Die 100 besten Olivenöle: Olio Award 2025
Das Öl der Familie Sandi-Gentilini haben wir zuletzt 2022 empfohlen. In diesem Jahr hinterlässt es einen noch besseren Eindruck, mit sehr grünen Noten von Gras, Artischocken, Kräutern, reifer Tomate, grüner Paprika und einem Spiel von grüner Banane, grüner Mandel und grüner Paprika im Geschmack.
Località Belvedere, Strada Comunale delle Strette km 8, 58043 Castiglione della Pescaia, Italien
Eugenio Ferrara besitzt beeindruckende 163 Hektar Land in Foggia, auf denen 136.000 Olivenbäume gedeihen. Gut platzieren kann Ferrara seine Cuvée aus den Sorten Coratina und Leccino, die ein mittelkräftiges, schön kräuterbetontes Öl ergibt. Spaß machen die Aromen von grünen Mandeln, grüner Banane, Artischocken, Tomatengrün und Kräutern wie Thymian, Oregano und Salbei. Das Öl schmeckt kräftig bitter und pikant und schmeckt zu vielen Gerichten, vorzugsweise aber Fisch und Meeresfrüchte.
Die Geschichte von Meneghetti beginnt in den 1820er Jahren, als Stancija Meneghetti in Istrien erkannte, dass tausende Soldaten der Österreichisch-Ungarischen Armee nicht nur Wohnraum und gute Verpflegung, sondern auch hochwertigen Wein benötigten. Olivenöl kam später hinzu und bildet heute eine wichtige Säule im Besitz von Meneghetti, das mit seinem luxuriösen Agriturismus – auch bekannt als „Wein-Hotel“ – jährlich Genussurlauber nach Bale zieht. Neben hochwertigem Öl und etwa einem Dutzend exzellenter Weine werden auch Spirituosen produziert, und sogar Zigarren, wobei die Tabakpflanzen aus Plantagen in Nicaragua stammen. In diesem Jahr überzeugt Meneghettis Leccino-Öl die Jury: Es begeistert mit Noten von grüner Mandel, grünem Apfel und grüner Banane, ergänzt durch Radicchio und einem Hauch grüner Chilischote, der für einen intensiven, scharfen Nachhall sorgt. Bestens!

Was heißt Adduré? “In unserem Dialekt so viel wie duften”, erklärt die Mandwinery. Produkte mit entschieden scharfer und würziger Aromatik werden damit beschrieben. Im Fall des Öls ist es ein rein aus der autochthonen Sorte Bella di Cerignola gepresstes kräftiges und kräuterbetontes Öl. Bukett und Geschmack werden geprägt von Erbsen, Zucchini, Paprika, Kräutern wie Rosmarin, Minze und Estragon. Pfeffer und etwas Chilischote fehlen auch nicht und überzeugen als frisches Finish.
Via Michele D’Emilio, 71042 Cerignola, Italien
Dem OLIO-Award-Überraschungssieger von 2022 - gleich zwei Awards hatte er da gewonnen - gelingt in diesem Jahr nur eine mittelprächtige Platzierung. Etwas zu reif gerieten ihm wohl die Oliven, vielleicht wurde der perfekte Erntezeitpunkt aber auch verpasst. Der Blend aus den Olivensorten Picholine, Frantoio, Coratina und Leccino zeigt kräftige und harmonische Aromen von Gras, Mandeln, Artischocken, Chicoree, Rauke und Radicchio; Bitterton und Schärfe sind gut wahrnehmbar. Das Öl von der Adria – es wird ziemlich genau in der Mitte zwischen Monopoli und Ostuni gewonnen – eignet sich für viele Zubereitungen, am besten herzhafte Pasta.
Das Öl aus der Mitte Sardiniens ist uns seit langem gut bekannt, nach kurzer Pause kann es wieder in unserem Wettbewerb punkten. Gepresst wird das Öl aus den Sorten Bosana und Nera di Oliena, sehr ortstypisch also. Die Aromatik gefällt uns sehr gut – mit den Noten von Erbsen, Basilikum und Gras oder dem Geschmack von Tomatenblättern, Walnüssen und Pinienkernen. Ein leicht fruchtiges, dabei aber frisches und harmonisches Öl, dem auch eine gewisse Bitternote und Schärfe nicht fehlen.
Noch ein Neuling aus Istrien: Durdica und Sandra Pastrovicchio bewirtschaften 520 Bäume in Vodnjan und sind damit direkte Nachbarn der Erfolgsproduzenten Chiavalon. Das mittelfruchtige Öl aus der Buza-Olive überzeugt mit Aromen von frisch gemähtem Gras, Artischocken, reifen Tomaten, roter paprika und grünen Mandeln. Kräuternoten wie Rosmarin und Oregano sind dazu im Hintergrund merkbar. Recht bitter und prononciert scharf.
Istarska, 52215 Vodnjan, Kroatien
Brtonigla ist ein Dorf nordöstlich von Novigrad, die Winzer Veralda sind Nachbarn. Auf fünf Hektar Olivenhainen ernten hier Franko und Maria Buršić von 1600 Olivenbäumen, sie schaffen damit eine Jahresproduktion von 3000 Litern. Das De Kleva ist eine Cuvée aus den Olivensorten Istarska bjelica, Buža, Frantoio, Leccino und Pendolino. Es hält in der Fruchtigkeit etwa die Mitte zwischen leicht und mittelkräftig und zeigt eine schöne, pfeffrige Schärfe. Die Aromen erinnern an Mandeln, Zitrusfrüchte, grüne Tomaten, Radicchio und Artischocken.
Ein neuer Produzent, den wir hier gerne kennenlernen: Pasqua Perniola Lomurno bewirtschaftet nur vier Hektar Land, bepflanzt mit 1100 Bäumen in Altamura, im Hinterland also von Bari. Das mittelkräftige Öl, rein aus Coratina gepresst, zeigt starke grüne Noten, die an Tomatengrün, Artischocken, Chicoree, grüne Mandeln und grüne Bananen erinnern, dazu gefällt eine leichte Röstnote. Sowohl bitter als auch pikant, fein!
56 Hektar groß sind die Haine dieser ambitionierten Produzenten aus der Nähe von Vodnjan – die salzige Meeresbrise von der nahen Adriaküste hat die Unternehmer sicher zum Namen der Ölmarke inspiriert. Das beste Öl der Produzenten wird rein aus der recht kräftigen Sorte Buza gewonnen. Es schmeckt und duftet mittelfruchtig mit schönen Noten von frisch gemähtem Gras, Artischocken und reifen Tomaten, Thymian, Salbei und Oregano und einer guten Prise Pfeffer zum Abschluss. Deutlich pikant und recht bitter.