Die 100 besten Olivenöle: Olio Award 2025 | Seite 2

Die 100 besten Olivenöle: Olio Award 2025

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Platzierung
Platz 10
CORATINA MASELLI
Intensiv fruchtig
Platz 10

Das reinsortige Coratina-Öl von Maria Antonietta Maselli und Sohn Andrea, das 2018 beim OLIO-Award Premiere hatte, spielt vom ersten Augenblick an in der Olivenöl-Champions-League und hält seit fünf Jahren eine Platzierung unter den Top 25: Qualitativ absolut beeindruckend! Der anregend komplexe Coratina-Reinsorter aus Olivenhainen bei Acquaviva delle Fonti und Alberobello, der in Sachen Bitterkeit (Mandel!) und Schärfe (Peperoncini!) stattliche Reserven zu bieten hat, und auch sonst (noch mehr Mandel, grüne Äpfel, frisches Gras, Kräuter, Banane, grüne Kaffeebohnen und Walnusshaut) alle Register zieht, ist eine einzige Freude!

Wie schon so oft: hinreißend in Kombination mit cacio e pepe (Pasta mit Pecorino und schwarzem Pfeffer), einer parmigiana di melanzane (Auberginenauflauf mit reichlich Käse – wahlweise Pecorino, Mozzarella, Scamorza oder Caciocavallo) oder zu einem Risotto zu einem Risotto in cavroman (Lammfleisch, Salbei kann, Zimt und Nelken müssen). *intensiv fruchtig*
Maselli
Via Dante Alighieri, 70011 Alberobello, Italien
18,00
Platz 11
NOBLEZA DEL SUR-ECOLOGICO DAY
Mittel fruchtig
Platz 11

Den Preis für eines der schönsten Etiketten haben sie schon gewonnen (es gibt auch ein ähnlich ästhetisch befriedigendes Pendant namens „Night“), der Inhalt der Flasche steht dem in nichts nach: Auch hier lässt es sich in aromatischer Hinsicht ganz prächtig in Öl malen! Familie Peñuelas-Sagra erntet die Picual-Oliven für dieses Öl auf einer von Natur und Geschichte begünstigten Finca namens „Vista Alegre“ bei Jaén. Das Familienunternehmens in dritter Generation, das seit 2001 unter eigenem Namen abfüllt (und selbstverständlich für sämtliche Schritte der Olivenölproduktion in Eigenregie unternimmt) duftet ungemein frisch, grasig, nach grünen Tomaten, Olivenblättern und Feldsalat, am Gaumen dann 3D- und Surroundaromatik: ein Juror notiert „Super-Tomate!“, dazu Spinat und Wildkräuter, im Finish leicht herbe Bitternoten und hübsch pikante Akzente. *mittelfruchtig*

Hier geht so Einiges: Vom Caprese über involtini vom Schwertfisch bis hin zum Wolfsbarsch in Salzkruste mit pikantem Stachelbeer-Chutney.
Nobleza del Sur
Avda. Andalucia, 23260 Castellar, Spanien
22,00
Platz 12
CABIANCA BIOLOGICO
Mittel fruchtig
Platz 12

Ein zwölfter Platz zum zehnten Jahrestag der Gründung, ganz im Zeichen der Olivensorten Maurino und Grignano – bravo! Varignana ist ein – im besten Sinne – Rekultivierungsprojekt auf 650 Hektar Land (davon 265 Hektar mit Olivenbaumbestand, 57 Hektar Weinberge, ein riesiger Gemüsegarten, dazu ein Obstgarten sowie eine Safranproduktion, nicht zu vergessen das Resort mit mehr als 150 Zimmern, sechs Villen, Restaurants, Spa). Von den sieben Olivenölen, die man dort produziert, hat uns das Cabianca (eine Multi-Cuvée aus – vermutlich – Correggiolo, Maurino, Nostrana, Brisighella …) besonders gut gefallen: grüne Mandel, frisches Gras, Radicchio, Rauke und Artischocke, das nämliche Spektakel am Gaumen, dazu grüne und reife Banane, mehr Mandel, mehr Radicchio, beides anregend bitter, dazu eine nicht mehr nur moderate Schärfe: we are most amused! *mittelfruchtig*

Ein etwas fetteres Fisch-Carapaccio (z. B. Makrele) oder arrosto di vitello al forno mit Kartoffeln und Salzzitrone.
Palazzo di Varignana
VIA CA' MASINO, 40024 Castel San Pietro Terme Loc. Varignana, Italien
19,00
Platz 13
VERDEMARE EVO
Intensiv fruchtig
Platz 13

Seit 2008 existiert die Azienda Agricola Cosmo Di Russo, deren ehrgeiziges Ziel es ist (so liest man), die Oliven aus den Hainen um das Städtchen Gaeta wenn nicht zu Weltruhm, so doch zu internationaler Anerkennung zu verhelfen. Wir meinen: Das ist hier absolut überzeugend gelungen! Der im Vergleich zu anderen Jahren geradezu „feurige“ (distinkte Chilischärfe, ausdrucksvolle Bitternoten) Itrana-Reinsorter duftet nach grünen bis reifen Tomaten („Tomate!, Tomatenblätter!, Gras!“, etwas Mandel, Banane, und mildwürzigem Apfel mit Lattich-topping. Am Gaumen dann grüne Banane (nebst Schale), Weißkohl, Zitronenmelisse und Zitronenzeste sowie Kräutergrün (Basilikum, ein Hauch Minze).

Ausgezeichnet zu Thunfisch-Tatar, Scampi (als Carpaccio bzw. alla griglia) oder, ganz puristisch, als „vii“ (very important ingredient) einer „Pasta aglio, olio e peperoncini“.
Cosmo Di Russo
Via Roma, 4024 Gaeta, Italien
22,00
Platz 14
Olio GangaLupo
Mittel fruchtig
Platz 14

Den Brüdern Luigi und Vito Girone-Bisceglie ist mit dem Coratina-Hundertprozenter (zuletzt 2023 der OLIO-Award und ein zweiter Platz in der Kategorie mittelfruchtig) ein ziemlich fulminantes Öl gelungen, das mit einem ausgesprochen „stabilen“ Bitter (grüne Mandeln, Walnusshaut, Zichorie) und „amtlicher“ Schärfe (ein üppige Portion Peperoncini) punktet, aber auch in aromatischer Hinsicht – Tomate, Tomatenblätter, grüne Banane, Kiwi, Artischocke, Radicchio, getrocknete Käuter und grüne Kaffeebohnen – begeistert, weil auch solcherlei „Exzesse“ als überaus harmonisch wahrgenommen werden können. Bravo!

Passt zu tagliata, presa vom Ibérico-Schwein oder gegrillten Steinpilzen
Azienda Agricola Bisceglie Maria
Via Nicholas Green, 70127 BARI, Italien
17,90
Platz 15
Olivastro
Intensiv fruchtig
Platz 15

Ist denn der Herrlichkeit kein Ende? Natürlich nicht, denn das grüne Quattrociocchi-Q steht für Qualität und die Qual der Wahl, zumal das Olivastro, ein sortenreines Itrana, ziemlich eindeutig in die Kategorie „supercalifragilisticexpialidocious“ gehört: Weil es alles beinhaltet, „was großartig, groß, herrlich, prächtig, hervorragend und wunderbar ist.“ Zumindest für ein Öl. Frisches Gras, üppig Tomate (die komplette Pflanze), viel Oregano und etwas Apfel. Am Gaumen dann wieder die Tomate in all ihren Facetten, dichte Kräuterwürze mit ätherisch-balsamischer Komponente, saftiges Artischockenbitter und Rauke-Chili-Schärfe, die im enorm harmonischen Finish – wie es sein sollte – an Komplexität und Länge gewinnen.

Großartig zu einem Carpaccio vom Kalb, brillant auch zu cucina povera – Bohnenpüree oder Bohnensuppe mit maltagliati, Farinata mit Pilzen und Pancetta sowie Crostini alla chietina (mit Ei in Öl ausgebackene Weißbrotdreiecke mit Sardellen und Kapern).
Americo Quattrociocchi
S.S. 148 Pontina km 99,000, 04019 Terracina, Italien
15,00
Platz 16
DOP Chianti Classico
Mittel fruchtig
Platz 16

Die „Super Tuscan“-Winzer von Dievole sind auch in Sachen Öl ziemlich super. Die fruchtig-würzige „tiefgrüne“, im Ansatz leicht dickflüssige, süßlich-kräuterwürzige Mischung aus Moraiolo, Leccino und Frantoio, verbindet ein dichtes „Grün“ (grüne Mandeln, Löwenzahn, Feldsalat, Apfel) mit balsamisch-ätherischen Kräuternoten (Rosmarin, Minze); im Finish moderates, dabei recht persitentes Löwenzahnbitter sowie eine recht amtliche, deutlich zunehmende Raukeschärfe.

Großartig zu einer Tagliata oder „tuétanos al horno“ (Markknochen aus dem Ofen) auf Vinschgauer mit einem Klecks Brunnenkressepesto.
Dievole
Loc. Dievole, 53019 Siena, Italien
22,00
Platz 17
Antico Frantoio della Fattoria
Intensiv fruchtig
Platz 17

Americo Quattrociocchi gehört zu den vermutlich besten Olivenöl-Produzenten, die das Latium zu bieten hat. Die Profis wissen das natürlich schon lange – und daher ist es kaum verwunderlich, wenn sich Delikatessenhändler in Deutschland ihr „extra vergine“ in Alatri, im Herzen der Ciociaria, bei Quattrociocchi abfüllen lassen. Das „Antico Frantoio della Fattoria“ (50 % Itrana, 50 % Moraiolo) lassen sich die italophilen Gustinis als „Hausöl“ liefern. Und ganz offensichtlich weiß man dort, was gut ist. Sehr viel Grün (grüne Tomate, Tomatenlaub, Kräuter bündelweise), dazu Artischocke, etwas reife und grüne Banane, ebenso grüne, appetitlich bittere Mandeln und florale Noten, langes Finish mit moderat scharfem Nachhall.

Im Küchenalltag universell einsetzbar, die italienischen Juroren favorisieren eine Pasta mit Salsiccia (mit Fenchel gewürzt), die Spanier Seeteufel oder Sepia vom Grill.
Americo Quattrociocchi
S.S. 148 Pontina km 99,000, 04019 Terracina, Italien
24,90
Platz 18
La Bella dell'Oliveto
Mittel fruchtig
Platz 18

Noch einmal Quattrociocchi, der seine „Schönheit“ ebenfalls für den deutschen Importeur italienischer Lebensart – Gustini – abfüllt), diesmal allerdings als Coupage von 70 % Itrana, und 30 % Moraiolo, die der Jury – wie so oft, wie im Grunde immer bei „AQ“ – ausnehmend gut gefallen hat: tolle Balance! Im Duft Tomaten, Gras, Rauke und Babyspinat, ein Hauch (Bitter-)Mandel, am Gaumen dann Artischocke, grüne Tomate (plus Blatt und Rispe), Schnittlauch, Radicchio, Verbene und pikante Peperoncini. Im Finale („Komplexität + Frische + Kraft“) dann anregend bitter und ebenso pikant.

Unser Vorschlag zur Güte (und alle Jurymitglieder schienen sich einig zu sein): Thunfisch oder Makrele vom Grill. Oder, falls offenes Feuer nicht machbar ist, ein Carpaccio vom Schwertfisch, dazu Zitrone, Kapern – und alles wird gut!
Americo Quattrociocchi
S.S. 148 Pontina km 99,000, 04019 Terracina, Italien
18,90
Platz 19
Natyoure Estratto con gli Ultrasuoni
Intensiv fruchtig
Platz 19

Technologie ist Trumpf: Domenica „Mina“ Mossa, die unter der Marke „Natyoure“ nicht nur fünf verschiedene „extra vergine“, sondern auch Kosmetik und sogar ein Bier, das mit Oliven eingebraut wird, produziert, setzt bei der Extraktion (dem vormals klassischen Mahlen) ihres sortenreinen Coratina-Öls zusätzlich auf Ultraschall. Was im Idealfall u. a. den Tocopherolgehalt (eine Vitamin-E-Form mit antioxidativer Wirkung) des Öls erhöht und sich vorteilhaft auf die Temperatur während der Extraktion auswirken kann. Bei diesem recht nachhaltigen Öl ist die Begeisterung jedenfalls groß, im Duft üppig grüne Mandel, frischgeschnittenes Gras, grüne Banane, Apfel, und Tomatengrün, am Gaumen Pinienkerne, Artischocke, weißer Pfeffer („schöne Schärfe“) und ein „saftiges“ Mandel- und Radicchiobitter.

Passt wunderbar zu arrosticini (Lammspießchen aus den Abruzzen) oder Lamm-polpettine, dazu Kichererbsen, schwarzer Knoblauch – herrlich!
Frantoio Oleario Mossa Domenica
Via Thaon de Revel, 70028 Sannicandro di Bari, Italien
21,90
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