Olivenöl-Test: DER FEINSCHMECKER Olio Award
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Seit 2003 organisieren wir jedes Jahr einen eigenen, einzigartigen Wettbewerb: den FEINSCHMECKER OLIO Award. Mehrere hundert Öle werden jedes Jahr in einer mehrtägigen Probe von einer hochkarätigen Jury verkostet. Um absolute Objektivität in der Bewertung zu gewährleisten, handelt es sich bei unserem Olivenöl-Test natürlich um eine Blindprobe!

Olivenöl im Test: Die Klassifizierung

Die FEINSCHMECKER-Verkostung folgt Regeln, wie sie das Internationale Olivenöl­ Konzil (IOOC) mit Sitz in Madrid für Wettbewerbe in aller Welt festgelegt hat.

Wie üblich werden die Öle in drei Gruppen eingeteilt: „leicht fruchtig“, also dezent im Duft und wenig bitter, „mittefruchtig“ und „intensiv fruchtig“: sehr intensiv im Bukett, deutlich bitter und reichlich scharf im Nachhall.

Zudem vergeben wir seit 2019 eine Bewertung mit dem Feinschmecker „F“.

Kriterien für die Klassifizierung: welches Olivenöl ist das beste?

  • Das erste Kriterium im Olivenöl-Test ist die Intensität von Duft und Geschmack, Fruchtigkeit genannt. Bei einer Skala von maximal 5 Punkten für die Fruchtintensität ist ein Olivenöl bis 3,0 mildfruchtig(delikat) im Geschmack, bei 3,0 bis etwa 4,5 mittelfruchtig, bei über 4,5 intensiv.
  • Das zweite Kriterium ist die Intensität des Bittertons: Ein markanter Bitterton ist Indiz für intensiv fruchtiges Öl. Schmeckt das Öl mild-süßlich und überhaupt nicht bitter, wird es in die mildfruchtige Kategorie eingeteilt.   

Olivenöl im Test: Wie probieren wir?

  • Den Becher in einer Hand drehen, um ihn etwas zu erwärmen und so dem Öl mehr Aroma zu entlocken.
  • Die Nase in den Becher halten, schnuppern.
  • Dann das Öl in den Mund nehmen, über die Zunge rollen lassen, es gewissermaßen kauen (mit Zischen und Schmatzen), dann entweder ausspucken oder herunter­ schlucken. 

Erster Check für die Olivenöl-Qualität: Gibt es Fehltöne? Unangenehme Noten wie zum Beispiel ge­räucherter Speck (ranzig), Essig (weinig) oder etwas erdig­schmutzige, schlammige oder modrige Töne? Dann hätten wir offizielle „Defekte“ aufgespürt und würden das Öl sofort disqualifizieren. Bei diesem aber ist alles gut. Es duftet fein nach Gras, Kräutern wie Pe­tersilie, Salbei, Thymian, nach Tomaten (grün oder eher reif? Reif!), etwas grüner Banane und schmeckt am Gaumen leicht bitter mit einem Chili­pikanten Nachhall. „Schön für Spa­ghetti mit Venusmuscheln“, überlegen wir als Küchentipp und geben diesem Öl 3,5 von 5 möglichen Feinschmecker „F".

Haben Sie Lust, selbst mal eine kleine Olivenöl-Verkostung zu Hause durchzuführen? Dann finden Sie hier eine Anleitung mit allen wichtigen Punkten.

Von links nach rechts: Miguel Monfort, Feinschmecker-Autor, Hamburg; Paqui Gonzáles, Ölexpertin der Region Priego de Córdoba, Spanien; Goran Mühlstein, Agrarexperte, Kroatien; Dr. Rosario Franco, Agrarexperte der Region Kalabrien, Italien; Kersten Wetenkamp, Feinschmecker-Redakteur, Hamburg; Kerstin Barduhn, „Olive Academy", Hamburg; Dr. Matteo Bonoli, Ernährungswissenschaftler, Universität Bologna, Italien; Kostas Liris, Ölexperte, Griechenland.

 Olio Award: Unsere Jury

Für unseren jährlichen OLIO Award ziehen wir eine Expertenjury heran, die beste Olivenöle probiert und sich an ihren Düften berauscht. Mit dabei sind in der Regel Ölexpert:innen, Agrarexpert:innen, FEINSCHMECKER-Redakteur:innen, Ernährungswissenschaftler:innen sowie Experten der "Olive Academy". Doch die Jury wechselt von Jahr zu Jahr, um die neuen Olivenöl-Testsieger zu küren.

Olivenölprobe beim FEINSCHMECKER. Elf Experten, aufgeteilt in drei Gruppen, verkosten an drei Tagen insgesamt rund 500 Olivenöle. Für jeden Juror sind das pro Tag zwischen 50 und 70, so viele wie möglich davon am Vormittag, solange die Geschmacksnerven frisch und empfindsam sind. In dieser Mammutverkostung sind wir erprobt. Seit 2003 schmecken wir uns im großen Stil durch Olivenöle auf der Suche nach der Welt­elite des grünen Golds.

Wozu all dieser Aufwand im Olivenöl-Test?

Natürlich geht es uns auf den ersten Blick um die Elite der Besten, die wir herausfinden wollen. Bei Olivenöl haben wir aber noch viel mehr Grund zu dieser Veröffentlichung: Unsere Top­ 250 ­Öle sind nicht nur die besten, sondern praktisch auch die einzigen, die für Feinschmecker in Betracht kommen – Perlen in einem Meer mittelmäßiger Erzeuger. Supermarkt, Feinkost­ oder Bioladen? Ganz egal. Wer hier ein Olivenöl in der Hand hält, kann nicht mit einem hochwertigen Produkt rechnen. Obwohl das Etikett das suggeriert: „Natives Olivenöl extra, Öl der höchsten Güteklasse“. Aber was sagt das heute noch aus? Stimmt schon, auch bei Wein hat man keine Gewissheit, wie gut der Inhalt in der Flasche ist. Aber da können wir uns anhand von Preis, Name des Winzers, Jahrgang, Rebsorten und Qualitätsvereinigungen wie VDP, Verband der Deutschen Prädikatsweingüter, orientieren und haben eine ungefähre Ahnung vom Charakter des Inhalts und der Qualität. Nicht so bei Olivenöl – hier tappen die Konsumenten im Dunkeln.

Es gibt kein Siegel, das Massenware von Exzellenz unterscheidet. „Bio“ sagt genauso wenig über die Geschmacksgüte eines Öls aus wie „geschützte Ursprungs­region der EU“ oder gar „100 Prozent Oli­venöl“ (was denn sonst?). Ein anderes Oli­venöl als das der obersten Kategorie findet sich praktisch nicht im Handel, und es ist klar, dass hier schöne und furchtbare Quali­täten praktisch ununterscheidbar nebenein­ander im Regal stehen. Zwar gibt es immer wieder Initiativen von erstklassigen Produzent:innen, ihr hochwerti­ges und teures Olivenöl hervorzuheben – etwa „Opera Olei“ in Italien, „Qvextra! Inter­national“ oder „Extra Virgin Alliance“, doch das sind Kämpfe gegen Windmühlen: Ge­gen die übermächtigen Interessen der Lebensmittelindustrie und der großen Öl­verbände haben kleine Elite­-Manufakturen wenig Chancen. Um an gutes Öl zu kom­men, müssen Kund:innen auf Verdacht kaufen, etwa bei Händler:innen ihres Vertrauens, der vielleicht zum Probieren einschenkt (das wäre ideal), oder am besten natürlich die Preisträger unseres OLIO Award im FEINSCHMECKER­ Shop bestellen.

20 Jahre OLIO Award – bestes Olivenöl der Welt im Test

Wir feiern das Olivenöl – und küren seit 2003 in aufwendigen Tastings die besten Öle der Welt.

Warum wir den Olivenöl-Test abhalten.

Seit 20 Jahren verkosten wir in großem Stil Olivenöl aus der ganzen Welt, lassen es von den besten internationalen Expert:innen beurteilen. Viele Wochen vor dem Test werden Tausende von Olivenölflaschen ausgepackt, in Regale geräumt, mit Nummern beklebt und in eine Datenbank eingetragen.

Wir sind ein eingespieltes Team - jedes Jahr haben wir zwischen 500 und 1200 Öle im Test probiert. Insgesamt haben wir über zwei Jahrzehnte hinweg etwa 15000 Olivenöle verkostet. Ein Wahnsinn!

Der FEINSCHMECKER hatte 2003 als erste und einzige Zeitschrift in Deutschland die besten Öle eines neuen Erntejahrgangs miteinander verglichen, analog zu Weinverkostungen. Seitdem küren wir Jahr für Jahr die Gewinner – mal in einer separaten Broschüre, mal als Special oder in einem Bookazine, mal im Heft selbst. Für die Prämierung mit unseren OLIO Awards teilen wir die Öle in drei Gruppen ein: erstens leicht fruchtige, mild-süßliche Öle, zweitens mittelfruchtige und drittens intensiv fruchtige mit der größten Geschmacksintensität, Bitterkeit und Schärfe.

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