Die besten Bäcker 2024
Die Backstube des Bauernladens liegt gleich nebenan. Hier entstehen frisch gebackener Kuchen und 33 Sorten Brötchen sowie 21 verschiedene Brote, die morgens in die Verkaufsregale wandern. Daneben sind Wurst, Schinken und Käse im Angebot, Gemüse und Früchte. Vieles, wie köstliche Marmeladen, stammt aus eigenem Anbau oder wie Katenschinken oder Säfte zumindest aus der Region. Kräftig und gut zum Kauen gerät der runde Dinkelpoller, ein gehaltvolles Roggenmischbrot mit vielen Körnern. Das Korn an Korn ist ein reines Roggenbrot, mit Roggenflocken durchsetzt. Das saftige Möhrenbrot, ein Mischbrot mit Roggen- und Weizenmehl, ist mit geraspelten Möhren durchsetzt. Im helleren Nussbrot verbirgt sich eine reichliche Portion von Haselnüssen. Nachmittags sind viele Brote bereits ausverkauft. Übrig gebliebenes gibt’s am Folgetag mit 30 Prozent Abschlag.
2019 feierte die Bäckerei ihr hundertjähriges Jubiläum, heute steht Andreas Vorbeck als Juniorchef in der Backstube. Viele Arbeitsschritte sind handgemacht, etwa das aufwendige Formen der Franzbrötchen. Einerseits möchte Lyck echt norddeutsche Genüsse bieten, andererseits hat mein ein besonderes Faible für Frankreich. So ziert etwa das „Deckelbrot“ die französische Königslilie auf der Kruste. Prima schmecken auch das Berliner Landbrot und das Sylter Friesenbrot mit besonders saftiger Krume, hergestellt aus einem aufwendigen Sauerteig. Tipp für die Brötchen ist das „Sylter Royal“, „deftig und rau wie das Leben an der Küste”, meint der Bäcker dazu. Gute Adresse im Norden!
Der Auftritt ist in den letzten Jahren moderner geworden, glücklicherweise hat die Qualität von Brot und Brötchen darunter nicht gelitten. Frank Rönnau leitet die Kieler Traditionsbäckerei in vierter Generation. Auch für ihn bleiben die umsichtige Führung der Sauerteige Basis ehrlicher und hochwertiger Backwaren. Etwas Seltenes ist das Panis Tartine mit herzhafter Kruste aus 60 % Ruchmehl, 20 % Gelbweizenmehl und 20 % Weizenmehl. Kräftig und bestens zu Landkäse passend, erweist sich das Korn an Korn aus 100 % Roggenvollkorn. Backmischungen sind bei Rönnau tabu. „Ätna“ nennt sich das Brötchen aus sizilianischem Weizen, ein anderes mit einer Körnermischung bestreutes „Waldbrötchen“. Wunderbar aromatisch auch die Baguettestangen. Zehn Filialen und Verkaufsstellen im Kieler Raum, eine in Hamburg.
Seit 30 Jahren steht die Bäckerei im Örtchen am Nord-Ostee-Kanal für bestes Bäckerhandwerk und ökologisches Engagement. Das Getreide für die Brote wächst auf dem Schinkeler Hof Mevs in kleinen Parzellen, hier wird noch die traditionelle „Knickpflege“ betrieben, das Bewahren kleiner Hecken und Einfriedungen, die der Bodenerosion Einhalt gebieten sollen. Bäckermeister Tjark-Erik Barkmann und sein Team fertigen aus dem vollen Korn wunderbare Brote, etwa das „Knickbrot“ aus Roggenschrot, Hafer, Gerste und gerösteten Ölsaaten – prima kernig – oder das Hafer-Dinkel, das Sesam-Leinsamen oder das traditionelle Mohnbrot aus kräftigem Weizenschrot. Netter Service ist das Angebot, als Neukunde im Online-Shop ein Probierpaket verschiedener Sorten zu bestellen.
Die frühere Dinkelecke hat ihr Angebot längst erweitert und vor einigen Jahren einen Holzbackofen angeschafft. Das Kutterbrot, ein Sauerteigbrot nach alter eigener Rezeptur, war einst wegen seiner langen Haltbarkeit bei Kutterfahrern beliebt. Hausgezüchteter Sauerteig und die besonderen Backeigenschaften des Holzbackofens mit seinen erhitzten Steinplatten schaffen ein besonderes Aroma, dem als Zutaten Weizen, Roggen, Sauerteig, Hefe, Salz und Wasser genügen. Beim Roggenschrotbrot wird kein Weizenmehr verwendet. Wunderbar geraten auch die „Handwerksbrötchen“ wie die Kliffkante, ein Vollkornbrötchen mit gerösteten Kürbiskernen und Ölsaaten oder die dänischen Brötchen aus eingezogenem Blätterteig, bestreut mit weißem Mohn. Fünf Filialen im Kieler Raum.