Die besten Cafés und Röstereien in Deutschland 2022
Christian Appel verwirklichte 2016 seinen Lebenstraum – und gründete in Rantum in seiner Heimatinsel Sylt eine Rösterei in einem umgebauten Lagerschuppen. Der Rohkaffee lagert in „guter, gesunder Seeluft“, fast jeden Tag wird vor den Augen der Gäste im charmanten, modernen Café auch geröstet. Zu Torten, Friesenkeksen und Blechkuchen lässt man sich ganz nah am Hafen prima Kaffees schmecken, etwa Freya, ein Blend aus Kaffee von Äthiopien und Guatemala mit Noten von Pflaume und Vanille oder der sehr nussige Kenia. Witzig: die Espressonamen wie „Fofftein-fofftein“ (je 50 % Arabica und Robusta) oder „Bosse“ (80 Prozent Arabica).
„Ich will zurück nach Westerland“, schmettern „Die Ärzte“ in ihrer Sylt-Hymne, damit muss auch das Café gemeint sein. Tania (Tochter der Gründer) und Tom (Konditormeister und Chocolatier) führen das süße Universum mit großem Gespür für Qualität und familiärer Atmosphäre. Die Kuchen- und Tortentheke ist ein Fest (nicht nur an Regentagen!), ebenso die Auswahl an handgemachten (330!) Schokoladen, Pralinen, Gebäck und anderen Mitbringseln aus der Manufaktur in Tinnum. Auch Frühstück und Lunch sind immer eine Einkehr wert! Ein Muss für jeden Sylt-Besucher.
Champagner mag ein Synonym für Sylt sein, viel wichtiger ist aber der Tee. Ein Ort, der diesen Genuss zelebriert, ist die urige Stube unterm Reetdach, wo viele verschiedene Sorten ausgeschenkt werden, einen Timer für die richtige Ziehzeit gibt es dazu. „Sylter Klönschnack“, ein (Second Flush) Darjeeling, lässt sich auch wunderbar im Garten genießen. Dazu ein Käse-Mohn-Kuchen oder Waffeln mit roter Grütze und Sahne – alles aus der eigenen Konditorei. Ach ja, Kaffee gibt es natürlich auch.
Das Erfolgsrezept des Kontorhaus? Gehobene nordische Gastfreundschaft trifft englische Teekultur. In edel-zurückhaltender und zugleich gemütlicher Atmosphäre wird hier mit viel Raffinesse Süßes und Herzhaftes zum Tee gereicht. Sehr zu empfehlen der friesische Buttermandelkuchen, aber auch der laktosefreie Eierlikör-Sandkuchen oder der glutenfreie sizilianische Orangen-Mandelkuchen. Frühstück wird auf Étagèren serviert, zudem gibt es kleinere Suppen und Sandwiches, sowie saisonal wechselnde Tartes - süß wie herzhaft. Highlight im Teehaus ist der “High Tea” (ab 2 Personen), eine englische Teezeit mit Scones, Sandwiches und süßen Teilchen. Die Teekarte ist mit mehr als 50 Sorten umfangreich. Wem das noch nicht genug ist, der kann auch in der Auswahl des Ladengeschäfts stöbern - das Kontorhaus ist sogar biozertifiziert.
Flakbunker, Künstleratelier, Kunst-Café – die legendäre Kupferkanne hat eine wechselvolle Biografie und ist eine Attraktion auf der Insel. Das Gesamtkonzept ist einzigartig: verwinkelt-historische Stuben, ein traumhaft verschlungener Garten mit Blick auf Heide und Watt und der frische Kuchen mit guter Butter aus der eigenen Backstube – etwa Apfel und Zwetschge vom Blech.