Cornwall: 5 Lieblingsorte für Feinschmecker

Cornwall ist ein Paradies für Feinschmecker. Die südwestenglische Grafschaft begeistert mit ihrer kreativen Szene, regionaler Küche und einzigartiger Natur. Hier kommen unsere fünf Highlights für alle, die Cornwall mit allen Sinnen erleben möchten – von Newlyn bis St. Ives, vom South West Coast Path bis zum Minack Theatre.
1. Argoe Restaurant, Newlyn

Mit „Forgotten Fish“ setzte Richard Adams vor fünf Jahren neue Maßstäbe in der Fischereiindustrie: Köpfe und Schwänze der Fänge seiner Familie, die in Newlyn den Fischhandel Trelawney Fish & Deli betreibt, sowie zuvor unbeliebte Sorten finden nun dank Adams den Weg in die Topgastronomie Londons. Und vor Ort in Newlyn hat er mitten im Hafen ein kleines Restaurant eröffnet. Im „Argoe“ kommen nicht nur Hummer, Seeteufel (Foto) und Steinbutt auf den Holzkohle-Grill, sondern eben auch Flunder oder Stöcker. Küchenchef Ben Coombs, der zuvor bei Margot Henderson in der „Rochelle Canteen“ in London gearbeitet hat, geht es um schlichte Perfektion, er versieht den fangfrischen Fisch höchstens mit einem Spritzer Zitrone und ein paar Kräutern. Dazu gibt es naturbelassene Weine. Der Service ist herzlich und die Stimmung an den 20 Holztischen ausgelassen. Herrlich!
2. The Alverton, Truro

Das Herz von Cornwall schlägt in Truro. Wer die hohen Preise von Küstenhotels umgehen möchte, sollte die kornische Hauptstadt, Schauplatz so einiger Rosamunde-Pilcher-Verfilmungen, als Basis wählen. Es gibt nette Geschäfte, eine neogotische Kathedrale, viktorianische Villen, kopfsteingepflasterte Gassen und einen zwei Mal wöchentlich stattfindenden Bauernmarkt. Produkte von dort verwendet der Michael-Caines-Zögling Ollie Wyatt in seinem Menü voller kornischer Zutaten mit globalem Twist im Restaurant des Hotels The Alverton. Das Vier-Sterne-Haus befindet sich zehn Fußminuten von der Kathedrale entfernt in einem 200 Jahre alten Kloster. Fernab jeden Trubels verliert man sich hier gern in den verwinkelten Gängen, bestaunt das zum Teil originale Buntglas der Fenster. Alle Zimmer wurden von dem Designer Matt Hulme ausgestattet. Es heißt, hier kehrten auch Prominente wie die Schauspielerin Daryl Hannah gern ein.
3. Minack Theatre, Penzance

Mit Blick auf den Atlantik, auf einem Granitsitz thronend, den Picknickkorb neben sich – so genießt man Aufführungen in einem der spektakulärsten Spielorte Englands, dem Minack Theatre bei Porthcurno. Das von der Künstlerin Rowena Cade initiierte Amphitheater ist zwar erst knappe 100 Jahre alt, Zuschauer fühlen sich jedoch in griechisch-römische Zeiten versetzt, wenn sie eine der Aufführungen (Mitte Mai bis Mitte September) besuchen. Cade hatte dem örtlichen Theaterensemble einst angeboten, ihren bis an die Klippen reichenden Garten für Shakespeares „Der Sturm“ zu nutzen. Die Show wurde ein solcher Erfolg, dass sie ihr Zuhause in ein festes Theater verwandeln ließ. Und selbst wer sich nicht für eines der gerade dargebotenen Stücke interessiert, sollte sich zumindest bei Tag diesen Freiluft-Spielort ansehen. Der Blick über Porthcurno, den Atlantik, auf Felsen und Buchten ist auch ohne Theater ein großes Schauspiel.
4. The Tate, St. Ives

Unzählige Galerien und Künstlerateliers finden sich in St. Ives. Sie machen den Charme dieses kunstbegeisterten Fischerdorfs im Norden Cornwalls aus. Neben der St. Ives Society of Artists, Back Road Artworks, New Craftsmen und Penwith Gallery lohnt besonders The Tate St. Ives den Besuch. Direkt an der Promenade von Porthmeor Beach ragt das lichtdurchflutete Gebäude aus weißem Beton wie eine übergroße, spiralförmige Muschel hervor. Zu erfahren ist hier die Geschichte von St. Ives als Zentrum moderner englischer Kunst nach dem Zweiten Weltkrieg, zu sehen sind Werke von Barbara Hepworth, Terry Frost, Peter Lanyon, Patrick Heron und Naum Gabo. Vor oder nach dem Besuch sollte man einen Kaffee oder Lunch am Porthmeor Beach einplanen. Entweder im Museumscafé auf der Dachterrasse oder im Porthmeor Beach Cafe, wo auch das Dinner zum Sonnenuntergang zu empfehlen ist.
5. South West Coast Path

Was einst der Sicherheit des Landes diente, gehört heute zu den schönsten Wanderwegen Englands. Über mehr als 1000 Kilometer, von Minehead in Somerset rund um die Südwest-Halbinsel bis zurück nach Poole Harbour in Dorset, führt die ehemalige Aussichtsroute der Küstenwache. Großbritanniens längster ausgeschilderter Fernwanderweg schmiegt sich eng ans Meer und führt durch die als UNESCO-Welterbe geschützte Bergbaulandschaft von Cornwall und Devon. Wanderer erwarten grandiose Aussichten: auf kilometerlange Sandstrände, gigantische Klippen, Buchten mit Seehundkolonien, die Weiten des Meeres. Es geht am westlichsten Punkt Großbritanniens, Land’s End, vorbei und auch am südlichsten: Lizard Point. Jederzeit kann man in pittoresken Küstenorten Halt machen: in Padstow, St. Ives, Porthleven, Fowey, Falmouth und vielen weiteren.