Abschied von einem Visionär der Spitzengastronomie: Fritz Eichbauer ist tot

Fritz Eichbauer, Gründer des legendären Münchner Gourmettempels Tantris, ist im Alter von 95 Jahren gestorben. Er veränderte mit seiner Vision nicht nur die deutsche Gastronomieszene, sondern legte auch den Grundstein für ein neues kulinarisches Selbstbewusstsein in Deutschland.
Als das Tantris 1971 eröffnete, war es ein Paukenschlag: Ein Bau im brutalistischen Stil, eine Küche auf höchstem französischen Niveau – und mitten in München. Eichbauer holte mit Eckart Witzigmann einen der ersten deutschen Köche, der später mit drei Michelin-Sternen ausgezeichnet wurde. Das Tantris wurde zu einer der Keimzellen der deutschen Haute Cuisine.
Fritz Eichbauer verstand es, kompromisslos Kunst und Kulinarik zu verbinden. Ihm ging es nie um Prestige, sondern darum, etwas Neues zu schaffen – „ein Restaurant für Genießer, wie ich es aus Paris kannte“, sagte er einst.
Sein Einfluss reicht bis heute: Das Tantris blieb über Jahrzehnte eine der ersten Adressen für Feinschmecker und Talentschmiede für zahlreiche Spitzenköche.
Mit Eichbauer verliert die deutsche Gastronomie einen Pionier, der Genuss als Kulturaufgabe verstand – und uns lehrte, dass große Küche auch Mut braucht.