Die besten Cafés und Röstereien in Deutschland 2022
„Bomba de Fruta“, „Nudist Blend“, „The Daily Fix“: Die Varietäten in Cornelia Mehrwalds hipper Rösterei MVSM klingen wie frisch aus Berlin, sind aber urmünchnerisch. Mitten im Glockenbachviertel kreisen die Bohnen in einem Probat-Röster und können im weiß gefliesten Ladengeschäft direkt verkostet werden. Angebotskern sind sanft geröstete Arabica-Spezialitätenkaffees aus Ostafrika, Süd- und Mittelamerika. Zum Einstieg für die Espressomaschine zu Hause empfehlen wir den klassisch nussig-schokoladigen „The Daily Fix“ aus brasilianischen Bohnen. Wer gute Geschichten und fruchtige Aromen sucht, nimmt den „Mount Rwenzori“, eine Mischung von Kaffees aus dem ugandisch-kongolesischen Grenzgebiet.
Wenige Schritte vom ikonischen „Wappenhaus“ liegt die löwenzahngelbe Konditorei von Kanako Okada-Ohm. Ihre Mini-Tarteletts mit frischen Beeren, die luftigen Chiffon-Biskuits und Windbeutel in Tennisballformat zeigen eine große Liebe zu douce France. Denn auch wenn das schlicht eingerichtete Ladengeschäft nicht unbedingt zum ausführlichen Konditern vor Ort verführt, ist das Angebot unbedingt empfehlenswert. Der Mango-Cheesecake etwa kommt als zart stabilisierter Schaum auf einem dünnen Kakaoboden, die lockere Grüntee-Rolle mit einem Kern aus Adzukibohnenmus – ein Hausklassiker, der Geburts- und Geschmacksheimat der Chefin wunderbar verbindet.
2021 hat mit Victoria Detterbeck die dritte Generation das Ruder im Familienbetrieb am Laimer Anger übernommen. Das klassische Konditoreikonzept stützt sie schon länger mit frischen Ideen: Ein fuchsienrotes Ambiente zitiert den fröhlichen Geist der 60er-Jahre, den auch die diversen Käsekuchenvariationen, Eierlikörtorte und der beschwipste Nusskuchen atmen. Mit dem Trend geht man mit veganem Schokoladen-Kokos-Kuchen, Ombré Art (Kuchen mit Farbverlauf) und Naked Cakes (Torten ohne Fondanthülle). Weiterhin gibt’s natürlich das exzellente Eis (Probiertipp: Zitrone-Basilikum und Quark-Karamell-Sesam!), für das man im Sommer gern ansteht.
Nicht nur das nahe Uniklinikum sorgt für regen Betrieb, auch die Haderner kommen gern zu Franz und Mona Widmann. Über 30 Kuchen und Torten präsentieren sich im Vitrinentresen des schokobraun und sahneweiß gestalteten Verkaufsraums, von Schwarzwälderkirsch bis Maracuja-Schmand-Tarte wird man konditorklassisch glücklich. Herausragend finden wir die Mini-Törtchen: grellgrüne „Pistazienmousse“, „Noiselle“ mit Nougatcremefüllung und Mandeln oder dunkelschokoladige „Symphonie“ konkurrieren mit fruchtig besetzten Tarteletts und Joghurttürmchen. Freitags gibt’s im Café traditionell noch Strudel und Rohrnudeln. Außerdem im Angebot: sehr gute Pralinen und hervorragendes Eis.
Ziegelrot leuchtet die Fassade der ehemaligen Papier- und Getreidemühle, heute Heimat von Klaus Wildmosers „Erlebnisrösterei“. 16 verschiedene Kaffees bietet er an, gemahlen wird nur auf Wunsch und abgestimmt auf den Einsatzzweck. Neben den kräftig gerösteten Bestseller-Mischungen „Monaco“ und „Giasing“ legt die Rösterei einen Schwerpunkt auf sortenreine Arabica, teilweise biozertifiziert und direkt importiert aus Südäthiopien, Indien und Nicaragua. Mit Flaucher und Tierpark bildet das angeschlossene Café ein Freizeitdreieck, das insbesondere samstags gern von jungen Familien angesteuert wird – für Kaffee, Kuchen und eine Verschnaufpause auf der sonnigen Treppe.
