Die 555 besten Weingüter 2024
Pino Magma steht für weiße Burgunderweine vom Kaiserstuhl. Neben zahlreichen Weingütern haben sich auch die Bischoffinger Winzer dem Kollektiv angeschlossen. Ihr Pino Magma Réserve ist eine Cuvée aus Grau- und Weißburgunder und reifte 9 Monate im Holzfass. Es ist der interessanteste Wein in der Kollektion, die sich durch technisch einwandfreie, aber teilweise etwas eindimensionale Weine auszeichnet.
Das Weingut residiert in einem schmucken, von Franz-Michael Bercher 1756 in Burkheim erbauten Gebäude. Und so wünscht man sich denn auch die Weine der Cousins Arne und Martin Bercher, Weine, die sich in den letzten Jahren möglicherweise eher durch eine gewisse Solidität als durch reizvolle Formen ausgezeichnet haben. Dennoch gibt es Schönheiten zu entdecken, etwa den Jechtinger Eichert Grauburgunder 2021 (sortentypisch Grauburgunder und im besten Sinne badisch, süffig, mit guter Säure, einer hübschen Würze und dem gerade richtigen Quantum Schmelz) sowie das Große Gewächs Burkheimer Feuerberg Haslen Grauburgunder von 2022, dem zu Recht bekanntesten Wein des Hauses, der in den nächsten Jahren noch prächtig zulegen wird.
Das Weingut hat seine Kollektion in drei Kategorien eingeteilt: Frucht, Stein und Zeit. Die Weine spiegeln das jeweilige Motto gut wider, so ist zum Beispiel der Grauburgunder „Frucht“ ein Wein mit Saftigkeit und gutem Druck. Die „Zeit“-Linie ist ebenso passend gewählt: Die Weine sind kräftig, vom Holz geprägt und brauchen vermutlich noch ein paar Jahre, um sich komplett zu entfalten. Gleichzeitig sind sie kräftig genug, um mit dem Holzeinsatz mithalten zu können wie etwa der Grauburgunder vom Bischoffinger Rosenkranz. Ein vollmundiger, sehr saftiger Wein, der zu unseren Probiertipps zählt.
Das Weingut vom Kaiserstuhl überzeugt mit einer stimmigen, schönen Kollektion, in der uns vor allem die Rotweine gefallen haben. Die Lagen sind hierbei präzise herausgearbeitet. Der Spätburgunder vom Kiechlinsberger Ölberg präsentiert sich als eleganter Vertreter, während der Spätburgunder vom Oberrotweiler Henkenberg durch seine Kraft beeindruckt. Der Spätburgunder vom Bischoffinger Enselberg ist der Tiefgründigste von allen und zeigt den hohen Anspruch des Weinguts – gleichzeitig braucht er sicher noch einige Jahre Flaschenreife. Daneben sollte man unbedingt auch die Weißweine probieren, die mit Feinheit und Saftigkeit brillieren.
Wir sind begeistert, wie Friedrich Keller auch in diesem Jahr wieder seine Handschrift präzise herausgearbeitet hat und uns Weine beschert, die mit ihrer zarten Kraft nachhaltig beeindrucken. Hier gibt es keinen Kitsch und keine Eintönigkeit, sondern komplexe und zugleich trinkfreudige Weine, die ihr Terroir ins Glas bringen. Das Spätburgunder Große Gewächs vom Eichberg ist präzise strukturiert mit dunklen Aromen von Schokolade, doch im Geschmack so zupackend und saftig, dass man sofort einen zweiten Schluck möchte. Der Vertreter aus der Bassgeige ist naturgemäß etwas breitschultriger und expressiver mit prägnanter Struktur und Kraft, der auf jeden Fall noch etwas Zeit auf der Flasche braucht. Am meisten begeisterte uns in diesem Jahr der Grauburgunder vom Schlossberg: ein eigenständiger, außergewöhnlicher Wein mit tollem Holzeinsatz, der zart und fein eingebunden ist und einen festen frischen Kern umkleidet.