Die 100 besten Restaurants der Welt
Jeroen Achtien und seine Frau Sanne haben in der Provinz Zeeland das „Inter Scaldes“ übernommen. Das Spitzenrestaurant gehört zum gleichnamigen Boutiquehotel der Kette Pillows Hotels. Neben der neuen Küche erstrahlt der rundum verglaste Gastraum im stattlichen Herrenhaus nun heller und wirkt luftiger. Im Sommer kann er zum Garten, umgeben von Ackerland, geöffnet werden. Im Restaurant knüpft Achtien beim Menü und der umfangreichen À-la-carte-Auswahl an die klassische Küche seines Vorgängers Jannis Brevet an und erzeugt mit fein dosierter Kreativität denselben Wohlgeschmack. Allerdings verwendet er sehr viele regionale Zutaten und integriert gekonnt Fermentations-Akzente.
Das Restaurant von Eneko Atxa ist ein Wahrzeichen der baskischen Spitzengastronomie. Gleichzeitig steht das Restaurant wie kaum ein anderes seiner Klasse für Nachhaltigkeit. Vom Hightech-Gebäude aus Glas bis zur Auswahl der Zutaten ist alles auf eine bessere Zukunft ausgerichtet. Ein ernsthaftes Anliegen, das hier vor allem mit Genuss vermittelt wird. Die Region ist mit großartigem Seafood aus den kalten Wassern der Biskaya, Kantabriens und Galiciens gesegnet. Dazu kommen die örtlichen Lieferanten mit ihren besonderen Stärken. Das Menü besteht im Kern aus neun Gängen, wird umkränzt von den Amuse-Gueules und abgerundet von vier Desserts sowie Petits Fours. Der Service ist sehr freundlich, entspannt und aufmerksam. Auch erfreulich: Die Taktung der Gänge ist zügig.
Seit 45 Jahren prägen die Brüder Karl und Rudi Obauer die Genusslandschaft im Salzburger Land – ein Jubiläum, das ihre Konstanz wie Innovationskraft würdigt. Was 1979 mit der Übernahme des „Lebzelter Hofs“ in Werfen begann, ist heute eine der renommiertesten Adressen des Landes. In dem unscheinbaren, traditionsreichen Haus mitten im malerischen Werfen erwartet Gäste keine Show, sondern Substanz. Die Obauers servieren Küche, die verbindet: regionale Wurzeln treffen auf internationale Inspiration – weltoffen, aber nie beliebig. Klassiker wie Forellenstrudel mit Veltlinersauce oder das Zweierlei vom Alpschwein mit Schwammerlraviolo zeigen, was entsteht, wenn Handwerk, Herkunft und Hingabe zusammenkommen. Regionalität ist kein Dogma, sondern Überzeugung – ergänzt um Exquisites wie bretonischen Steinbutt oder sizilianische Zitronen, sofern die Qualität stimmt. Die Brüder, stets präsent, verkörpern Gastgebertum mit Seele. Unterstützung kommt von Rudis Sohn Berthold, der gemeinsam mit Mutter Angelika den Familienbetrieb führt. Wer hier einkehrt, erlebt mehr als ein Essen – er erlebt eine Philosophie: kompromisslos, bodenständig und voller Leidenschaft.