Die 100 besten Olivenöle: Olio Award 2024 | Seite 4

Die 100 besten Olivenöle: Olio Award 2024

Bewertung mindestens
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Preisspanne €
Platzierung
Platz 31
Picholine Olio Allegretti Bio
Intensiv fruchtig
Platz 31

Zum zweiten Mal dabei und gleich um 34 Plätze verbessert: Marco Rizzi, der unter anderem eines der schönsten, das heißt qualitativ hochwertigsten Picholine-Öle erzeugt. (Und damit ein weiteres Mosaiksteinchen für unsere aufgrund längerer Beobachtung formulierte These, dass diese seit Jahren schon aus Italien zu kommen scheinen). In diesem Jahr hat uns allerdings sein sortenreines Coratina, das Rizzi in einer der modernsten Ölmühlen Italiens extrahiert, begeistert, das, wie so häufig bei dieser Sorte, mit seinen Mandelpfunden wuchert: herrlich dünnflüssig, im Ansatz bittersüß und geradezu belebend, im Duft, neben Mandel auch der grüne Stielansatz der Aubergine, Fenchelsaat und Minze. n:

Mit Nachdruck und Gusto empfehlen wir das Öl zu Flageolett-Bohnen mit jamón ibérico, Törtchen mit formaggio di fossa (einem recht pikanten Schafskäse) oder zuppa di farro (Dinkelsuppe) mit Mangold.
Tenute Allegretti
Contrada Spetterrata, 72015 Montalbano di Fasano, Italien
24,00
Platz 32
Palacio Marqués de Viana, The Palace Blend. First day of Harvest
Intensiv fruchtig
Platz 32

Die 2023/24 im Palast bevorzugte Mischung (Picual-, Arbequina- und Royal-Oliven aus Hainen im Guadalquivir-Tal, zwischen den Naturparks von Cazorla und der Sierra Mágina) kann nicht ganz an das Ergebnis vom Vorjahr anschließen (Platz 22), ist möglicherweise auch etwas zurückhaltender iin Sachen Frucht, macht aber hinsichtlich ihrer Subtilität, Harmonie und Finesse eine ganze Menge her. Im Duft grüne und reife Tomate, Tomaten- und Olivenblätter und Babyspinat, am Gaumen im Ansatz jetzt etwas breiter, dichter, mehr Blattgrün (jetzt eher Feldsalat, etwas Rauke), sehr moderates Artischockenbitter und eine zwischen Brunnenkresse und grünem Pfeffer changierende Schärfe.

Passt zu Kartoffelsalat (die Variante mit Brühe und etwas Speck) oder zu gnudi mit burro e salvia.
Palacio Marqués de Viana
Juan Belmonte, 28043 Madrid, Spanien
24,05
Platz 34
Palacio Marqués de Viana, Sublime Early Harvest Blend
Intensiv fruchtig
Platz 34

Für das zweite der Top-Öle von Palacio Marqués de Viana, das „Sublime“, wird das Öl von Picual-, Arbequina- und Royaloliven einer sehr frühen und mit dem einer etwas späteren Ernte kombiniert, um intensive Rezenz und eine leichte, sehr feine Süße als aromatische Pole im Blend zu fixieren. Und tatsächlich duftet das Öl animierend „grün“ nach Gras, Petersilie, grünen Äpfeln und frischen Pinienkernen. Am Gaumen dann mehr Körper, etwas reifer, fruchtiger: Tomaten, Olivenfrucht und -blätter, ein Hauch Banane und feines, zartherbes Artischockenbitter nebst dezenter Schärfe im Nachhall, der bemerkenswert komplex ausfällt. Ein in der Tat sublimes Öl, das seinem Namen alle Ehr macht!

Passt hervorragend zu pikanten Merguez mit Linsen, Zwiebelconfit und gerösteten Pinienkernen oder Ravioli mit Ricotta-Parmesan-Salzzitronen-Füllung.
Palacio Marqués de Viana
Juan Belmonte, 28043 Madrid, Spanien
19,05
Platz 35
Knolive Epicure
Intensiv fruchtig
Platz 35

Das „Epicure“ kann ja nur gut sein. Warum? Dahinter steckt derselbe Produzent, der auch für Platz 28 unseres Wettbewerbs verantwortlich zeichnet: Familie Yévenes, deren klassische Linie mit dem Etikett „Hispasur“ vermarktet wird. Seit 1858 widmet sich Familie Yévenes dem Olivenöl, Zeit genug also, um eine zeitgeistige, dabei qualitativ hervorragende Zweitmarke zu etablieren. Der Hojiblanca-Picuda-Blend duftet grasig-frisch, dazu deutlich fruchtige Noten (Apfel, Tomate, Olivenblätter). Am Gaumen Avocado, wieder Tomate, Artischocken- und Radicchiobitternoten (sehr präsent und raumgreifend), anfangs Rauke- und Rettichschärfe, dann schwarzer Pfeffer (moderat), im Nachhall Chili (deutlich mehr!).

Sehr schön zu einer klassischen parmigiana di melanzane, wer’s spanischer mag, greift zu geröstetem Weißbrot (wenn möglich ein pan de libreta) und morcilla aus Valladolid (Blutwurst mit Pinienkernen).
Knolive Oils
Ctra. A-339, Km. 23, 14800 Priego de Córdoba, Spanien
21,95
Platz 36
Dominus Early Harvest
Mittel fruchtig
Platz 36

Ein Mantra, das wir gerne wiederholen: Der Spanier liebt sein Picual – und wir nicht minder. Dieses im Ansatz leicht süßliche Öl stammt von sehr früh geernteten Oliven aus der DOP Sierra Mágina und hat alles, was man sich wünschen kann (und sollte): Frische (Gras, balsamisch-ätherische Noten von Minze und Basilikum, Olivenblätter, Zitrusfrüchte), komplexe Aromen (Tomate in sämtlichen Reifestadien nebst Blattwerk und Rispe, grüner Apfel, Artischocke, noch unreife Mandel und grüne Banane), anregende, dabei angenehme Bitterkeit und Schärfe in nahezu perfekter Balance.

Erste Wahl zu einem mediterran angehauchten Kartoffelsalat – Oliven, Kapern und Oktopus inklusive, einer purrusalda (handfeste spanische Lauchsuppe) mit bacalao.
Monva, S.L.
Ctra. Jaén-Baeza, 23100 Mancha Real, Spanien
12,50
Platz 37
Oro del Desierto Coupage
Mittel fruchtig
Platz 37

Olivenflüsterer Rafael Alonso Aguilera hebt auch in diesem Jahr wieder einmal einen Schatz aus dem „desierto de Tabernas“ in der andalusischen Provinz Almeria, Europas einziger Wüste. Die „Wüstengold“-Coupage, ein Blend aus Picual plus Hojiblanca und Arbequina, die goldgrün schimmert, präsentiert sich auch in aromatischer Hinsicht in der Nase und am Gaumen recht grün: zart Minze bis fast Eukalyptus, dann grasig, Tomatenfrucht und blätter-, dazu grüne Mandeln, Rauke und zitrische Noten, Chicoree, distinktes Artischocken-Walnussbitter (grün) und feine, recht präsente und vor allem persistente Chilischärfe (noch im grünen Bereich).

Wohin damit? An die Käsetheke: Torta del Casar, Pecorino stagionato und Roquefort. Oder zu mit Zimt gewürzten Lamm-albóndigas (Korianderpesto optional).
Oro del Desierto - RAFAEL ALONSO AGUILERA SL
CTRA N340A, 4200 TABERNAS, Spanien
25,00
Platz 39
Selezione Mastrangelo - Fruttato Intenso
Intensiv fruchtig
Platz 39

Und wieder eine Premiere, wieder ein Familienunternehmen, das sich konsequent seiner schönen heimatlichen Landschaft, den sanften Hügeln um die Gemeinde Mafalda (namengebend für die Sorte Gentile di Mafalda) und den wertvollsten Kulturbäumen überhaupt widmet. Der Jury hat es allerdings besonders die Selezione Mastrangelo, eine aromatisch immens komplexe Coupage aus Leccio del Corno, Ascolana und Coratina. Mandel, Minze, grüne und reife Banane, Apfel, ein Hauch von Vanille und Zimt, in dieser Kombination recht einzigartig, zumal die zarte Schärfe, die nicht ganz die Intesität des Mandelbitters erreicht, tatsächlich an Zimt erinnert. Sollte, nein muss man probiert haben!

Unbedint zu Süßspeisen und Desserts versuchen! Unser Favorit kommt aus Spanien: leche merengada, ein Eis auf Basis von Milch und Meringue, das mit Zitronenschale und Zimt aromatisiert wird. Ansonsten: Schokoladeneis mit Ahornsirup und Pekannusskrokant.
Oleificio Trespaldum
C.da Muraglie, 86030 Mafalda, Italien
16,80
Platz 40
Oio Vivo Vodnjanska Buža
Mittel fruchtig
Platz 40

„Oio Vivo“, lebendiges Öl, nennen die Macher von Oleum Maris, die an der Südspitze der istrischen Halbinsel zwischen Pula und Vodnjan gut 15000 Olivenbäume hegen und pflegen. Von den insgesamt vier sortenreinen Ölen des Portfolios (zwei Blends sind auch im Programm) hat uns das aus der heimischen Buža in seiner überbordenden „Mandeligkeit“ besonders gut gefallen: Tatsächlich scheint hier das Thema Mandel auf die Spitze getrieben, im Duft wirkt die konzentrierte Mandelaromatik fast schon künstlich, verbindet sich dann, als habe ein Parfumeur seine Hand (oder Nase) im Spiel mit Süßholznoten und einem grüngetönten Je ne sais quoi, das sich Gaumen gen Banane und Endivie auflöst. Im Finish recht herb (und leicht adstringierend) und mit einer nach und nach einsetzenden und langanhaltenden peperoncino-Schärfe. Sehr spannend!

Rezepttipp: Zu in der Pfanne scharf angebratenem, mit Birnen-Balsam-Essig und einer Spur Honig deglacierten weißen Spargel probieren (geröstete Pinienkerne wären das Tüpfelchen auf dem „I“)!
OLEUM MARIS d.o.o.
PULJSKA CESTA, 52216 GALIŽANA - VODNJAN, Kroatien
18,00
Platz 41
Agape
Mittel fruchtig
Platz 41

Der Blend aus Frantoio und Leccino, den Nilvana Guerra bei Sassocorvaro im Herzen des Montefeltro auf Flaschen mit dem Konterfei ihrer Mutter Agape füllt, erinnert im Duft und am Gaumen an grüne Tomaten, grüne Banane, Avocado und Artischocke. Im leicht pikanten Finish finden sich neben Bittermandeln noch etwas Chicorée und eine Spur Artischockenbitter, das auch im Nachhall das Maß aller aromatischen Dinge ist.

Passt perfekt zu mildem Ziegenfrischkäse oder würzender Kontrapunkt zu Kalbscarpaccio oder vitello tonnato.
Oleificio Venturi Agape di Guerra N. & C. snc
Via Peschiera, 61028 SASSOCORVARO AUDITORE, Italien
11,50
Platz 43
Le Tre Colonne Le Selezioni Armonia
Mittel fruchtig
Platz 43

Seit 1986 produziert Salvatore Stallone Olivenöl – für andere. Seit 2008 füllt er es unter eigenem Namen ab: die Geburtsstunde der Marke „Le Tre Colonne“, die drei Säulen, die das Gebäude der Stallone’schen Firmenphilosophie tragen: Tradizione, Gusto, Genuinità. In diesem Jahr steht die Jury mit ihrem Urteil auf Coratina, Favolosa und Bella. Vor allem letztere Sorte macht sich in dieser Coupage mit Noten von frischen Erbsen (!) besonders schön bemerkbar. Das sehr harmonische Öl (Bittere und Schärfe halten sich perfekt die Waage, beide sind in angenehm anregenden Maße vorhanden) bleibt dann auf der rezent grünen Seite: Am Gaumen ist es grasig-frisch, dazu duftiges Heu und Kamille im Doppel sowie Thymian und hierbabuena, dann auch grüne Bananen und etwas Artischocke.

Zu carne salata (rohes, mit Öl, Kräutern und Salz gewürztes bzw. mariniertes Rindfleisch in dünnen Scheiben), klassischem Carpaccio oder einem Risotto mit Radicchio und frischen Erbsen.
Az. Agr. Le Tre Colonne di Salvatore Stallone
SP 107 KM, 70054 Giovinazzo, Italien
16,00
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