Die besten Metzger Deutschlands 2023
Im Mai 2022 hat Metzgermeister Peter Joachim auf das Schwäbisch-Hällische umgestellt: Nur noch das Fleisch der edlen, sehr artgerecht gehaltenen Schweinerasse des Erzeugerverbands Hohenlohe kommt ihm in die Produktion. Kachelfleisch, ausgebeinte gefüllte Hähnchen, Saumagen, Tomatenkalbsleberwurst, Haussalami und Farmerrolle zeigen das Können des Metzgers. Toll sind die selbst erdachten Spezialitäten wie „Joachimsspieß“ (Grillspieß) oder „Elwetritsche Eier“, nachdem Pfälzer Fabelvogelwesen benannte Schweinemedaillons in Blätterteig mit vielen anderen Zutaten. Die Tradition der Metzgerei ist übrigens lang: Bereits 1797 wurde die Metzgerei in Wollmersheim gegründet, der erste Meister hieß Friedrich Hoffmann und betrieb, damals üblich, zugleich eine „Ochsenwirtschaft“.
Joachim Wenz ist Purist – nach Möglichkeit sollen keinerlei Konservierungsstoffe und Geschmacksverstärker an seine Wurst- und Schinkenspezialitäten. Prima! Wenz verbindet das Metzgerhandwerk mit der eigenen Jagd, in der Hauptstraße 36 hat er einen separaten Laden nur für Wildprodukte eröffnet, die „Südpfälzer Wildkammer“. Im Hauptgeschäft gibt es dagegen die regionalen Klassiker, die die Pfalz so berühmt gemacht haben: Saumagen, Leberknödel und Fläschknepp, Fleischbällchen aus Rind, Kalb und Schwein. Seine eigenen Spezialitäten sind in der Region berühmt: „Pfälzer Herz“, ein Saumagen in Herzform, und „Rote Feuerteufel“, höllisch scharfe Salamis. „Omas Maultaschen“ wären ebenso unsere Empfehlung wie die selten angebotenen gekochten Schälrippchen und das Kesselfleisch.
Seit 1887 wird in der Bilderbuchmetzgerei im ockergelben Klinkerhäuschen am Novaveser Dorfanger im Stadtteil Babelsberg gemetzgert. In immerhin vierter Generation ist seit Kurzem Fleischermeister Joachim Buttgereit mit dabei und sorgt für Qualität – und hat noch zugelegt. Allein sechzig Sorten Wurst sind aktuell im Angebot, alle hausgemacht. Süßlich-sauer eingelegte Gewürzgurke gab der Kaisersülze eine angenehm sanfte Säure, herrlich frisch und knackig war das Kraftfleisch mit gewürfelter Möhre, leuchtend grünem Stangensellerie und roter Paprika. Neu im Sortiment sind Bierwurst mit Brokkoli, Zitronenthymian-Bratwurst, Bratwurst mit Brandenburger Mozzarella und Tomate sowie würzige Leberwurst mit Zwiebel und Majoran im Glas. Verarbeitet wird Fleisch von Höfen mit artgerechter Haltung in der Region. Hinter der Theke stehen Claudia und Aileen, beraten Kunden, nehmen sich Zeit für jeden. Claudia ist seit 26 Jahren im Laden, ein alter Hase, Aileen ist neu. Gern gekauft würden momentan geräucherte Hähnchenbrust und die Rinderfiletspieße mit Rinderbauch und Gemüse, erklärt Aileen. Ja, und die Kringelwurst, das Haus-Markenzeichen, ein am Stab geräucherter und gereifter Schweineknacker, könne bei Geschenkkörben ganz wunderbar um den Henkel gelegt werden. Claudia hört zu, lässt Aileen aussprechen. Nur als Team, mit Respekt und Empathie, könne man stemmen, was dieser Tage zu stemmen ist, um Qualität zu halten, sagt Claudia und zeigt auf die Salate: „Auch alles hier, wirklich alles bis zum letzten Kartoffel, ist sorgsam per Hand geschnitten.“ Guter Mittagstisch, beliebtes Catering, warme und kalte Platten.
