Die 100 besten Olivenöle: Olio Award 2024 | Seite 5

Die 100 besten Olivenöle: Olio Award 2024

Bewertung mindestens
Kategorien
Land
Regionen
Preisspanne €
Platzierung
Platz 44
Antico Frantoio della Fattoria
Intensiv fruchtig
Platz 44

Wie schon im Vorjahr eine Bank und wie schon im Vorjahr 4 aus (Top) 50: Der Quattrociocchi-Gustini-Klassiker (heuer ein 50-50-Blend aus Itrana und Moraiolo ist anregend herb geraten, was die feine picccantezza wie auch das aromatische Geschehen (grüne und reife Tomaten, Kräuter, insbesondere Thymian) Olivenfrucht und -blätter, gelbe Äpfel, Mandel und etwas Walnuss) nur noch mehr beflügelt.

Zu panzerotti (eine Art frittierter Calzone), pinzimonio (Gemüse-Cruditées) und gegrilltem Butternut-Kürbis mit pikant gewürztem Ricotta.
Americo Quattrociocchi
S.S. 148 Pontina km 99,000, 04019 Terracina, Italien
24,90
Platz 46
Multivarietale
Mittel fruchtig
Platz 46

Antonella Ferraras im Ansatz leicht süßliches „Multivarietale“, ein quasi europaübergreifender Blend aus in diesem Jahr Coratina, Nocellara del Belice (beide in Italien heimisch) und Picholine (vive la France!), duftet und schmeckt nach grünen und reifen Mandeln, Milchkaffee, Apfel, etwas Avocado, wirkt und wird immer „grüner“ (Basilikum!). Im Finish sehr zartes Walnussbitter, ein Quäntchen mehr – sehr feine – Schärfe.

Exzellent zu geräucherter Entenbrust, marsala- oder portweinsatter Entenleberpâté oder warmem crottin de Chavignol (Weichkäse aus Ziegenmilch) mit Quittenchutney.
TENUTA VENTERRA DI FERRARA ANTONELLA
VIA XX SETTEMBRE, 74123 Taranto, Italien
16,50
Platz 47
Casalontana
Mittel fruchtig
Platz 47

Eine Cuvée, die in aromatischer Hinsicht von dem regionaltypische Duo aus mindestens 60 % Moraiolo und (jahrgangsabhängig heuer) Frantoio beflügelt wird. Im Duft grüne Mandel , Olivenblätter und Kräuter (Kamille, ein Hauch Minze), am Gaumen noch mehr Mandel (grüne und schon fast geröstete), etwas Banane (Schale inklusive), grüner Apfel und Kiwi und Thymian. Das Finish wenig bitter (ein Hauch Artischocke), etwas distinktere Schärfe (peperoncini).

Sehr schön zu einem Couscous mit Rascasse, Rouget grondin (Seekuckuck) und Seeteufel, zu einem klassischen Risotto frutti di mare erst recht!
Frantoio Gaudenzi
Località Camporeale, 06039 Trevi, Italien
22,00
Platz 48
Sperone di Gallo
Mittel fruchtig
Platz 48

Was ein Jahr wärt, wird unglaublich viel besser! Das gilt zumindest für Daniele Giallonardi, der seine Öle in Venafro, im Drei-Provinzen-Eck genau zwischen Latium, Kampanien und Molise presst und die Zeit zwischen zwei OLIO-Awards offenbar genutzt, um mächtig an den häufig zitierten Qualitätsschrauben zu drehen. Nachdem sein geradezu exotisches, weil aus einer vergleichsweise raren Sorte – Sperone di Gallo, Hahnensporn – gewonnenes Öl im ersten Anlauf den 141. Platz belegen konnte, ist es heuer eines der Top 50 – und absolut formidabel gelungen! Wunderbar grüne Anmutung, Kräuter satt, grüne Mandel, grüne Tomaten, grüne Banane … Das im Ansatz süßliche, fast dünnflüssige Öl wuchert auch am Gaumen mit seinen grünen Pfunden, Artischockenbitter und Rauke- bis peperoncino-Schärfe sind sehr persistent. Sperone di Gallo, das muss man sich merken!

Einige Tropfen hiervon sollten jedes Hühnerfrikassee zu Bestform auflaufen lassen. Wunderbar auch zu gegrillten Wildgeflügel oder einem Maronenrisotto.
Colonia Julia S.A.S
Via Nicandro Iosso,, 86079 Venafro, Italien
18,00
Platz 49
Fuente del Rey
Intensiv fruchtig
Platz 49

Seit 2003 und ununterbrochen seit 2012 gehören die AOVEs (Aceite de Oliva Virgen Extra) von Familie Muela zu den unserer Meinung nach zweifellos besten Ölen der Welt. Kein Wunder also, dass sie auch mit dem jüngsten Neuzugang ihres Portfolios sofort beim OLIO-Award reüssieren: Top 50 im ersten Anlauf – ¡enhorabuena! Das sortenreine, angenehm herbe und wunderbar pikante (für Öl-Novizen: es ist hübsch scharf!) Hojiblanca duftet und schmeckt nach Thymian und Tomate, reifem Apfel, grüner Banane und (quasi als Nebengedanke) nach Rauke und etwas Artischocke.

Empfehlung: Zu einem mit Lardo bardierten Kaninchenrücken, aber auch zu einer saftigen Focaccia mit Taleggio, Rauke, Kräutern und Pinienkernen ein Volltreffer.
MUELA-OLIVES S.L.
Ctra. A339 KM 24.5, 14800 Priego de Córdoba, Spanien
9,95
Platz 50
Primo DOP
Mittel fruchtig
Platz 50

Sizilien hatte in weiten Teilen massiv unter zu großer Hitze und Wärme im ganzen Jahr zu leiden – von Bäumen im Hitzestress bis zu Schädlingsbefall kämpfen die Ölproduzenten an vielen Fronten. So erreichte auch das sonst erfolgsverwöhnte “Primo” von Salvatore Cutrera diesmal leider nur einen hinteren Platz. Der Jury gefiel das Öl gleichwohl: mit seinen Noten von reifen Mandeln, reifem Apfel, Olivenblättern und frisch gemähtm Gras würzt es fein Gemüse- oder Fischgerichte.

Wir mögen dieses Öl besonders auf Pellkartoffeln mit Meersalz, oder Bruschetta mit Tomaten.
Frantoi Cutrera
Contrada Piano dell'Acqua, 97012 Chiaramonte Gulfi, Italien
18,00
Platz 50
Gariga - BIO
Mittel fruchtig
Platz 50

Vier Jahre nach der Wettbewerbspremiere mit OLIO-Award gelingt Giuseppe Angelo Zedda wieder eine Platzierung im Extra-Vergine-Oberhaus: Top 50! Seine den Sorten nach sardisch-apulische Coupage „Bio“ erweist sich als ungemein harmonischer Allrounder für alle Küchenlebenslagen: Im Duft leicht kräutrige Noten, Tomate, gelber Apfel, etwas Mandel, am Gaumen deutlich grün, mehr Kräuter, Banane (nebst Schale), wieder Mandel, das Finish mit elegantem, fast zartem Artischocken- und Mandelbitter und sehr feiner, schwereloser Schärfe. Sehr schön zu Ricotta-Spinat-Walnuss-crespelle oder einem Kohlrabicarpaccio mit Parmesanspänen!

Fantastisch zu Lammleber mit Steinpilzen und Totentrompeten, zu Steinpilzcarpaccio oder einem Bressehuhn au vin jaune mit Morcheln und „Pastabeilage“.
Gariga
Zona Artigianale, 08020 Ottana, Italien
15,50
Platz 51
Bell’ Omio BIO
Mittel fruchtig
Platz 51

Agrestis ist zurück, Applaus! Die 2003 von Giuseppe Paparone und Lorenzo Nicotra gegründete Kooperative erntet von insgesamt 120 Hektar Olivenhainen bei Buccheri, etwa 56 Kilometer landeinwärts von Syrakus im Südosten siziliens. Die Haine liegen auf 820 Meter Höhe auf Vulkanböden. Geerntet wird fast ausschließlich die Olivensorte Tonda Iblea. Das Öl in der grünen Flasche zeigt Noten von Kresse, Tomaten, Zitrusfrüchten und ordentlich Chili im Nachhall.

Schön zu gefüllten und gratinierten Paprika.
Agrestis
via sabauda, 96010 Buccheri, Italien
21,00
Platz 53
OLEOSUBBETICA
Mittel fruchtig
Platz 53

Stolze 20 000 Bäume besitzt Marín Serrano auf 200 Hektar land in Carcabuey bei Córdoba. In der herrlichen Landschaft des Subbética-Nationalparks, der von den Schneegipfeln der Sierra Nevada natürlich bewässert wird, gibt Serrano eine Cuvée von Picual und Hojiblanca in die Flasche – so drosselt er die Bitterkeit und Intensität der Picual-Olive. Uns gefällt das Öl sehr gut mit seinen Noten von reifen Tomaten, frisch gemähtem Gras, Basilikum, etwa grüner Bananenschale und Schnittlauch. Wenig bitter, überzeugt es auch Einsteiger.

Zu Lachs mit Spinat und Kartoffeln oder gegrilltem Oktopus.
MARÍN SERRANO EL LAGAR, S.L.
C/ CARMEN, 14810 CARCABUEY, Spanien
8,50
Platz 54
NOBLEZA DEL SUR- CENTENARIUM PREMIUM
Mittel fruchtig
Platz 54

Der “Adel des Südens” glänzt in diesem Jahr nicht ganz so grüngolden wie 2023 (damals Platz 23). Die sonst so entschieden grüne Tomaten-Aromatik des reinsortigen Picuals wirkt eine Spur gedrosselt, weniger bitter, dafür deutlich peperoni-scharf. Im Duft finden wir Tomatenblätter, grünen Bananen und geschnittenes Gras, im Geschmack Rosmarin, Avocado und grünen Apfel.

Gute Würze für einen Avocado-Salat mit Walnüssen.
Nobleza del Sur
Avda. Andalucia, 23260 Castellar, Spanien
20,00
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