschäft oder entwickelten deutschlandweite Versandkonzepte.

Doch auch die Frage, wie wir uns eigentlich ernähren, rückt immer stärker in den Fokus: regional und nachhaltig und wenn möglich mit Produkten aus biologischem Anbau. Vegane oder vegetarische Ernährung wird immer wichtiger, der Fleischkonsum geht weiter zurück. Das haben auch Restaurants erkannt, die vermehrt fleischlose Menüs anbieten.

Was kommt heute ins Glas?

Der Getränkemarkt in Deutschland ist riesig. Rund 21 Milliarden Euro gaben die Deutschen 2019 allein für alkoholfreie Getränke aus – Tendenz steigend. Gefragt sind kleine Marken, die mit Persönlichkeit, Transparenz und nachhaltig erzeugten Zutaten immer mehr Kunden gewinnen.

Das gilt längst auch für andere Bereiche: Ob Craftbier, das aus hochwerti­gen Grundprodukten herge­stellt ist, Kaffee, dessen Ur­sprung man genau kennt, oder Wein, der biodynamisch ange­baut wird. Werte wie diese sind den Kunden heute wichtig – und bei großen Herstellern meist nicht zu finden.

„Kleine Erzeuger haben verstanden, dass sie durch die Digitalisierung eine viel größere Ziel­gruppe ansprechen, die bereit ist, etwas mehr zu zahlen, dafür aber weiß, woher ihre Lebens­ mittel kommen.“ 

Julia Kühn, Gründerin der Direkt-Handelsplattform pielers.de

Der Trend der "Null Promille"

Restaurants bieten alkoholfreie Menübegleitungen an, Bars mixen Drinks ohne Promille, die ihren Vorbildern in nichts nachstehen. Hier wird viel getüftelt, Kräuter werden extrahiert, es wird fermentiert und auch imitiert. Zum Beispiel der Geschmack von Gin, Whisky oder Wodka – und das erstaunlich gut. Nahezu jede Spirituose gibt es ohne Alkohol, und auch beim Bier gibt es Alternativen, die dem Original sehr nahekommen.

Wasser kommt übrigens auch aus dem Hahn

Und was ist mit dem Null-Promille-Getränk schlechthin? Wasser? Die Regionalität eines Mineralwassers wird zunehmend für Marketingzwecke genutzt, auch wenn das eigentlich ein alter Hut ist, weil die Quelle meist schon den Namen gebar. Neu: Mit dem Kauf eines Wassers kann man jetzt auch Gutes tun. Wer etwa Viva con Agua oder share kauft, unterstützt den Zugang zu sauberem Trinkwasser in armen Regionen. Die Wasserhelden lassen Flaschen in unterschiedlichen Regionen abfüllen und verkürzen so die Transportwege. Doch es geht auch einfach: mit Wasser aus dem Hahn – wird immer beliebter.

Home Sweet Home

Noch nie haben wir so viel Zeit zu Hause verbracht wie in der Pandemie. Daraus folgte, dass wir uns stärker mit unserer Einrichtung beschäftigten – von der Küche bis zum Wohn­zimmer.

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