Die besten Restaurants
Konzept: Zeitgeistiges Edelbistro – sieben Gerichte sind als großes oder kleines Menü wählbar (vier Gänge € 130 und sechs Gänge € 165, Wochenende sechs Gänge € 175).
Küchenstil: Naturnahe Regionalküche mit weltläufigem Flair, gemüse- und getreide-betont, modern und zeitgeistig. Jochim Busch und sein Team richten ihre filigranen Gerichte an der offenen Theke an, ruhig, gelassen, souverän. Wie gut Pfifferlinge und Aprikose sich ergänzen, beweist ein Minitörtchen als Amuse-Gueule, gefolgt von marinierten Kürbisscheiben, Feldsalat und Kürbisvinaigrette zum gedämpften Ei: So macht Kürbis Spaß. Die kurz gebeizte Seeforelle zu Melonenrettich ist mit dezent säuerlicher Quittenvinaigrette benetzt. Eine geradezu herzhafte Kombination ist gesottener Kalbskopf mit eingelegten Gürkchen auf einer halb getrockneten Scheibe von der Ochsenherztomate. Im Hauptgang scheint das butterzarte Lamm mit Kotelett und Geschmortem auf der Zunge zu zergehen. Schlonzig, aber trotz Nussbuttereis, Kaffeemalz, Zwetschge, Mandel und Gewürztagetes ein wenig blass bleibt das Dessert.
Atmosphäre: Küche und Ambiente verbinden sich im „Gustav“ in seltener Harmonie. Wie im Schwesterlokal „Weinsinn“ im Bahnhofsviertel lebt das Inhaberpaar Scheiber sein Faible für gutes Design und vorzügliche Gastlichkeit in seinen Lokalen aus. Bequeme Sitzmöbel, außergewöhnliche Farben, moderne Kunst, feine Gläser und – bewusst ungebügelte – Leinenservietten komplettieren den stilvollen Look. Besteck liegt in einer Schachtel auf dem Tisch. Milica Trajkovska Scheiber leitet den Service dezent und sehr kompetent. Der Garten ist ein grünes Idyll, gekrönt von einer XXL-Tolomeo-Leuchte.
Wein: Klassische Weine und entdeckenswerte Naturweine. Vorbildlich: € 6,50 Pauschale für gefiltertes Wasser während des Abends.
Fazit: Stilvoll-professionelle Gastlichkeit und ein stimmiges Genusserlebnis, das Spaß macht.
Konzept: Gehobene Landhausküche im einstigen Klostergut. Ein Menü in drei bis vier Gängen (€ 63-72,50) und à la carte.
Küchenstil: Mit Achim Krutsch steht seit über 20 Jahren der Garant für anspruchsvolle, traditionsbasierte Küche am Herd. Das Lamm aus eigener Zucht ist als Lammrücken unter der Kräuterhaube mit grünen Bohnen und Kartoffelgratin dauphinoise (€ 36) fester Hauptgang im Menü. Zur Terrine von der Nantaiser Ente und Straßburger Gänseleber wird Feigenchutney und Brioche (€ 18) gereicht, sautierte Riesengarnelen geben sich mit Chiligemüse und Thaicurry-Schaum dezent asiatisch (€ 24,50). Selbst Königsberger Klopse mit Roter Bete, Kartoffelmousseline und Kapernsauce (€ 23,90) gehören zum Repertoire.
Wein: Im ehemaligen Kelterhaus lagern 450 Weine mit Schwerpunkt Franken sowie internationale Raritäten. Das Wasser stammt aus der eigenen Quelle,
Atmosphäre: Die Odenwälder Landidylle muss man sich erarbeiten. Über Stock und Stein führt die Schotterpiste durch Wälder und Felder, vorbei an Schafweiden. In den beiden rustikal-eleganten Stuben mit ihren dekorativen Bruchsteinmauern sitzt man gemütlich, umsorgt vom netten Service. Stimmungsvolle Feiern im Gewölbekeller von 1524. Stilvolle Terrasse mit Fernblick ins Otterbachtal.
Fazit: Genuss mit Anspruch in stilvollem Rahmen.
Konzept: Frisch renoviert wurde der Landgasthof in der tiefsten Südwestpfalz, der nun mit viel Beige, wenig Rot und edlem, in grauem Fischgrätenmuster bezogenen Sitzmobiliar gefällt.
Küchenstil: Es wird Klartext gesprochen: Die Absage („Wir ändern unsere Rezepte nicht“) an Veganer, Vegetarier, Allergiker und Hundehalter ist auf der Homepage und im Eingangsbereich so eindeutig, dass „woke“ Großstädter wohl schockiert wären. Alle anderen freuen sich über eine durchdachte filigrane Hochküche auf klassisch französischer Basis. Die Gänseleber gibt es gebraten (€ 27, mit Rhabarber und auf mild-saurem Verjus-Spiegel) oder als Terrine mit Feigen, gebrannten Mandeln und Dörrobst (€ 27), das buttrig-zarte Kalbsbries wird mit Madeira-Reduktion serviert (€ 27). Dann gibt es mit St. Pierre (Petersfisch, € 38) und Steinbutt (auf Linsengemüse, € 38) zwei der besten Atlantikfische, die ebenso aus dem Nachbarland stammen wie das formidable Lamm (als Filet und Roulade) aus dem Limousin (€ 38). Auch preislich empfehlenswert ist das große Menü (7 Gänge zu € 92, 5-Gang-Varianten à € 55 und € 77)
Wein: Schöne, umfangreiche Karte mit guten Flaschen aus der Pfalz, Baden Frankreich und Italien. Fünf offene Weine.
Atmosphäre: Moderner Landgasthof, im Sommer mit Außenterrasse. Der an sich freundliche Service dürfte sich aber ruhig aufmerksamer um die einzelnen Tische kümmern.
Fazit: Entspannter Genuss mit Anspruch in zwanglosem Rahmen.
Konzept: Ländliches Feinschmeckerrestaurant mit Menükonzept, Fünf-Gang-Überaschungsmenü (€ 105, Mi/Do), Sechs-Gang-Gourmetmenü (€ 140, Fr/Sa), Fünf-Gang-Gemüsemenü (€ 95, Fr/Sa, auf Vorbestellung), Mittagsmenü 4-5 Gänge (€ 60/105, nur Sa)
Küchenstil: Steffen Ruggabers überaus klug durchdachte und von geradezu tänzerischem Spiel geprägte Küche zieht im beschaulichen Weinort Roßwag seit Jahren Einheimische und auswärtige Genießer an. Pointiert, stets auch mit feinherben Elementen balanciert und niemals überladen kommen seine Kreationen auf den Tisch wie beispielsweise eine moderne Interpretation des Vitello Tonnato mit Balfegó-Thunfisch und Milchkalb oder Zander mit Röstzwiebel in Texturen, Spitzkohl und Kalbskopf. Das australische Westholme Wagyu Beef bekommt durch Auberginen, Feta und Oliven mediterrane Beschwingtheit. Ein moderner Klassiker ist hier mittlerweile das in Escabeche-Sud eingelegte Gemüse, das mit Mango, Kefir, Estragon und Roggenbrot variiert wird.
Wein: Große Weinauswahl, aber ganz bewusst ausschließlich von besten deutschen Winzern.
Atmosphäre: Behutsam moderne gestaltetes Interieur im alten Fachwerkgemäuer. „Danke, dass wir heute Ihre Gastgeber sein dürfen!“ steht hier auf der Speisekarte – diesen Geist spürt man auch beim herzlichen Service.
Fazit: Stimmiges Genusserlebnis mit großartigen Gastgebern, das einfach Spaß macht.
Konzept: Landgasthof mit Hotel und gehobener Küche – drei Menüs (€ 45-73), eines davon als vegane Variante, und großem À-la-carte-Angebot.
Küchenstil: Internationale und regionale Produkte werden von Dietmar Sawall mal französisch, mal badisch, mal italienisch und zuweilen mit asiatischen Akzenten interpretiert. Die Bachforelle aus der Region wird als Tatar und geräuchert mit Wasabi-Mayonnaise, Gurke und Crostini serviert (€ 18), der bretonische Steinbutt mit Steinpilzen, Pappardelle, Wintertrüffeln und Strohkartoffeln (€ 39). Als Dessert wird „American Cheesecake“ in Szene gesetzt mit geschmortem Cox Orange, Levantiner Haselnüssen, Sauerrahm-Limetten-Eis und einem Touch Pfeffer (€ 10,50).
Wein: 50 Positionen mit deutschen Schwerpunkt und ausgewählten Flaschen aus Frankreich. Acht im offenen Ausschank.
Atmosphäre: Sehr modern, fast schon puristisch ist der Gastraum gestaltet, mit kleinen, blanken Holztischen und hohen Polsterstühlen.
Fazit: Stilvolle Gastlichkeit mit Anspruch.
In jeder Hinsicht perfekt | |
Küche und Service herausragend, Ambiente und Komfort außergewöhnlich | |
Exzellente Küche, sehr guter Service, Komfort und Ambiente bemerkenswert | |
Sehr gute Küche, guter Service, angenehmes Ambiente, komfortabel | |
Gute Küche, ansprechendes Ambiente | |
Solide Küche, sympathisches Lokal | |
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