Johann Lafers Tipps für Hamburg

Johann Lafers Tipps für Hamburg

Johann Lafer hat sein Herz an Hamburg verloren. Und immer, wenn er an der Elbe ist, besucht er eines seiner Lieblingslokale. Sie stehen für kulinarische Vielfalt und beständige Qualität in der Hansestadt.
Datum22.05.2025

1. Batu Noodle Society

Der Mix aus Chinarestaurant-Folklore und Design ist ein Magnet: Ohne Reservierung geht in dem Lokal hier nichts. (Das will gefunden werden: Es ist der zurückhaltend beschilderte Hauseingang rechts.) Und die aromatischen Neuinterpretationen chinesischer Nudelküchen kommen an. Umsichtig modernisieren Chef Marcel Stut und sein Team Klassiker zwischen Hot-Pot-Dumplings, Iberico-Wantan und XO-Weizennudeln mit Szechuan-Ragù. Alles ist Handarbeit: Teigtäschchen und feine Eiernudeln werden täglich frisch zubereitet, ebenso die dicken Weizennudeln. Am Wochenende führt Sommelière Marion Swoboda durch die kleine, feine Weinkarte.
Adresse: Batu Noodle Society, Eimsbütteler Str. 1, Altona-Nord
Web: www.batu.global
Öffnungszeiten: Di–Sa 17.30–24 Uhr
Hauptgerichte: 30–50 €

2. Dim Sum Haus

Hamburgs ältestes Chinarestaurant führen die Gastgeber Dennis und Mary-Ann Kwong in dritter Generation. Die Pekingente genießt wie die über 30 hausgemachten Dim-Sum-Variationen einen hervorragenden Ruf. Zu den Klassikern zählen Har-Gau mit Garnelen-Bambus-Füllung im durchscheinenden Teig und Xiao Long Bao mit flüssiger Brühe. Hamburger Köche wie Kevin Fehling und Tim Raue sind bekennende Fans. Auch die authentischen Char-Siu-Gerichte überzeugen: Gereiftes, würzig mariniertes Fleisch wird über glühenden Kohlen nach kantonesischer Grillkunst saftig geröstet.
Adresse: Dim Sum Haus, Kirchenallee 37, St. Georg
E-Mail: mail@dimsum.haus
Web: www.dimsumhaus.com
Öffnungszeiten: Mo–Fr 12–15 und 17.30–23 Uhr, Sa–So 13–23 Uhr
Hauptgerichte: 14–36 €

3. Casa di Roma

Das „Casa di Roma“ ist eine Institution – und befindet sich fest in indischer Hand. Seit über 30 Jahren betreibt Gastgeber Suman Kumar mit seiner Frau dieses Lokal, mit Sohn Ricky steht schon die nächste Generation bereit. Indischer Inhaber und italienische Küche – passt das? In diesem Fall: und wie! Die variantenreiche Küche wird unverfälscht geboten, die umfangreiche Weinkarte listet eine hochwertige Vielfalt an Gewächsen aus Italien und Frankreich, die bezahlbar sind. Die Kumars sind jeden Abend im Lokal präsent. Man trifft auf junge Leute, ältere Herrschaften, Fernsehgesichter, Sportler oder Sänger. Ein Klassiker ist die Vorspeisenplatte mit knusprig-dünn gebackenen Artischocken in Parmesan gewendet oder die erstklassig zubereitete Seezunge mit würzigem Spinat. Herrlich im Sommer: die Tische draußen.
Adresse: Casa di Roma, Lange Reihe 76, OT St. Georg
Tel.: 040-2803043
Web: www.casadiroma.de
Öffnungszeiten: Di–Sa 11.30–24 Uhr
Hauptgerichte: 18,50–76,50 €

4. Haerlin (Fairmont Hotel Vier Jahreszeiten)

Seit 2002 verbindet Zwei-Sterne-Koch Christoph Rüfer höchste handwerkliche Ansprüche mit einer zugänglich-lässigen Leichtigkeit zwischen Klassik und Moderne, eine vielschichtige Regionalität in oft exotische Kompositionen, in denen alles genial gedacht ist und stimmig zueinanderfindet. Nie geht das auf Kosten des Eigengeschmacks der edlen Qualitätsprodukte, die Rüfer im Gourmetrestaurant des Fairmont Hotel Vier Jahreszeiten gemeinsam mit Sous-Chef Tobias Günther serviert. Norwegische Jakobsmuscheln treffen auf Sanddorn-Beurre-blanc und Imperial Caviar, friesisches Wagyu auf Morcheln, Hanfsamen und schwarzem Knoblauch. Mein Tipp: Genießen Sie das Menü am Chef’s Table mit Blick in die Küche oder am exklusiven Sommeliertisch! Gönnen Sie sich den Digestif in der Jahreszeiten-Bar, einer Hamburger Institution: Edle Hölzer prägen den gemütlich-kommunikativen Raum, die Bar erfüllt jeden Wunsch – man verweilt hier gerne länger (und darf sogar rauchen)!
Adresse: Restaurant Haerlin, Neuer Jungfernstieg 9–14, Neustadt
Tel.: 040-34940
Web: www.restaurant-haerlin.de
Öffnungszeiten: Di–Sa 18.30–23 Uhr
Menü: 325–520 €

5. Theo’s (Hotel Grand Elysée)

Deutschlandweit steht der Name Block für Steak-Kompetenz, im eigenen Hotel Grand Elysée findet sich das Restaurant „Theo’s“: Hier pflegen Gastgeber Levent Tarhan und sein Team Fleisch-Kultur auf hohem Niveau. Die Einrichtung ist gediegen, der Service souverän, die Konzentration gilt den Tellern: In der verglasten Küche brutzeln bei 800 Grad Steaks und Cuts von bester Qualität auf dem Southbend-Infrarotgrill. Ob Filet Mignon, Wagyu-Rib-Eye oder Scotch Beef, das aromatische Fleisch ist 40 Tage trocken gereift, alle Cuts werden nach Wunsch auf den Punkt gegart. Empfehlenswert sind auch Nordseesteinbutt und Hummer vom Grill. Vorweg ein paar Austern, drum herum und dazu typische Steakbeilagen, klassische Saucen – und eine kompetent zusammengestellte Weinkarte.
Adresse: Theo’s im Hotel Grand Elysée, Rothenbaumchaussee 10, Rotherbaum
Tel.: 040-41412855
Web: www.grand-elysee.com
Öffnungszeiten: Mo–Sa 18–23 Uhr
Hauptgerichte: 39–135 €

6. Brasserie Tortue und Jin Gui (Hotel Tortue)

Zentral gelegen, in dennoch ruhiger Hinterhoflage, beherbergt das Stadthotel Tortue am Bleichenfleet neben einer Bar auch eine stilvoll-gastfreundliche Brasserie, in der Klassik und weltgewandte Lebensfreude zu Hause sind. Die Brasserie gehört zu Lafers Lieblingsrestaurants, die Hummersuppe mit Krustentierravioli schmeckt perfekt, und das Bœuf bourguignon bleibt hier der König unter den französischen Schmorgerichten. Auf der anderen Seite des idyllischen Innenhofs des Hotelareals liegt Asien: Im „Jin Gui“ werden ordentliche Sushi zur ansonsten recht frei ausgelegten, fernöstlich geprägten Crossover-Küche serviert.
Adresse Brasserie: Brasserie „Tortue“ im Hotel Tortue, Stadthausbrücke 10, Neustadt
Tel.: 040-33441400
Web: www.tortue.de
Öffnungszeiten Brasserie: Mo–Fr 7–23 Uhr, Sa–So 7–13 Uhr & 14–22.30 Uhr
Hauptgerichte Brasserie: 25–70 €
Öffnungszeiten Jin Gui: Mo–Sa 12–23 Uhr, So 17–23 Uhr
Hauptgerichte Jin Gui: 20–34 €

7. Weinwirtschaft Kleines Jacob (Hotel Louis C. Jacob)

Ein Besuch im renommierten Louis C. Jacob vor den Toren der Stadt lohnt allein schon für den herrlichen Elbblick, aber vor allem wegen der vielfach ausgezeichneten Küche von Thomas Martin, der hier seit über 20 Jahren im Gourmetrestaurant des Hauses wirkt. Im Sommer letzten Jahres eröffnete er nach einer Pause auch die zugehörige Weinwirtschaft „Kleines Jacob“ wieder. Das Menü der kulinarischen Österreichbotschaft listet Schmankerl wie Frittatensuppe mit Siedfleisch, Wiener Schnitzel und Waldmeister-Topfenschaum mit Rhabarber, dazu eine schöne Auswahl an Weinen aus Österreich und Slowenien. Die Qualität der Küche trägt deutlich die Handschrift des gebürtigen Baden-Württembergers Thomas Martin, der für tiefgründige Saucen, moderne Leichtigkeit und klassische Akkuratesse steht.
Adresse: Weinwirtschaft „Kleines Jacob“ im Hotel Louis C. Jacob, Elbchaussee 404, Nienstedten
Tel.: 040-82255510
Web: www.hotel-jacob.de
Öffnungszeiten: Do–Mo 17–22.30 Uhr
Hauptgerichte: 18–29 €

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