Die besten Bäcker 2024
Geduld muss man schon aufbringen, wenn man sich am Sonntagmorgen in die lange Schlange vor der Backstube in Ottensen einreiht. Aber das freundliche Verkaufsteam bei Wiedenroth hat die Lage im Griff und bedient nett und zügig. Nur, was nehmen? Sylter, Schwarzbrotbrötchen, Altonaer Junge (Weizenbrötchen)? Schön fluffig schmeckt jedenfalls das recht helle Roggenmischbrot, das Große Nordländer als herzhaftes Schwarzbrot oder das Doppelte Dinkel-Sonnenblumenbrot. Und nicht wenige der Sonntagskunden bleiben dann doch an der bestens bestückten Kuchentheke hängen: Schwarzwälder Kirschtorte, Brownie, Gefüllter Butterkuchen, Pflaumenstreusel … Geduld also, hier auszuwählen kostet Zeit. Eine der besten und nettesten Bäcker-Adressen in der Hansestadt!
Falk Hocquél hält sein hohes Niveau und ist mit seinen stetig wachsenden Café-Filialen im Großraum Hamburg wohl die erfolgreichste Konditorei und Bäckerei der Hansestadt. Zentrale Backstube ist nach wie vor das „Schmidt“ an der Großen Elbstraße am Hamburger Fischmarkt neben dem „Frischeparadies“. Für die hohe Qualität der Brote und Brötchen bei Schmidt ist Daniel Probst verantwortlich, Brot-Sommelier und damit geschult in der Weinheimer Akademie des Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks. Beim Test gefielen uns sehr gut das kräftige Dinkelvollkorn und das milde, aber herzhafte „Reine Roggenbrot“, harmonisch ausgewogen im Geschmack, locker in der Krume. Das Buttercroissant vollendet den Frühstücksgenuss. Wenn man schon mal da ist: Der eigene Waterkant-Kaffee begeistert uns – die Törtchen und das Gebäck (vor allem die Mandelhörnchen!) sowieso. Filialen in ganz Hamburg bis Bergedorf, die Webseite informiert.
Ein bisschen dörflich wirkt sie, die Bäckerei Hackradt abseits der großen Hauptstraße. Aber grundsympathisch, mit einem runden Sortiment an Broten, Brötchen und Kuchen, sogar eine kleine Sitzecke mit Tischen steht bereit. Prima schmeckt uns das Vollkornbrot aus Roggenmehl, herzhaft, dabei mit dezenter Sauerteignote. Das Kraftkornbrot in runder Stangenform lässt sich mit vielen Saaten schön knabbern und schmeckt wunderbar zu Bergkäse oder Mortadella. Für eine Wanderung in den Elbmarschen nehmen wir auch gern die Kümmelstange mit, weich und buttrig mit fein-salzigem Gewürz.
Die Idee, den Roggen, Weizen und Dinkel der 472 Hektar Landflächen des Bio-Gutshofs zu saftigen Broten zu verarbeiten, war der ursprüngliche Keim für die Gutsbäckerei. Dabei ist es seit 1999 geblieben. Die herzhaften, aromatischen Brote können vor Ort bei einem Besuch des Guts gekauft werden – etwa, bevor man im exzellenten Restaurant der „Gutsküche“ bei Matthias Gfrörer einkehrt. Wer dies nicht schafft, kann die Brote bei über 100 Verkaufsstellen wie Bioläden und der Budnikowski-Drogerie gekauft wreden. Die Brote kommen sämtlich ohne Hilfsmittel aus, stattdessen wird eigener Sauerteig verwendet. Stets schön herzhaft schmeckt das Wulksfelder Roggenbrot, etwas leichter und auch delikat ist das Wulksfelder Kartoffelbrot, typisch herzhaft mit seinem Roggen-Charakter ist das Westfälische Brot, beste Figur zu Käse und Wein macht das Gutsbaguette.
Kurze Wege zwischen regionalen Landwirten und der Bäckerei, traditionelle Verarbeitung von hervorragendem Getreide, Fachwissen, das Vorteige, Sauerteig und Quellmehl gezielt einzusetzen weiß: Die Hofbäckerei von Andreas und Birgit Wittmaack ist ein zertifizierter Bio- und Demeter-Betrieb. Und das Beste: die Brötchen, Hefe- und Sauerteigbrote aus Bargteheide schmecken hervorragend. Kunden können das beliebte Chia-Dinkelbrötchen, in dem auch Bio-Chiasamen verarbeitet sind, die Dinkel-Partybrötchen aus Dinkelvollkornmehl, denen Bio-Hirse, -Mohn und Sesam den richtigen Crunch geben, das Kraftpaket von „Ove’s Körnigem“ aus Dinkel- und Roggenmehl mit Sonnenblumenkernen, Hirse, Hafer Sesam und Leinsamen beim Backstubenverkauf in Bargteheide, auf diversen Wochenmärkten im Großraum Hamburg und in vielen Reformhäusern der Region kaufen.