Die besten Restaurants in Deutschland 2023
Konzept: Mitten in der Altstadt, mit Gewölbedecke und schönem Garten. Dreimal jährlich ändert Daniel Siebert den Grundton seines Menüs (4 oder 6 Gänge, € 99/140), stellt entweder Fisch, Fleisch oder Gemüse in den Vordergrund. Parallel gibt’s eine Klassikerkarte für jene, die nur ein, zwei Gänge suchen. Küchenstil: Was hinter dem großen Fenster zum Gastraum entsteht, ist unabhängig vom aktuellen Menü-Schwerpunkt durchwegs eigenständig: „Bruschetta mal anders“ entpuppt sich als Ziegenkäse in Tomatenform auf einem Röstbrot, dazu ein bunter Gartenkräutersalat, Gierschcreme und gepopptes Getreide. Der Saibling unter der Räucherglocke liegt unter einem Stück Gurke, dazu schwarzer Sesam, daneben ein saftiges Quadrat salzgegarter Kohlrabi. Die „Schwarzwälder Kirsch“ im Schälchen repliziert den klassischen Torteneindruck aus Fruchtsüße, Sahnigkeit und Schokoladenbitter perfekt aus verschiedenen Mousses, Knusperblatt und Krümelteig. Wein: Über 300 Positionen, besonders spannend und ausführlich ist die Auswahl biologisch erzeugter Weine aus der Bodenseeregion. Atmosphäre: Schwemmholz, bunte Kunst, Weinkisten und orientalische Leuchten formen ein sehr individuelles Ambiente. Es passt gut zur Entdeckungsfreude der Küche, auch wer nur auf ein Glas kommt, fühlt sich willkommen. Der Service ist aufmerksam, zeigt eine natürliche Gastfreundschaft. Fazit: Ein individuelles Geschmacksvergnügen für Entdeckungsfreudige.
Konzept: Casual Fine Dining im gekonnt zeitgeistig pointierten historischen Landhaus. Ein Menü, 5/7 Gänge, € 150/190. Küchenstil: Valentin Rottner ist leidenschaftlicher Jäger. Da überrascht es nicht, wenn im Zwischengang spannend mit Kaviar, zu Blüten geformter Bete und Eigelbcreme kombiniertes Wildtatar den Gaumen begeistert und Hirschrücken die Hauptrolle im Menü gibt. Sanft gegrillt, dazu Rosenkohl und ein perfekter süß-saurer Nerv von Hagebuttengel. Zur vielschichtigen, postmodern weltgewandten Stilistik gehören entschlossene Abstecher in die Küchen Asiens und Starter wie ultrazarte Gelbschwanzmakrele mit Kohl-Chiffonade, Krupuk und erfrischend zitroniger Ponzu. Valentin Rottner hat offenbar auch eine Leidenschaft für elegant röstaromatische braune Butter im Dessert: mit Crumble, Passionsfruchtsorbet und erdiger Karottensüße ein Traum. Wein: Großer Keller, viele deutsche und Bioweine. Spannend und immer eine Sünde wert: Claudia Rottners mit wechselnden Winzern jährlich kreierter Sommerwein. Atmosphäre: Herzlicher Service und ein zeitgemäß behagliches Interieur mit modernen Accessoires sorgen für Wohlfühlklima. Fazit: Entspannendes, innovatives Genusserlebnis.